Geldherrin Lady Judith, Berlin

Geldherrin
Geldherrin Lady Judith mit Freundinnen

Ich kenne Geldherrin Lady Judith schon ziemlich lange, genauer gesagt seit 2013. Sie hatte mein Buch „Plötzlich Domina“ gelesen, war begeistert und hat mir spontan eine Mail geschickt. So begann das. Später haben wir uns in Hamburg zum ersten Mal persönlich getroffen. Für Judith, die damals noch bei Neumünster gewohnt hat, war das nicht allzu weit weg. Für mich dagegen aus Frankfurt/Main was Hamburg schon ein Eckchen weiter. Aber: Das Treffen hat sich gelohnt und wir hatten eine super Session mit unseren Subs. Nachzulesen ist das Ganze übrigens in meiner Erzählung „Sklaventausch“.

2016 ist Lady Judith mit ihrer Familie nach Berlin gezogen. Sie ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt sich nur noch gelegentlich als Femdom aus. Das ist sehr schade für die Sklavenwelt, denn Lady Judith hat die Dominanz einfach im Blut. Eine besondere Vorliebe von ihr ist es, sich als Findom verehren zu lassen. Also als Geldherrin oder Moneymistress. Was das bedeutet, lest ihr im Interview mit ihr.  

Geldherrin Lady Judith
Findom Lady Judith mit Freundinnen

Geldherrin Lady Judith im Interview

Lady Sas: Liebe Judith, was war der Funke, der deine dominante Leidenschaft entzündet hat?
Lady Judith: Eine Freundin von mir, mit der ich gern auf Partys ging, hatte sexy Outfits in Lack und Leder. Ich bat sie, mich mal mitzunehmen, wenn sie ihre Outfits einkauft. Ich besorgte mir ein sündhaft teures Kleid in schwarzem Lack. Dieses Material hat mich sofort total verzaubert. Ich ging mit ihr auf eine Fetisch-Party, versohlte noch am gleichen Abend einem Sklaven den Hintern und der Rest ergab sich wie von selbst. Ich bin da zufällig reingerutscht. Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist.

Ich war eine zeitlang als Switcherin unterwegs. Das war spannend, aber gegenüber Männern nehme ich inzwischen schon lange nur noch die Femdom-Position ein. Findungsphase abgeschlossen.

Lady Sas: Du hast erzählt, dass dein Mann mit BDSM nichts anfangen kann. Wie gehst du damit um?
Lady Judith: Das ist richtig, mein Mann ist weder Top noch Sub noch Sonstwas. Er ist einfach mein Mann und ich liebe ihn. Wir haben eine wunderbare Beziehung, in der nichts fehlt. Gerade deshalb ist mein Mann souverän genug, mir meine Freiheiten einzuräumen. Das heißt: Ich darf mit seiner Erlaubnis meine Dominanz und meinen Sadismus mit Sklaven ausleben, solange es zu keinen sexuellen Intimitäten kommt. Aber da muss er keine Angst haben, als klassisch unberührbare Herrin ist für mich sowas völlig ausgeschlossen.

Lady Sas: Hast du mal mit dem Gedanken gespielt, in einem Domina-Studio zu arbeiten?
Lady Judith: Nein, darauf hatte ich nie Lust. Ich möchte keine Wunschzettel abarbeiten oder Dinge tun, auf die ich keine Lust habe. Nichts für ungut, aber ich glaube einfach nicht, dass man als Domina völlig frei ist zu tun, was man möchte. Ich denke schon, dass man auf den Gast eingeht und das ist auch in Ordnung so. Aber es ist nicht das, was ich mir vorstelle. Ich habe durchaus Respekt vor Sklaven. Ich bin keine dumme Männerhasserin. Aber: Es ist mein Spiel und ich entscheide, mit wem ich wann und in welcher Form spiele. 

Moneymistress

Geldherrin Judith verführerisch am Strand.

Tease & Denial gehört zu ihren Vorlieben.

Findom
Keuschhaltung
Die Geldherrin liebt es ihre Paypigs keusch zu halten.

Eine Geldherrin, die auch real erzieht

Lady Sas: Du würdest du das beschreiben, was du machst? Bist du eine Geldherrin, die ausgewählte Subs real dominiert?
Lady Judith: Ja, das trifft es schon ziemlich gut. Tatsächlich liebe ich es, mich verehren zu lassen und die Kontrolle zu übernehmen. Selbstverständlich gibt es meine Aufmerksamkeit nicht umsonst. Ich lebe mich gerne mit brauchbaren Sklaven aus, aber Subs müssen sich schon als zuverlässig und gehorsam erweisen bevor sie mir real dienen dürfen.

Lady Sas: Nehmen wir an, ein Sklave möchte dir gerne real dienen. Was müsste er tun?
Lady Judith: Ich nehme Bewerbungen gern per Direktnachricht auf Twitter entgegen. Meinen Tribut fordere ich gleich am Anfang ein. Kein Tribut, keine Aufmerksamkeit – so einfach ist das. Da bin ich konsequent. So sortiere ich Männer aus, denen nur ein bisschen langweilig ist und die kostenlose Bespaßung suchen. 

Dann stelle ich Aufgaben, die der Sub auszuführen hat. Brainfuck vom Feinsten, das liebe ich! Werden meine Anweisungen zuverlässig und gut erfüllt, besteht die Chance auf einen Cash & Go in Berlin. Das ist ein kurzes Treffen, bei dem der Sklave sich vor mich hinkniet, mir ein Geldgeschenk überreicht und dafür je nach Neigung Ohrfeigen oder einen Tritt in die Kronjuwelen bekommt. Wenn ich großzügig bin, gibt es vielleicht auch ein nettes Spitting. Ich mache mich über den Sub lustig und gehe dann einfach wieder. Das Ganze dauert nicht lange. Cash & Go eben. 

Verläuft das Treffen zu meiner Zufriedenheit, kann sich der Sub weiter hochdienen. Das ist aber nicht so einfach, denn ich bin recht launisch. Wenn ich aber zufrieden bin, winken reale Sessions mit mir. Ich binde dabei gerne Freundinnen von mir ein, die BDSM nur als kleines geheimes Hobby haben. Wir sind keine Profi-Dominas. Wollen wir auch gar nicht sein. Wir arbeiten keine Wunschzettel ab, sondern tun, was uns Spaß macht. Ich denke, das macht für die Subs auch den Reiz aus.

Geldherrin
Lady Judith erzieht auch real.
Moneymistress
Findom
Findom

Ist die Geldübergabe an die Findom ein Fetisch?

Lady Sas: Ist die Geldübergabe eine Art Fetisch? Wie erklärst du dir das psychologisch?
Lady Judith: Ich bringe klar zum Ausdruck, dass mich am Sub vor allem das Geldgeschenk interessiert. Der Tribut ist das Mittel, mit dem sich der Sub meine Aufmerksamkeit sichert. Er selbst würde das nie schaffen. Alle meine Subs sehen ein, dass ich einfach eine Liga über ihnen spiele. Sie sind nicht attraktiv oder interessant genug. Eine Frau wie ich würde sich nie einfach so mit ihnen abgeben. Ihr Kick ist es, dass ich mich nun doch mit ihnen beschäftige und sie entsprechend ihrer Rolle behandle. 

Lady Sas: Berichte uns etwas von den realen Sessions. Wo finden sie statt und um was für Spiele geht es?
Lady Judith: Wir mieten da in der Regel ein SM-Studio mit professioneller Ausrüstung. In Berlin gibt es einige schöne Möglichkeiten. Die Spiele richten sich ganz nach den Teilnehmerinnen. Es geht aber meistens in die Richtung klassische Erziehung, Fetisch und Toiletten-Erziehung. Alle meine Freundinnen stehen auf Schuh- und Fußerotik sowie auf NS, das gehört fast immer dazu. Ich selbst mag zum Beispiel auch sehr gerne Stap-on-Spiele und Abstrafungen, wenn es der Sub verträgt. 
Lady Sas: Bist du auch als Schlüsselherrin tätig? Hältst du Sklaven keusch?
Lady Judith: Von Zeit zu Zeit ergibt sich das. Es ist ein erregendes Gefühl, Sex zu haben und dabei ein Fußkettchen mit einem KG-Schlüssel zu tragen. Das ist sehr sexy, kann ich nur empfehlen.

Lady Sas: Ein Sub hat mir berichtet, dass es sich bei dir als Paypig beworben hat, du ihn aber abgelehnt hast. Was muss passieren, damit du jemanden ablehnst?
Lady Judith: Das muss nicht unbedingt an der Person liegen. Manchmal habe ich einfach zuviele Anfragen und teile dann auch offen mit, dass mein Sklavenstall im Moment voll ist. Ich schreibe aber auch auf Twitter, wenn es wieder einen freien Platz gibt. Ich mache das, um jeden Sub individuell betreuen zu können. Irgendwann wird’s zuviel und dann macht es keinen Spaß mehr. – Klar, wer frech ist oder wenn die Chemie nicht passt, dann lehne ich Subs auch ab.

Geldherrin
Tribut für die Findom.
Paypig
Ein Paypig bedankt sich.
Moneymistress
Die Geldherrin wird beschenkt.

Was hat sich bei den Geldherrinnen verändert?

Lady Sas: Du bist schon eine Weile dabei. Was hat sich verändert?
Lady Judith: Das ist ziemlich offensichtlich. Inzwischen gibt es Geldherrinnen wie Sand am Meer. Viele junge Frauen, die noch nie eine Peitsche gehalten haben, sehen darin eine einfache Art, Männer um ihre Brieftasche zu erleichtern.   Diese jungen Frauen haben keine wirkliche Ahnung von BDSM, aber sie schauen sich einfach ab, wie man angeblich mit Subs kommuniziert. Oft ist das aber einfach nur arrogant, platt und uninspiriert. So nach dem Motto: Hey, Loser, ich will shoppen gehen, sende mir Geld. Das ist furchtbar einfältig und langweilig.

Lady Sas: Hast du inzwischen auch feste Subs?
Lady Judith: Sagen wir mal so: Ich habe durchaus Sklaven, die ich regelmäßig sehe. Und wenn es nur für einen kurzen Cash & Go ist.

Lady Sas: Danke für dieses Interview.

Geldherrin
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2 Kommentare

  1. Ich finde schon das eine Domina frei ist zu tun was sie möchte, sonst könnte sie ihre Tätiigkeit nicht jahrzehntelang mit Leidenschaft ausüben

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