Domina Lady Xenia aus Wien geht voll in ihrem Beruf auf. Sie kann sich vorstellen, auch in 30 Jahren noch die Peitsche zu schwingen. „Für mich gibt es eigentlich keine Schattenseiten“, sagt sie, wenn man sie auf negative Dinge im Berufsbild der Domina anspricht. Also alles Friede, Freude, Eierkuchen? Nein, denn Lady Xenia verrät uns, dass es in Österreich noch schwieriger für Profi-Herrinnen ist als in Deutschland, wo ja neuerdings das Prostitutionsschutzgesetzes gilt. Kein Wunder also, dass Lady Xenia auch oft in München anzutreffen ist. Viel Spaß mit ihrem Interview. Und beim Betrachten ihrer tollen Fotos natürlich auch.
Lady Sas: Liebe Xenia, wie bist Du auf den bizarren Bereich aufmerksam geworden? Wie hast Du Dich zur Domina entwickelt?
Domina Lady Xenia: Schon in meiner Jugend haben mich Handschellen und Seile fasziniert. Ich konnte damit jedoch noch nichts anfangen. Ich habe früher regelmäßig als Tänzerin auf Großveranstaltungen getanzt, wobei ich jedoch immer Kleidung anhatte. Auf solchen Veranstaltungen lernst du immer wieder viele Menschen kennen. An einem Abend lernte ich einen Bordell Besitzer kennen, der auch ein Dominastudio besaß. Er fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte als Domina zu arbeiten. Er lud mich in sein Studio ein, und ich war sofort Feuer und Flamme. Jedes einzelne Instrument faszinierte mich. Ab diesem Augenblick hieß es ….. Learning by doing…..
Nach 13 Jahren in der Medizinbranche war es Zeit für Veränderungen. Anfangs jobbte ich neben meiner normalen Arbeiten als Domina, und danach hat mein neuer Lebensabschnitt begonnen. Wobei ich auch sagen muss, dass ich mich immer selbstständig weiterentwickelt habe. Übungsobjekte wurden mir zur Verfügung gestellt.
Domina Lady Xenia im Interview
Lady Sas: Du bezeichnest Dich als „bizarre Lady der neuen Art“. Was genau macht diese neue Art aus und wie unterscheidet sie sich von der alten?
Lady Xenia:
Lachen Lachen Lachen….. Das verstehe ich unter der „neuen Art“. Eine Session läuft bei mir nicht stillschweigend oder todernst ab. Es ist ganz selten, dass ich in Sessions herumbrülle. Sanfte Töne sind meiner Meinung nach viel beängstigender und auch teilweise erotischer. Manche Damen erfüllen dem Gast Vorlieben, die sie eigentlich nicht ansprechend finden oder mit denen sie sich nicht identifizieren können. Ich mache nur das, was mir Spaß macht. Geld ist nicht alles… Es muss mir Spaß machen. Es bringt mir nichts, wenn ich Vorlieben erfülle, die mir keinen Spaß machen. Viele meiner Gäste sagen, dass sie es merken, wenn es dem Gegenüber keinen Spaß macht.
Lady Sas: Was gefällt Dir besonders gut an Deiner Tätigkeit und welche Schattenseiten nerven Dich eher?
Lady Xenia: Ich kann mir meine Zeit selber einteilen. Ich bin durch meine Tätigkeit als Domina ein eigenständiger Mensch. Mmmmh Schattenseite… Für mich gibt es eigentlich keine Schattenseiten. Ich kann mir die Zeit selber einteilen, und kann meiner Fantasie in den Session freien Lauf lassen. Es gibt jedoch immer wieder Gäste die mich anrufen und mich fragen, ob ich einen privaten Putzsklaven für meine Wohnung benötige. Jedes mal ist es die gleiche Antwort. NEIN. Ich lasse doch niemanden in meinen privaten Bereich eindringen. Oder irgendwelche 24/7 Gäste die glauben sie könnten mir 24 Stunden am Tag dienen. Ich laufe nicht den ganzen Tag in High Heels und Fetisch Kleidung herum. Privat und beruflich sind zwei verschiedene paar Schuhe.
Lady Sas: Du bist in Wien und München anzutreffen. Wie kommt das?
Lady Xenia: Ich wollte mich etwas beruflich verändern. Ich bin im Lady Angelinas Dominastudio tätig, denn in diesem Studio habe ich mehr Möglichkeiten als in Wien. Und noch dazu habe ich in München ein paar Kolleginnen, die ich als Freundinnen bezeichnen darf. Es herrscht in München eine lockere Stimmung, und das Zusammenarbeiten ist einfach nur entspannt und immer wieder lustig.
Lady Sas: Beobachtest Du Unterschiede zwischen den Münchner und den Wiener Gästen?
Lady Xenia: Definitiv. Viele Wiener Gäste haben Schamgefühle, wenn sie ein Studio betreten. Von aussen ist in Wien ein Dominastudio meistens nicht zu erkennen. Trotzdem genieren sich viele. Und es gibt viel weniger „extremere“ Gäste. Die Wiener sind meistens schüchtern und können sich nur schwer öffnen. Es gibt jedoch immer Ausnahmen.
In München sind viele Studios mit Leuchtschriften versehen, und hier sind die Gäste völlig entspannt, wenn sie vorm Studio auf die Herrin warten, bis diese die Türe öffnet. Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich muss natürlich auch dazu sagen, dass die deutschen Studios besser ausgestattet sind. Die Wiener Studios sind nicht so pompös ausgestattet. In Deutschland ist die Konkurrenz zu groß und die Studio-Besitzer müssen immer etwas Neues bieten, sonsten gehen sie unter. Ich muss jedoch auch dazu sagen, dass Utensilien und die luxuriösesten Möbel dir auch nicht helfen, wenn du keine Fantasie hast.
Selbst die besten Utensilien und die luxuriösesten Möbel helfen dir nicht, wenn du keine Fantasie hast.
Lady Sas: In Deutschland gibt es ja das neue Prostitutionsschutzgesetz. Gibt es in Österreich etwas Vergleichbares? Wie ist das in Österreich geregelt?
Domina Lady Xenia: In Österreich ist es noch schwieriger und mühsamer. Absolut keine Vergleich mit Deutschland. In Österreich wird kein Unterschied zwischen Dominas und Prostituierte gemacht. Jede Dame, die als Prostituierte, Domina, Sklavin usw. arbeiten möchte, braucht die sogenannte „Deckel“. Bevor du beschließt in dieser Branche zu arbeiten, musst du einen Gesundheitscheck ( Blut-Abnahme, Vaginalabstrich, Lungenröntgen) machen und zu einer Beraterin gehen. Danach musst du dich bei der Polizei melden und die nehmen deine Daten auf. Nach ca. einer Woche, nachdem du die Ergebnisse der Untersuchung in Ordnung sind, darfst du in einem genehmigten Studio, Bordell, usw. arbeiten.
Du musst jedoch alle 6 Wochen zum Magistrat gehen, und einen Abstrich machen lassen, und alle 12 Wochen eine Blutabnahme machen lassen. Wenn du diese Intervalle nicht einhältst, und du z.B. eine Woche mit der Untersuchung überfällig bist, darfst du nicht arbeiten. Wenn du erwischt wirst, kannst man sich auf hohe Strafe einstellen.
In Österreich brauchst du auch eine sogenannte Registrierkasse. Dies ist ein gesichertes Programm, wo du alle Geldeinnahmen sofort eintragen musst. Sollte eine unerwartete Kontrolle sein (was jederzeit möglich sein kann), muss ich sowohl den „Deckel“ als auch die Registrierkasse vorzeigen. Wenn ich ehrlich bin hatte ich noch nie eine Kontrolle. Wenn du alle Intervalle einhältst und anständig deine Steuern und Abgaben bezahlst, bist du keinem einen Dorn im Auge. Ehrlichkeit währt am Längsten!!!!
„Ich bin privat und beruflich zwei verschiedene Personen.“
Lady Sas: Du zeigst ganz offen Dein Gesicht und stehst dazu, als Domina zu arbeiten. Wie hat Dein persönliches Umfeld darauf reagiert?
Domina Lady Xenia: Am Anfang sind natürlich einige geschockt, aber mit der Zeit haben sich alle damit abgefunden. Ich bin privat und beruflich zwei verschiedene Personen. Betrete ich ein Studio, legt es bei mir einen „Schalter“ um und ich bin Lady Xenia. Wenn ich aus dem Studio gehe, legt es den Schalter wieder um und ich bin die privat Person.
Wenn ich neue Leute kennenlerne, muss ich es ihnen natürlich nicht gleich auf die Nase binden, was ich arbeite, aber wenn sie nach meinem Beruf fragen, gehe ich ganz offen damit um. Anfangs lachen Menschen darüber, aber wenn ich ihnen eine Visitenkarte von mir zeige, lachen sie nicht mehr 🙂
In der heutigen Zeit gehen Gott sei dank viele Menschen locker damit um.
Lady Sas: Auf der Seite des Wiener Studios „1001 Macht“ habe ich gesehen, dass Du eine ganze Reihe von Rollenspielen anbietest. Was macht für Dich den Reiz daran aus?
Domina Lady Xenia: Kein Rollenspiel gleicht dem anderen. Ich liebe es in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Obwohl ich auch sagen muss, dass ich einige Rollenspiele ablehne. Es gibt Gäste die mir ein Skript auf den Tisch legen, in denen mein Text und meine Rolle genau vorgegeben sind. Diese Rollenspiele lehne ich ab. Ich zwänge mich nicht gerne in etwas hinein, mit dem ich mich nicht zu 100 Prozent identifizieren kann.
Lady Xenia als Lustobjekt-Trainerin
Lady Sas: Was verbirgt sich hinter dem Rollenspiel „Lustobjekt Trainerin“? Wenn ich es richtig verstanden habe, stehst Du nicht für Intimitäten zur Verfügung, richtig?
Domina Lady Xenia: Lustobjekt ist immer der Gast. Er ist dazu da, um meine Lust zu befriedigen.
Es gibt einige Gäste, die sich wünschen, dass ich sie einfach nur benutze. Ohne Vorlage von Vorlieben und Tabus. Bei solchen Gästen tobe ich mich nach meinen Wünschen aus. Diese Art von Gast ist dazu da, meine Lust zu befriedigen.
Intimitäten sind ein Tabu von mir. Wenn ich jedoch zum Beispiel komplett in Latex gekleidet bin, ist es natürlich nach Absprache erlaubt, dass mich der Gast berühren darf.
Lady Sas: Gab es schon Gäste, die Du ablehnen musstest? Und wenn ja – aus welchen Gründen?
Domina Lady Xenia: Es gibt einige Gäste, die ich ablehne. Wie schon vorher erwähnt, hasse ich es, wenn ich Texte oder ein Drehbuch vorgegeben bekomme, was ich genau zu tun oder zu sagen habe.
Es ist zwar bis jetzt nur zweimal vorgekommen, dass Gäste etwas angetrunken das Studio betreten, aber diese Gäste fliegen bei mir hochgradig aus dem Studio. Jeder sollte Herr seiner Sinne sein. Drogen sind bei mir ein absolutes Tabu. Und alle Praktiken mit Tieren sind ein absolutes No go.
Lady Sas: Wärst Du auch für Outdoor-Erziehung zu haben? Etwa in einem abgelegenen Waldstück?
Domina Lady Xenia: Ja, natürlich. Es ist spannend mit Gästen Outdoor etwas zu machen. Brennnessel, Bäume, Spanking mit Ästen, usw. Es ist immer wieder ein Erlebnis.
Es ist spannend mit Gästen Outdoor etwas zu machen. – Lady Xenia
Lady Sas: Gewähre uns einen Einblick in Dein Privatleben. Was machst Du in Deiner Freizeit?
Domina Lady Xenia: Freizeit ist sehr wichtig. Du musst vom Domina-Dasein abschalten. Wenn ich nicht gerade dabei bin, mir Utensilien zu kaufen, fahre ich leidenschaftlich gerne Motorrad. In dieser Zeit kann ich absolut abschalten. Ich gehe auch sehr gerne gut und ausgiebig essen. Ich bin eine leidenschaftliche Steak-Esserin. Süßigkeiten bin ich genauso nicht abgeneigt. Sport ist Mord. Ich habe Gott sei danke gute Gene, und kann essen was ich will.
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Lady Xenia: Ich möchte noch die nächsten 30 Jahre der Branche treu bleiben. Eine Domina im Rollstuhl? Das gab’s bis jetzt noch nie… Vielleicht bin ich die Erste? 🙂
Ich bleibe euch noch lange erhalten.
Lady Sas: Vielen Dank für das Interview.