Herrin Anuskatzz ist im Studio „Der FemDom“ in Zürich anzutreffen. Jeder Versuch, sie beschreiben zu wollen, muss scheitern. Deshalb versuche ich es gar nicht erst. Nur soviel: Diese Dame tanzt aus der Reihe. Mehr über Herrin Anuskatzz erfährst Du im Interview.
Lady Sas: Liebe Anuskatzz, Du bist als Domina tätig. Wie kam es dazu?
Herrin Anuskatzz: Ich lebe BDSM seit meiner Jugend, für mich ist es mein Ventil, mein Rückzugsort und meine Art mich auszudrücken. Durch unsere Firma Dirty Dreaz, die eine Mischung zwischen Art Porn und Kunst ist, habe ich mich dazu entschieden, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir haben sehr oft Probanden für Filme am Set, die selber noch nicht wirklich mit BDSM in Berührung gekommen sind. Somit übernehme ich oft die führende Aufgabe die Menschen zu leiten und in die Welt des BDSMs zu entführen, was mir sehr viel Freude bereitet. Daher lag es nahe, diese wunderbare Tätigkeit auf einer höheren Ebene auszuführen und somit habe ich mich dazu entschieden meinen Lebensinhalt zu einer Profession zu machen.
Herrin Anuskatzz im Interview
Lady Sas: Was verbirgt sich hinter Deinem Namen „Anuskatzz“?
Herrin Anuskatzz: Anuskatzz ist eigentlich nur eine sympathische bzw. absurde Spielerei mit meinem Lieblingsbereich und zwar dem Anus. Schon zu Beginn des Lebens ist es ein sehr wichtiges Organ für uns, was uns Befriedigung verschafft und der tägliche Gebrauch dessen sogar mit einer Emotion der Befreiung und Wohltat zu tun hat.
Balast auswertend und reinigend. Einer meiner Lieblingstätigkeit im BDSM ist das Analdehnen, Spielen und Fisten. Daher wird mein Name oft auch zum Programm. Das Katzz mit zwei Zz ist an meiner Firma Dirty Dreaz angelehnt, da alle Probanden in den Filmen einen Künstlernamen kreieren dürfen der mit Z enden soll. Da ich die Mitbegründerin des Projektes bin habe ich zwei Zz! Zudem mag ich einfach die Aussprache von Katzz. Es hat was sehr Elegantes aber auch Überlegend-Herrscherisches. Wie eine Katze nun mal so ist.
Lady Sas: Dein optisches Erscheinungsbild ist Dein Markenzeichen. Wie würdest Du Dich einem Blinden beschreiben?
Herrin Anuskatzz: Eine sehr außergewöhnliche Frage! Ich möchte eigentlich Keinem mein äußeres Erscheinungsbild erklären müssen. Ich möchte, dass man es erfährt, dass man meine Stimme und Session aufnimmt und dadurch selber darauf kommt, dass ich etwas außergewöhnlicher bin. Daher würde ich einen Blinden zu einer Audienz mit mir einladen und ihn danach wohl eher selber fragen, wie dieser sich mein Äußeres vorstellt.
Tattoos und Dreadlocks
Lady Sas: Was möchtest Du mit Deiner Optik zum Ausdruck bringen?
Herrin Anuskatzz: Ich möchte mit meiner Optik nur mein Inneres unterstreichen. Für mich bedeuten Tattoos und Dreadlocks nicht gleich ungepflegt zu sein. Es kann auch etwas ganz elegantes und außergewöhnliches beinhalten, was ich verkörpern möchte.
Mit mir bekommt man nun mal nicht den normalen Domina-Look geboten und das ist auch gut so. Ich möchte mir treu bleiben und mich auch so geben wie ich bin authentisch und außergewöhnlich.
Lady Sas: Wie reagieren die Menschen auf der Straße auf Dich? Wirst Du oft angesprochen oder fotografiert?
Herrin Anuskatzz: Ich liebe das Medium der Fotografie aber nun mal nicht von Laein, daher lehne ich Fotos immer ab, die nur für sich selber geschossen werden oder um mich vorzuführen. Es ist ein sehr zwiespältiges Verhältnis für mich, wenn die Menschen auf mich zukommen und mich ansprechen, denn oftmals fehlt es ihnen an der gewissen Höflichkeit, was mich immer sehr frustriert.
Lady Sas: Lassen wir die Äußerlichkeiten mal beiseite, wie würdest Du Dein inneres Wesen beschreiben?
Herrin Anuskatzz: Mein inneres Wesen habe ich selber noch nicht ergründet. Mich immer wieder neu zu kreieren und neu zu entdecken ist wunderschön, denn ich brauche die Vielfältigkeit in meinem Leben, um mich selber nicht einzuschränken. Das wichtigste für mich ist mich auszuleben und glücklich zu sein und das erlebe ich ohne jegliche Kompromisse einzugehen.
BDSM ist bunt, kreativ, vielseitig, aufregend
Lady Sas: Was kickt Dich am BDSM?
Herrin Anuskatzz: BDSM ist bunt, kreativ, vielseitig, aufregend und ein riesen großes Ventil zum alltäglichen Leben. Es gibt nichts einzigartigeres und intimeres als den Menschen über die eigenen Grenzen zu begleiten und dadurch eine Boost an Selbstbewusstsein zu verschaffen. So die Theorie zumindest, in der Praxis sieht das meist ganz anders aus, grade für den Dienst der Domina…
Ich habe mich noch nie und ich werde mich auch nicht an die durchschnittlichen Gepflogenheiten in dieser „Szene“ halten, weil sie für mich nicht mehr authentisch wirkt und mich langweilt.
Ich möchte keine Berge versetzen aber mir und dem was ich verkörpere treu bleiben. Anders zu sein hängt nicht nur vom äußeren Erscheinungsbild ab sondern beginnt in unserer Seele. Ich brauche nicht versuchen irgendwas zu verkörpern was ich nicht bin und möchte es auch gar nicht.
Es bedarf das höchste Maß an Vertrauen, um sich fallen lassen zu können. Für mich gibt es nichts schöneres, als wenn ich merke, dass es bei dem mir Gegenüber eintrifft. Durch einen essenziellen Grund und zwar: Hingabe. Meine Audienz gestalte ich mit voller Hingabe, denn BDSM ist für mich eine Lebenseinstellung und ein Ventil. Das bedeutet, dass ich klassisch erziehe, mit Respekt und Vertrauen und auch diesen Anstand erwarte ich von der Person, die eine Audienz mit mir erfahren möchte. Nur so erhält man eine Basis die eine Audienz mit mir zu einer einzigartigen werden lassen kann.
Herrin Anuskatzz über genderfreies Arbeiten
Lady Sas: Du spielst genderfrei. Worin bestehen für Dich die zentralen Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Subs?
Herrin Anuskatzz: Es gibt keinerlei Unterschiede, genau deswegen meine genderfreie Arbeit. Die äußere Hülle interessiert mich nicht. Ich sehe nur das Wesen und was man hierfür in einer Audienz heraus kitzeln kann.
Lady Sas: Wie kommst Du auf neue Ideen für Deine Sessions?
Herrin Anuskatzz: Die Ideen entwickeln sich durch Erfahrungen, durch die Spontanität der Audienz und durch mein Wesen mit dem ich diese beeinflussen kann.
Lady Sas: Woran könnte es liegen, dass es so wenige dominante Frauen gibt?
Herrin Anuskatzz: Auch hier möchte ich wieder auf mein genderfreies Denken verweisen. Also gehe ich nicht auf Frauen sondern auf die allgemeine Menschheit ein. Wir alle sind geprägt durch Erfahrungen, wir alle haben unser inneres Kind, wir alle leben und erleben mit unterschiedlichen Emotionen und Gefühlen. Wir sind geprägt und werden weiterhin auch prägende Erlebnisse haben, die uns nun mal zu dem machen was wir sind. Doch eines ist Gewiss, wir haben die Sehnsucht uns fallen lassen zu können, abzuschalten und hinzugeben. Geleitet und geführt zu werden ist ein notwendiges Gut was uns alle ein Leben lang begleitet. Entweder ist man ein Macher oder ein Mitläufer oder ein doch gegen den Strom wandelnder. Dominanz bedeutet für mich all das zu beinhalten, durch Hingabe vertrauen um einen genau dort auffangen zu können wo es bedarf abzuschalten. Das ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Es bedarf sehr viel Selbstreflektion und Authentizität in dem was man macht.
„Ich lebe im Hier und Jetzt.“
Lady Sas: Verrate uns etwas über Deine Freizeit. Hast Du Hobbys?
Herrin Anuskatzz: Ich erziehe klassisch, das bedeutet für mich den Fantasien freien Lauf zu lassen aber nun mal auch nicht berührbar zu sein. Daher verrate ich natürlich nichts aus meinem privaten Leben. Da muss man sich schon selber die Mühe machen, um nähere Infos über mich herauszufinden.
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Herrin Anuskatzz: Ich lebe im Hier und Jetzt. Für mich soll BDSM so besonders und einzigartig bleiben wie es nun mal sein kann. Daher ist mein Plan, jede Audienz zu einer ganz besonderen zu machen und dem Mensch mir gegenüber viel Kraft und Freude zu schenken. Damit die Zukunft des mir gegenüber sich durch unsere Audienz positiv auswirken kann.
Lady Sas: Danke für das Interview.