KlinikBondage: Qualität bei der Qual

KlinikBondage

KlinikBondage ist eine deutsche BDSM Premiummarke, die erst vor wenigen Jahren gestartet ist, aber bereits über 250 Produkte im Angebot hat. Nicht nur Zwangsjacken und Fixierungen, sondern auch Spanking-Toys, Masken und Outfits. Dabei geht es dem Team um Klasse, nicht um Masse. Eine BDSM Premiummarke aus Deutschland, die auf Qualität bei der Qual setzt? Wir fanden das sofort ansprechend und haben dem Gründer von KlinikBondage, Lorenz Engel, einige Fragen gestellt. So ist ein spannendes Interview entstanden, in dem es neben Produkten auch um die Entwicklung im BDSM-Bereich und um die besonderen Herausforderungen für Unternehmensgründungen mit dem Thema Fetisch geht. Enjoy!

Lady Sas: Lieber Lorenz, du hast KlinikBondage gegründet. Wie kam es dazu? Bitte erzähle uns deine Geschichte.
Lorenz Engel: Die Idee entstand 2020 aus einem sehr persönlichen Wunsch: Ich wollte eine BDSM-Marke schaffen mit Stil, Ästhetik und einer kompromisslosen Qualität. Mit einem Faible für Design und Materialentwicklung habe ich angefangen, Prototypen zu bauen – erst für mich, dann für Freunde. Die Nachfrage war riesig – so wurde aus Leidenschaft ein Unternehmen.

Lady Sas: Was ist das Besondere an euren Produkten?
Lorenz Engel: Neben Zwangsjacken sind unsere Kernprodukte Fixierungen – entwickelt für Einsteiger genauso wie für erfahrene Profis. Dank ihres medizinisch inspirierten Hintergrunds sind unsere Bondage-Artikel besonders gelenkschonend und dennoch extrem robust. Diese einzigartige Kombination aus brachialer Festigkeit, angenehmer Weichheit und absoluter Ausbruchsicherheit ist das, was unsere Community so liebt – und was wir vermitteln wollen.

Unsere Fesseln lassen sich flexibel am Körper anbringen und ermöglichen Fesseltechniken im Stil von Shibari – aber ohne komplizierte Knoten oder das Risiko blauer Druckstellen. Unsere Bett Fesseln sind mit jedem Bett kompatibel, ob Boxspring, Lattenrost oder Couch. Das Beste: unser innovativer Magnetschließmechanismus. Mit einem Handgriff verriegelt – und nur mit dem passenden Magneten wieder zu öffnen. So intuitiv, sicher und ästhetisch war Bondage noch nie.

Lorenz Engel, der Gründer von KlinikBondage, im Interview.

Lorenz Engel
Lorenz Engel, Gründer von KlinikBondage

Lady Sas: Ihr habt aktuell über 250 Produkte im Angebot, nicht nur Fesseln, sondern auch Spanking-Toys und kinky Outfits. Das geht weit über die Bereiche Klinik und Bondage hinaus. Müsst ihr euch also bald einen neuen Namen suchen?
Lorenz Engel: Haha, guter Punkt! Der Name ist eine Hommage an unsere Wurzeln: Unsere Produkte stammen ursprünglich aus dem klinischen Bereich – mit höchsten Ansprüchen an Qualität, Funktion und Haltbarkeit. Diesen Anspruch verfolgen wir bis heute, auch wenn wir längst weit über den „klinischen Kink“ hinausgehen. Unsere Designs sprechen alle Kinkster an – besonders BDSM-Fans, die nach einer Alternative zu klassischen Bondage-Ledersets suchen, oder Shibari-Liebhaber, die es auch mal quick & dirty wollen. Mit unserer „Black Line“ haben wir genau diesen Nerv getroffen – kompromisslos, stilvoll und sexy.

Rollenverteilungen verschwimmen mehr und mehr. Immer mehr Paare entdecken Bondage gemeinsam – ohne starre Klischees.

Lorenz Engel, Gründer von KlinikBondage

Lady Sas: KlinikBondage steht für handgefertigte Qualität mit höchsten Ansprüchen. Sind Billigprodukte auf Amazon & Co. eine Konkurrenz für euch oder sind die Zielgruppen und ihre Ansprüche völlig verschieden?
Lorenz Engel: Die Zielgruppen sind unterschiedlich. Wer auf Hautreizungen und Wegwerfware steht, ist nicht unser Kunde. Unsere Community sucht etwas Ehrliches – langlebig, funktional und sexy. In einer Welt voller Schnelllebigkeit wollen wir etwas schaffen, das bleibt und dauerhaft Spaß macht.

Lady Sas: Uns würde interessieren, ob bei euren Kunden eher die Frauen oder eher die Männer gefesselt werden. Wie schätzt du die prozentuale Verteilung ein?
Lorenz Engel: Ich würde sagen: 60 Prozent der submissiven Käufer sind weiblich, 40 Prozent männlich. Aber Rollenverteilungen verschwimmen mehr und mehr. Immer mehr Paare entdecken Bondage gemeinsam – ohne starre Klischees.

Lorenz über die Entwicklung der BDSM-Szene.

Lady Sas: Wie entwickelt sich die BDSM-Szene aus deiner Sicht? Nach „Shades of Grey“ gab es sehr viel Aufmerksamkeit für das Thema. Wie ist die Entwicklung in deinen Augen?
Lorenz Engel: Was sich verändert hat, ist die Sichtbarkeit. Die neue Generation geht offener, verspielter und selbstbewusster mit Sexualität um – das spüren wir ganz deutlich. Spätestens seit sex-positive Partys und Kinky Raves ist auch ein Ausprobieren von BDSM-Praktiken nochmal mehr in der breiten Masse salonfähig geworden.

Wir erleben eine starke Entwicklung: Grenzen lösen sich auf, begleitet von einer weltweiten sexuellen Liberation. Auch in Deutschland ist dieser Wandel spürbar – wir sind, was Offenheit angeht, denke ich, schon ziemlich weit. Gleichzeitig beobachten wir leider auch gegenteilige Trends: eine Art keusche Rückbesinnung auf „alte Werte“, wie sie gerade in den USA spürbar ist. Plattformen wie Etsy, die noch vor wenigen Jahren ultraliberal waren, verbieten plötzlich den Verkauf von Sex Toys – aus Angst vor der Empörung prüder US-Hausfrauen. Ein trauriger Rückschritt, meiner Meinung nach.

Billiganbieter wie Temu überfluten den Markt mit Produkten und riesigen Werbebudgets. Umso wichtiger ist es, innovativ zu bleiben, klare Werte zu vertreten und eine konstante Qualität in Produkt und Service zu bieten.

Lorenz Engel, Gründer von KlinikBondage

Wie ist es in Deutschland im Fetischbereich zu gründen?

Lady Sas: Der Startort Deutschland ist aktuell in die Defensive geraten. Wir haben keine dynamische Gründerkultur wie etwa die USA. Wie blickst du als erfolgreicher Gründer in Deutschland auf diese Diskussion?
Lorenz Engel: Ich denke, das ist ein sehr vielschichtiges, komplexes Thema. Es ist schwer, in Deutschland unkonventionell zu gründen – besonders im Fetischbereich. Schon ab Tag eins kämpfst du nicht nur mit Bürokratie und hohen Steuern, sondern auch mit blockierenden Zahlungsanbietern, eingeschränkten Werbemöglichkeiten und Plattform-Richtlinien, die kreative Ideen oft ausbremsen. Aber das brauche ich euch, glaube ich, nicht zu erzählen. 😉

Der Online-Verkauf ist zudem extrem dynamisch – was vor einem Jahr noch State of the Art war, ist heute oft schon wieder veraltet. Billiganbieter wie Temu überfluten den Markt mit Produkten und riesigen Werbebudgets. Umso wichtiger ist es, innovativ zu bleiben, klare Werte zu vertreten und eine konstante Qualität in Produkt und Service zu bieten.

Lady Sas: Was sind die nächsten Schritte für KlinikBondage?
Lorenz Engel: Mehr Sichtbarkeit und weitere Ausweitung auf den internationalen Markt. Die letzten Jahre haben wir damit verbracht, ein stabiles Fundament in Form von exzellenten Produkten und einem premium Service zu schaffen. Zudem hatten wir einen Relaunch unseres Onlineshops, der nun das Einkaufserlebnis noch besser und schlanker macht für unsere Kunden. Unsere persönliche Mission: Mit Ästhetik, Aufklärung und Lust einen Beitrag zur sexuellen Liberation leisten.

Lady Sas: Danke für das Interview.

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