UPDATE: Bizarrlady Stella hat mich heute gebeten, den Link und die Fotos aus diesem Interview zu entfernen. Diesem Wunsch bin ich heute nachgekommen. Ich habe ihr angeboten, hier ein paar erklärende Worte zu hinterlassen. Das hat sie leider abgelehnt. Ich bedaure das.
HIER DAS INTERVIEW.
Bizarrlady Stella bietet uns in diesem Interview interessante Einblicke in ihre Welt. Sie lebt in Hamburg, reist aber auch und ist regelmäßig im SM-Studio Domizil der Gräfin in Düsseldorf zu Gast. Im Interview spricht sie unter anderem über ihren Weg in den bizarren Bereich, den Wunsch vieler Sklaven, keine Spuren aus der Session davonzutragen, das Glück, nicht zwischen privat und beruflich unterscheiden zu müssen und die mangelnde Ausbildung mancher Jungdominas heute. Außerdem verrät sie uns, wie sie ihre wundervolle, sexy Figur hält – und sorgt damit bei vielen Leserinnen und Lesern bestimmt für eine große Überraschung.
Bizarrlady Stella im Interview
Lady Sas: Liebe Stella, wie begann Deine Reise in die Welt des BDSM?
Bizarrlady Stella: Mein ganz privater Weg begann sehr früh, mit 15 Jahren. Ich war sehr frühreif und habe mich mit BDSM und Sexualität intensiv beschäftigt. Daher lernte ich sehr schnell, dass es außer Blümchensex noch andere faszinierende Praktiken gab. Ich probierte viel mit meinen damaligen Spiel-Partnern aus und es gab den einen oder anderen „Unfall“, der aber dazugehört wenn man so jung ist, und so viel wie möglich testen möchte.
Da ich sehr offen und frei erzogen wurde, konnte ich zum Glück auch viel ausprobieren und Fragen stellen. Mit 18 Jahren habe ich dann eine „Ausbildung“ zur Domina angefangen. Sie dauerte über 2 Jahre! Was nicht heißt, dass man alles kann – das kann man nie, denn diese Szene ist unglaublich schnelllebig. Ich bilde mich seitdem ständig weiter und unterhalte mich sehr viel mit anderen Leuten aus der BDSM-Welt. Wenn man BDSM selber nicht lebt, kann man keine gute Domina sein.
Leider sehe ich heute immer mehr, wie der Ruf der Domina verkommt. Bis man eine gute Domina wird, vergehen Jahre. Heutzutage werden Damen einfach dem Gast vorgesetzt, als ob sie es schon x Jahre mache würden. In Wahrheit ist es vielleicht ihr erster Gast ohne Vorkenntnisse. Es ist traurig, aber so eine intensive und lange Lehrdauer wie ich sie hatte gibt es kaum noch. Das schnelle Geld steht im Vordergrund. Ich bedauere dies zutiefst und es ist eine große Dreistigkeit dem Gast gegenüber. Er möchte sicher durch die Session geleitet werden und ein Wow-Erlebnis am Ende haben.
Das Vorgespräch ist das wichtigste, man baut Vertrauen auf und man kann eine gute Einleitung beginnen. Es gibt bei mir auch nicht Job und Privatleben – das wäre sowas von falsch. Wir tragen ein große Verantwortung unserem Gegenüber, egal ob Privat-Session oder Session im Studio. Ich lebe mein Leben, was ich immer haben wollte, komplett 24/7. Ich habe meine Berufung gefunden und die erfüllt mich jeden Tag.
Was ist für Dich eine Bizarrlady?
Lady Sas: Du bezeichnest Dich nicht als „Domina“, sondern als „Bizarrlady“. Worin besteht für Dich der Unterschied? Wie ist Dein Selbstverständnis?
Bizarrlady Stella: Ja, das ist immer ein Thema, was auch in den Studios immer heiß diskutiert wird, was jetzt eigentlich was genau ist: Domina, Lady, Mistress, Miss, Bizarrlady,…ich will da gar nicht so genau ins Detail gehen, da es immer noch jeder anders sieht. Ich verstehe den Begriff Bizarrlady für mich so: Ich bin Bizarrlady und Domina, weil ich finde, dass Sinnlichkeit und Erotik im BDSM-Bereich nicht ausgeschlossen werden sollte – der eine mag es streng, ein anderer mit mehr Gefühl und erotischen Elementen. Ich liebe beides – daher kann ich beides auch mit einem reinen Gewissen meinem Gegenüber nahe bringen. Wie weit ich da gehe, bleibt allein mir überlassen. Aber natürlich bin ich berührbar – überall.
Lady Sas: Was reizt Dich am BDSM?
Bizarrlady Stella: Alles! Ich liebe diese Welt einfach. Ich bin dominant und sadistisch, wo bin ich besser aufgehoben? Ich liebe dieses Gefühl von Macht, ich liebe das Spiel mit dem Feuer. Ich gehe in meinen Sessions im Studio aber auch in den privaten Sessions mit meinen Sklaven auf. Wie eine Blume die blüht! Meinem Gegenüber etwas Neues zu zeigen, ihn vielleicht weiter zu bringen als er gedacht hätte – das Glitzern in seinen Augen danach zu sehen. Ich schlüpfe in verschiedene Rollen. Das immer wieder Neue ist interessant daran – nichts ist Gleich. Jedes Spiel ist anders, mal bin ich die Bizarr-Ärztin, mal die Tierhalterin. Wenn ich hier jetzt weiter schreibe, kann ich nicht mehr aufhören. Für mich gibt es nichts anderes – nichts schöneres.
Lady Sas: Was treibt Dich an beim BDSM? Wohin möchtest Du Dich entwickeln?
Bizarrlady Stella: Ich glaube, nach so vielen Jahren weiß ich schon ganz genau, wohin die Reise geht. Ich bin glücklich soviel erleben zu dürfen und konnte alles, ausprobieren was ich wollte. Ich bin als Bizarrlady sehr glücklich – so wie es jetzt ist. BDSM ist sehr abwechslungsreich und man kann in viele Richtungen agieren, egal ob Session, Video oder andere Dinge.
Lady Sas: Ich habe gesehen, dass Du eine „Cuckold-Session mit Bi-Sklaven“ anbietest. Was darf man sich darunter vorstellen, was erwartet den Gast?
Bizarrlady Stella: Den Gast erwartet viel – aber das wird individuell abgesprochen.
Gibt es zwischen den Gästen und Hamburg und Düsseldorf Unterschiede?
Lady Sas: Du bist in Hamburg zuhause und arbeitest dort in einem SM-Studio, reist aber auch nach Düsseldorf ins Domizil der Gräfin. Welche Unterschiede gibt es zwischen den SM-Studios? Gibt es auch bei den Gästen in Hamburg und Düsseldorf Unterschiede?
Bizarrlady Stella: Es gibt eigentlich keinen Unterschied, bis auf dass ich aus Düsseldorf komme und viele schöne Jahre dort hatte, ich sehe das Domizil als mein zweites Zuhause an – wo ich immer willkommen bin. Viele Stammgäste sind dort und die können leider nicht einfach mal eben nach Hamburg kommen, daher freue ich mich immer jeden Monat, sie wieder zu sehen und sie sind mir mit Treue dankbar. Natürlich liebe ich auch meine Mädels dort im Studio, viele sind enge Freunde von mir und ich bin einfach gerne da.
Lady Sas: Du hast zahlreiche Tattoos und Piercings. Was ist der Grund dafür bzw. was möchtest Du damit ausdrücken?
Bizarrlady Stella: Gar nichts! Das ist mein ganz persönlicher Geschmack, den muss keiner teilen oder gut finden. Ich mag es und liebe jedes einzelne an mir und ich bin noch lange nicht fertig.
Lady Sas: Du hast eine super Figur, Kompliment! Was tust Du dafür?
Bizarrlady Stella: Ganz ehrlich? Nichts! Nein wirklich, ich liebe Schokolade und Pizza. Keine Ahnung, ich hoffe, ich bleib so dünn – denn ansonsten müsste ich auch Diät machen.
Lady Sas: Wie stehst Du zum Thema Schönheitsoperationen?
Bizarrlady Stella: Das sollte jeder für sich ganz allein entscheiden finde ich – da hat sich keiner einzumischen.
Bizarrlady Stella zum Thema „Session ohne Spuren“
Lady Sas: Hast Du einen Tipp, wie bzw. wo man einen Sklaven schlagen kann ohne dass er Spuren davon trägt? Ich denke zum Beispiel an Bastonade.
Bizarrlady Stella: Illusion ist schön – wird aber zerstört. Schlagen ohne Spuren, dann bitte mit der Feder. Das Gegenüber möchte etwas erleben. Das funktioniert bei jedem in einer anderen Intensität, der eine liebt es ausdauernd und steigernd, ein anderer möchte hart und ohne Gnade verprügelt werden. Es gibt so viele verschiedene Schlaginstrumente und so viele verschiedene Stellen am Körper um sie einzusetzen.
Jede Haut reagiert anders. Der eine hat von einer leichten Ohrfeige 2 Tage eine rote Stelle im Gesicht oder auf dem Po. Der andere braucht den Rohrstock und nach dem Duschen ist fast alles wieder weg und nur noch „leicht“ gerötet. Ich würde nie, schon gar keinem neuen Gast, den ich nicht kenne, versprechen, dass es keine Spuren gibt. Man kann es nicht vorher sagen, weil jede Haut anders beschaffen ist und anders reagiert. Auch kann es durch neue Lebensgewohnheiten dazu kommen, dass die Haut empfindlicher wird. Gutes Aufwärmen ist das A und O – mit der flachen Hand oder einem Paddel (schön rosa und gut durchblute). Man könnte eine andere Stelle wählen für wenig Spuren, die Handinnenflächen oder, wie du oben erwähnt hast, die Bastonade ist dafür gut geeignet – allerdings nicht jedermanns Sache. Die Bastonade erfordert gute Zielsicherheit und damit Erfahrung. Ich praktiziere sie sehr gerne.
Ich muss allerdings an dieser Stelle einmal erwähnen, das es wirklich immer noch sehr oft vorkommt das neue Gäste auf mich zu kommen und den Wünsch haben in der Session einmal wirklich hart ausgepeitscht zu werden – ohne Rücksicht… und dann fügen sie am Ende kleinlaut hinzu „aber bitte ohne Spuren, ich bin verheiratet und sie darf nachher nichts merken oder gar sehen“. Es tut mir dann immer sehr leid etwas lachen zu müssen – wo ich sonst immer professionell reagiere, aber das ist einfach so absurd und unüberlegt!
Lady Sas: Gibt es Sklaven, die man vor sich selbst schützen muss, indem man ihnen bestimmte Phantasien nicht erfüllt, weil das zu gefährlich wäre? Hast Du so etwas schon einmal erlebt?
Bizarrlady Stella: Oh ja, ich glaube jede Domina hat dies schon oft erlebt. Es gibt einfach die extremsten Phantasien heutzutage. Durch das Internet wird dies stark angeheizt. Ich versuche dann in Ruhe mit solchen Gästen zu reden und ihnen zu erklären, dass es so nicht funktioniert. Ein bisschen wie eine Psychiaterin. Ich versuche, dass der Gast es am Ende einsieht, dass es nicht geht, was er da möchte. Dominas sind immer physisch und psychisch gefordert – wir tragen eine hohe Verantwortung.
Was macht Bizarrlady Stella privat?
Lady Sas: Erzähle uns ein bisschen über die private Stella. Was machst Du in Deiner Freizeit?
Bizarrlady Stella: Oh, privat… mmh, gute Frage. Ich lebe ja wie gesagt 24/7, was bedeutet, dass ich auch privat „Stella“ bin. Ich gehe sehr gerne auf Fetischpartys und kleide mich privat sehr gerne in Latex. Ich habe privat ebenfalls Sklaven, die mir lästige Dinge abnehmen und mein Leben angenehmer gestalten.
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Bizarrlady Stella: Die verrate ich noch nicht – aber so viel: Meine Gäste können gespannt sein.
Lady Sas: Danke für Deine Zeit, Stella.
Die Website der Herrin ist nicht mehr erreichbar.