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Sie entspricht nicht dem klassischen Bild einer distanzierten, eiskalten Domina. Und genau das macht Mistress Fun so faszinierend. Mit Sitz in London, England, steht sie für eine neue Generation von Femdoms: reflektiert, verspielt, intellektuell fundiert und sehr bewusst in ihrem Umgang mit Macht und Kontrolle.
In diesem Interview spricht Domina Mistress Fun offen über ihren Weg in das Femdom-Universum und darüber, wie Philosophie und Verhaltenspsychologie jede Session prägen, die sie gestaltet. Sie reflektiert die Entwicklung der Londoner Femdom-Szene und räumt mit gängigen Klischees über weibliche Dominanz auf. Viel Freude beim Lesen.
Hinweis von Lady Sas: In diesem Interview spricht Mistress Fun darüber, wie meine Ratgeber-Bücher ihr geholfen haben, ihren eigenen Stil zu reflektieren und sich selbst zu vertrauen. Wenn du nach dem Interview tiefer einsteigen willst: Unten findest du die 3 Bücher, die Mistress Fun besonders geprägt haben.
Lady Sas: Liebe Mistress Fun, bitte erzähle uns, wie du Domina geworden bist.
Mistress Fun: Der Tag, an dem mich ein Freund in einen Femdom-Club in London mitnahm, war ein Wendepunkt. Bis dahin war mein Interesse an BDSM vor allem sexuell geprägt. Er war überzeugt, dass mir der Club gefallen würde, kaufte Tickets für das nächste Event – und er hatte recht.
In dem Moment, in dem ich den Club betrat, verspürte ich sofort ein Gefühl von Ruhe und Wohlbefinden. Dieses leise innere Gefühl, das sagt: Bleib hier. Ich trug mich auf eine Liste ein und wurde jemandem zum Spielen zugeteilt. Ich folgte meiner Intuition, denn ich wusste eigentlich noch nicht genau, was ich tat. Nur eines war mir klar: Grenzen müssen immer respektiert werden.
Schon bald begann ich, mit allem zu spielen, was ich um mich herum fand: Eis aus der Bar, Kronkorken, Lufterfrischer, Toilettenpapier, sogar Teile der Dekoration. Später erzählte mir mein Freund, dass Leute ihn gefragt hätten, ob ich eine professionelle Domina sei und ob man private Sessions bei mir buchen könne. Ich selbst hatte gedacht, es sei einfach nur ein guter Abend gewesen. Als ich jedoch im darauffolgenden Monat erneut im Club Pedestal war und genau dasselbe passierte, veränderte sich etwas in mir.
Da begann ich, es ernsthaft in Betracht zu ziehen. Ich recherchierte, reflektierte intensiv, arbeitete an meinem Stil, meiner Philosophie und meinen Grenzen, erstellte meine Website und begann meinen professionellen Weg. Ich habe mich nicht entschieden, eine Herrin zu werden – ich habe lediglich den richtigen Ort gefunden, um zu erkennen, dass ich bereits eine Herrin war.
Domina Mistress Fun, London, England
→ Interviewserie mit internationalen Dominas.
→ Website von Mistress Fun

„Ich habe mich nicht entschieden, eine Herrin zu werden – ich habe lediglich den richtigen Ort gefunden, um zu erkennen, dass ich bereits eine Herrin war.“
Domina Mistress Fun, London
Interview mit Domina Mistress Fun aus London, England
Lady Sas: Du hast mir erzählt, dass meine Bücher an deiner Entwicklung einen gewissen Anteil haben. Kannst du das etwas näher erläutern?
Mistress Fun: Als ich anfing, war alles, was ich tat, rein intuitiv. Ich hatte keinerlei Referenzen, ich handelte einfach im Moment. Irgendwann verspürte ich jedoch das Bedürfnis, mich selbst zu überprüfen: War das, was ich tat, „richtig“, durchschnittlich, klischeehaft oder etwas völlig Eigenständiges und Unkonventionelles? Deine Bücher zu lesen war ein Wendepunkt. Sie gaben mir Perspektive und – was am Wichtigsten ist – innere Ruhe. Ich erkannte, dass ich auf dem richtigen Weg war. Interessanterweise stellte sich heraus, dass das, was ich selbst für unkonventionell gehalten hatte, genau die Essenz von Mistress Fun ist. Deine Bücher haben meinen Stil nicht verändert, sie haben mir geholfen, ihm zu vertrauen. Auch heute greife ich gelegentlich auf deine Bücher zurück, um meinen Geist zu erfrischen und zu inspirieren. Es fühlt sich fast so an, als hätte ich von Zeit zu Zeit eine kurze Unterhaltung mit dir.
Lady Sas: Wow – das freut mich wirklich sehr zu hören. Vielen Dank, dass du das teilst. Anderen Orientierung zu geben und wirklich zu helfen war immer meine zentrale Motivation. – Lass uns nun über deinen Namen sprechen. Warum nennst du dich Mistress Fun?
Mistress Fun: Der Name Mistress Fun beschreibt mich ohne Zweifel am besten. Er ist ein wenig revolutionär, weil er mit dem Klischee der ernsten, distanzierten Mistress bricht. Man kann streng und bestimmend sein und dennoch Freude, Verspieltheit und Leichtigkeit vermitteln. Mistress Fun steht genau für dieses Gleichgewicht. Meine Energie und meine Art der Dominanz sind autoritär, aber immer spielerisch. BDSM ist ein Spiel zwischen einvernehmlichen Erwachsenen – und der Sinn eines Spiels ist es, es zu genießen. Es geht darum, Spaß zu haben. Dieser Name ist mehr als nur ein Name. Er ist ein Statement meiner Philosophie, meines Stils und der Art von Erlebnis, die ich erschaffe.



„Deine Bücher haben meinen Stil nicht verändert, sie haben mir geholfen, ihm zu vertrauen.“
Domina Mistress Fun, London, England
Was Mistress Fun beschreibt – Vertrauen in den eigenen Stil, Klarheit, innere Ruhe – ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis bewusster Reflexion und guter Orientierung. Genau hier setzen meine Ratgeber an.
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„Wo Philosophie auf die Peitsche trifft“
Lady Sas: „Where Philosophy Meets the Whip“ ist dein Slogan auf deiner Website. Kannst du das näher erklären? Inwiefern siehst du dich als Philosophin, und wie passt das zu deiner Arbeit als Domina?
Mistress Fun: Bevor ich Domina bin, sehe ich mich als Philosophin. „Where Philosophy Meets the Whip“ beschreibt meinen Zugang zu BDSM sehr treffend. Mein Weg in die Philosophie begann lange bevor ich BDSM entdeckte. Eigentlich war es genau dieser Weg, der mich letztlich dorthin geführt und beide Bereiche miteinander verbunden hat. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es für mich keine Philosophie ohne Wissenschaft gibt. Ich neige eher zur Erkenntnistheorie als zur Metaphysik. Die wissenschaftlichste Perspektive, mit der ich BDSM verstehe, ist die Verhaltenspsychologie. Ich sage nicht einfach nur „Ich mag Psychologie“, wie es im BDSM-Kontext oft klischeehaft gesagt wird. Behaviorismus ist Wissenschaft. Nicht alle Zweige der Psychologie sind wissenschaftlich, viele sind Annahmen oder Popkultur.
BDSM mag geheimnisvoll und künstlerisch wirken, aber aus behavioristischer Sicht ist es sehr präzise, wenn man vorherige Lernerfahrungen analysiert und die Reize kontrolliert. Die wahre Magie liegt darin, dass wir als Menschen niemals alles wissen können. Es bleibt immer ein Rest an Unvorhersehbarkeit. In meiner Arbeit als Domina leiten mich sowohl die philosophische Perspektive als auch der Behaviorismus in jeder Session. Es geht nicht nur um Kontrolle oder Spiel, sondern um Verstehen, Struktur, und darum, Dynamiken bewusst und mit Intention zu gestalten.
Die Welt philosophisch zu betrachten hat mein Leben verändert: Ich bin vom bloßen Existieren zum wirklichen Leben übergegangen. Diesen Ansatz wende ich sowohl in meiner Arbeit als Domina als auch in allen anderen Lebensbereichen an. Ohne einen philosophischen Kompass fühlen sich Handlungen leer an, und Erfahrungen führen selten zu etwas wirklich Bedeutungsvollem.

„Die Femdom-Szene in London ist in den letzten Jahren stark gewachsen.“
Domina Mistress Fun, London, England
Domina Mistress Fun über die Femdom-Szene in London
Lady Sas: Erzähle uns bitte, wie sich die Femdom-Szene in London entwickelt hat.
Mistress Fun: Die Femdom-Szene in London ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Sie ist zugänglicher geworden als früher, mit neuen Events, Clubs und Online-Räumen, die es Menschen erleichtern, ihre Interessen zu erkunden. Gleichzeitig wirkt ein Teil der Szene stärker kommerzialisiert. Erlebnisse fühlen sich manchmal eher wie ein Konsumprodukt an als wie eine tiefere Verbindung oder Dynamik.
Mich persönlich zieht eher die oldschool Femdom-Philosophie an, die sich auf echten Machtaustausch konzentriert. Ästhetisch bevorzuge ich jedoch den modernen Look. Neonfarben und zeitgenössisches Design gefallen mir weit mehr als die Eleganz des 19. Jahrhunderts mit perfekt gestylten klassischen Dominas. Diese Mischung aus Tradition und Innovation macht die Londoner Szene für mich spannend.
Lady Sas: Hast du einen Rat für Frauen, die zögern, sich als Mistress auszuprobieren?
Mistress Fun: Mein Rat ist einfach auszusprechen, aber sehr schwer umzusetzen: Sei geduldig. Dieser Weg braucht Zeit und Lernprozesse. Es ist unrealistisch, mit einem vollständig definierten Stil zu beginnen, der auf tiefer Reflexion basiert, wenn man kaum oder keine Erfahrung hat. Am Anfang kann es sogar hilfreich sein, sich eine größere Bandbreite zu erlauben. Jede Session, jede Anfrage lehrt dich etwas darüber, was wirklich zu dir passt und was du aussortieren solltest.
Entscheidend ist, sich danach Zeit für Reflexion zu nehmen, auf Basis realer Erfahrungen. Sei ehrlich zu dir selbst darüber, warum du diesen Weg gehen möchtest. Wenn du das verstanden hast, kannst du realistisch einschätzen, welcher Weg für dich wirklich Sinn ergibt.
„Was wirklich zählt, ist, sich im Nachhinein Zeit für Reflexion zu nehmen – auf Basis realer Erfahrungen.“
Domina Mistress Fun, London, England
Mistress Fun über ihre Freizeit und Zukunftspläne
Lady Sas: Du arbeitest als Domina neben deinem Hauptberuf. Welche Vorteile hat das?
Mistress Fun: Es gibt viele Vorteile daran. Der größte ist die Freiheit: Ich bin nicht von einer einzigen Einkommensquelle abhängig, was mir erlaubt, in beiden Leben noch dominanter zu sein. Ich kann sehr bewusst auswählen, welche Klienten und Sessions ich annehme, statt etwas zu akzeptieren, nur weil ein Monat gerade ruhiger ist.
Die Londoner Szene ist stark saisonal geprägt. Manche Monate sind sehr geschäftig, andere deutlich ruhiger. In den intensiven Phasen konzentriere ich mich auf die Sessions, die mich am meisten reizen. In den ruhigeren Zeiten gönne ich mir eine lange mentale Pause und komme ohne Eile zurück, erfrischt und kreativer. Ich habe das Glück, dass meine andere Arbeit in Teilzeit ist, was mir völlige Flexibilität gibt. Diese Balance ermöglicht mir einen Lebensstil ohne finanziellen Druck. Und ich habe festgestellt, dass Kreativität dort am stärksten wächst, wo Stress reduziert ist.
Lady Sas: Erzähle uns etwas mehr über dich. Wie verbringst du deine Freizeit?
Mistress Fun: In meinem Privatleben fühle ich mich sehr beschenkt von allem, was ich habe, und das schenkt mir eine tiefe Zufriedenheit. Meine innere Ruhe ließe sich in Tonnen messen. Meine Hobbys sind vielfältig: Ich liebe Skaten und Lesen über alles, fahre aber auch gern Motocross, koche leidenschaftlich und kümmere mich um meinen Garten, in dem ich Blumen, Salat und Tomaten anbaue. Ich entwerfe und fertige außerdem leidenschaftlich gern meine eigenen Latex-Basics an. Und nicht zuletzt: Whisky on the rocks und gute Techno-Musik sind absolute Essentials. Bitte niemals weglassen!
Lady Sas: Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Mistress Fun: Persönlich ist es mein Ziel, alle Säulen des Wohlbefindens zu bewahren, die mir ermöglichen, diesen „mentalen Orgasmus“, den mein Alltag für mich darstellt, weiter zu genießen. Beruflich würde ich sehr gern auf Tour gehen, verschiedene Städte besuchen und kreativ bleiben, indem ich neue, einzigartige Produkte für meinen Shop entwickle, Dinge, die ebenso verspielt und eigenständig sind wie meine Findom-Lotterie oder mein Aufgaben-Kalender.
Lady Sas: Vielen Dank für das Interview.
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Bücher, die Mistress Fun geprägt und unterstützt haben:
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FAQs
Wer ist Domina Mistress Fun aus London?
Domina Mistress Fun ist eine Dominatrix aus London (UK), die für einen modernen, reflektierten Stil steht: autoritär, aber bewusst verspielt. Sie verbindet klassische Femdom-Ideen von Machtgefälle und Einvernehmlichkeit mit einer zeitgemäßen Ästhetik und klarer Haltung.
Wie ist Mistress Fun zur Dominatrix geworden?
Sie beschreibt einen Wendepunkt, als sie erstmals einen Femdom-Club in London besuchte. Dort folgte sie ihrer Intuition, achtete konsequent auf Grenzen und merkte schnell, dass ihre dominante Art von anderen als „professionell“ wahrgenommen wurde. Danach vertiefte sie ihren Weg durch Recherche, Reflexion, das Definieren von Grenzen und den Aufbau einer eigenen professionellen Praxis.
Was bedeutet der Name „Mistress Fun“?
Der Name steht für ihre Kernidee, dass Dominanz nicht kalt oder distanziert sein muss. Für sie können Strenge, Führung und Autorität mit Leichtigkeit, Freude und spielerischer Energie zusammengehen. Der Name ist damit ein Statement für ihren Stil und die Art von Erfahrung, die sie kreiert.
Welche Rolle spielen Philosophie und Psychologie in ihrer Arbeit?
Mistress Fun sieht sich zuerst als Philosophin. Sie erklärt, dass sie BDSM nicht nur als „Roleplay“, sondern als bewusst gestaltete Dynamik betrachtet. Besonders wichtig ist ihr eine wissenschaftliche Perspektive über Verhaltenspsychologie: Lernen, Reize, Struktur und die Frage, wie Menschen auf bestimmte Impulse reagieren.
Was meint sie mit „Where Philosophy Meets the Whip“?
Mit diesem Slogan beschreibt sie die Verbindung aus geistiger Tiefe und praktischer Session-Gestaltung. Philosophie liefert ihr einen Kompass und eine klare Sicht auf Sinn, Absicht und Dynamik, während psychologische Erkenntnisse ihr helfen, Reize, Ritual und Struktur in Sessions präzise zu setzen.
Wie beschreibt Mistress Fun die Femdom-Szene in London?
Sie erlebt die Szene als gewachsen und zugänglicher, unter anderem durch mehr Events, Clubs und Online-Räume. Gleichzeitig nimmt sie auch eine stärkere Kommerzialisierung wahr, bei der Erlebnisse manchmal eher konsumiert werden, statt echte Dynamik zu ermöglichen.
Welche Ästhetik bevorzugt sie – klassisch oder modern?
In der Haltung fühlt sie sich eher einer „oldschool“ Femdom-Philosophie mit echtem Machtaustausch verbunden. Optisch liebt sie jedoch moderne, zeitgenössische Looks wie Neon und aktuelle Designs mehr als historische, klassisch-elegante Inszenierungen.
Welchen Rat gibt sie Frauen, die Femdom ausprobieren möchten?
Ihr wichtigster Rat ist Geduld. Sie betont, dass ein authentischer Stil Zeit braucht und sich durch Erfahrung entwickelt. Entscheidend sei, nach Sessions ehrlich zu reflektieren: Was passt wirklich, was nicht – und warum möchte man diesen Weg überhaupt gehen?
Warum arbeitet sie als Dominatrix neben ihrem Hauptberuf?
Sie nennt als größten Vorteil die Freiheit: Weil sie nicht finanziell abhängig ist, kann sie Sessions und Klienten bewusster auswählen. Dadurch entsteht weniger Druck, mehr kreative Energie und mehr Raum für Pausen, besonders in einer Szene mit saisonalen Schwankungen.
Was macht Mistress Fun in ihrer Freizeit?
Sie beschreibt ein vielfältiges Leben: Skaten und Lesen stehen weit oben, dazu Motocross, Kochen und Gartenarbeit. Außerdem gestaltet sie eigene Latex-Basics. Und als unverzichtbar nennt sie Whisky on the rocks und gute Techno-Musik.
Welche Pläne hat Mistress Fun für die Zukunft?
Privat will sie die Grundlagen ihres Wohlbefindens stabil halten. Beruflich möchte sie kreativer werden, eventuell in andere Städte reisen und neue Produkte für ihren Shop entwickeln – bewusst eigenständig und verspielt, passend zu ihrem Stil.
Welche Rolle spielen die Bücher von Lady Sas in diesem Interview?
Mistress Fun sagt, die Bücher hätten ihren Stil nicht verändert, sondern ihr geholfen, ihm zu vertrauen. Sie geben ihr Orientierung, Bestätigung und Ruhe – und sie greift gelegentlich darauf zurück, um ihren Blick zu schärfen und sich neu zu sortieren.



