Khaleesi Electra, Berlin

Khaleesi Electra

Khaleesi Electra ist eine Frau mit vielen Facetten. 1.78 Meter gross, sehr attraktiv, dominant (wenn sie will), reflektiert und klug. Erst vor Kurzem hat sie ein zweites (!) Studium begonnen. Die Herrin ist erreichbar in Berlin und München. Auch die Städte Frankfurt am Main und Duisburg liegen immer wieder auf ihrer Reiseroute. Im Interview verrät sie uns mehr über ihre Welt. Viel Spaß damit!

Lady Sas: Liebe Khaleesi Electra, bei deinem Namen habe ich mich gefragt, ob der Titel „Khaleesi“ auf Game of Thrones anspielt, wo es ja auch eine Khaleesi gibt? Was hat es damit auf sich? Und welche Rolle spielt „Electra“?

Khaleesi Electra: Ja, genau! Ich finde mich und meine Entwicklung in weiten Teilen in der von Khaleesi wieder. Khaleesi wurde ja zwangsverheiratet und war ihrem Mann zunächst unterworfen. Er hat sie als Sexsklavin benutzt, wie es ihm gefiel. Irgendwann entwickelt sich zwischen den beiden jedoch eine Liebe und aus der einst Unterdrückten wird eine starke Gefährtin. Dann wird ihr Mann ermordet und entgegen aller Tradition schafft sie es, zur Herrscherin ihres Volkes zu werden.

Schlussendlich erobert sie mit ihrem Volk den gesamten Kontinent und wird zur Tyrannin. Natürlich strebe ich nicht zur Tyrannei, wurde nicht Zwangverheiratet und auch die meisten anderen Aspekte ihres Lebens unterscheiden sich von meinem. In ihrer charakterliche Entwicklung als Frau finde ich mich aber wieder: Ich war früher sehr unsicher und habe mich den Bedürfnissen anderer untergeordnet, meine Grenzen nicht gekannt und dementsprechend auch nicht kommuniziert. Sexuell bereitete mir das große Lust, führte aber in allen anderen Bereichen meines Lebens dazu, dass ich mich in unausgewogene Beziehungen begeben habe. Auf Dauer merkte ich, dass mir diese Einstellung nicht gut tat, und mir auch sexuell nicht mehr genügte.

Electra war ursprünglich ein Vorschlag von einer Mitteilnehmerin eines Domina-Seminars. Ich fand die elektrischen Toys ganz klasse und wir alle hatten Spaß am austesten an mir. Erst als ich mich schon in den Namen verliebt hatte, fand ich heraus, dass gefühlt jede 3. BDSM-Sexarbeiterin so heißt (lacht).

Khaleesi Electra Domina
Mistress

Khaleesi Electra

Domina

Khaleesi Electra im Interview

Lady Sas: Es gibt noch einen Begriff zu klären. Auf deiner Website steht: „Hetäre als Berufung“. Was verstehst du unter einer „Hetäre“?

Khaleesi Electra: Ich bin gerade – wie schon zig Mal seit meinem Start in die Sexarbeit in 2022 – in einem Findungsprozess und habe mich in dem Zuge gefragt, ob es in meiner Arbeit und trotz der vielen Neuausrichtungen eine Konstante gab – und die gibt es, sogar ein paar: Ich liebe das erotische Spiel mit penetrativem Sex a/p, kluge Gespräche über Gefühle, Gesellschaftskritik, Geschlechterrollen, … und Kontakt, der über die Anonymität einer Studio-Session hinausgeht. Am besten beschrieben habe ich meine Rolle oder Vorliebe in der Sexarbeit als „Hetäre“ gefunden: Eine gebildete Gespielin und Gefährtin, die im alten Griechenland eine angesehene Person war – im Gegensatz zu Prostituierten. Diese Unterscheidung gibt es heute nicht mehr; in der breiten Gesellschaft sind wir Sexarbeiter*innen alle ehrenlos. Ich teile diese Unterscheidung natürlich überhaupt nicht, Prostituierte, Hetären, Nuten, Huren, Stricher: das sind alles keine Schimpfwörter mehr für. Ich, die Respekt vor Menschen in der Sexarbeit hat, verwende absichtlich solche aufgeladenen Begriffe, um zu zeigen, dass nur die Mär der „Sünde“ (Sex/Lust gegen Geld) diese Begriffe schlimm macht, nicht die Arbeit an sich. Für mich und mein Umfeld ist dieser Job eine Bereicherung. Ich hoffe, dass ich ihn so lange ausüben darf, wie ich es möchte.

Lady Sas: Du hast auch die Rolle als Sub ausprobiert. Erzählst du mir, wie es dazu kam, und warum du dich irgendwann entschieden hast, nicht mehr als Switcherin zu arbeiten?

Khaleesi Electra: In der Rolle der Sub liebe ich es, den Kopf auszuschalten und einfach zu empfangen: Befehle, die Lust meines Spielpartners, meine eigene Lust. Ich hatte privat viel Erfahrung in diesem Spiel und habe dann schmerzhaft erfahren, dass blindes Vertrauen als Sub gefährlich sein kann.

Die meisten Gäste, die devote Services wollten, haben meine Grenzen nicht eingehalten. Irgendwann war einfach der Punkt erreicht, an dem ich nicht mehr bereit war, wildfremden Männern einen Vertrauensvorschuss zu geben.

Ich biete es daher nicht mehr an, weil ich einmal nicht diese Art von Gästen anziehen will und zum anderen, weil ich in einer Session selbst entscheiden möchte, ob ich jetzt in diesem Augenblick Lust auf Switchen habe oder nicht. Wenn es sich ergibt, ich meinem Spielpartner schon kenne, ihm vertrauen kann und er auch Lust darauf hat, total gerne. Es ist ja nicht so, dass es mir keinen Spaß mehr macht. Es soll aber kein Gast mit der Einstellung in die Session gehen, er habe einen Anspruch darauf. Das klappt aktuell sehr gut so.

Domina Frankfurt am Main
Khaleesi Electra

Khaleesi Electra über ihren Findungsprozess

Lady Sas: Aktuell bist du ja wieder in einem Findungsprozess, meintest du. Erzähle uns doch etwas darüber.

Khaleesi Electra: Anfang des Jahres stand für mich eigentlich fest, dass ich nur noch dominant arbeiten würde; das habe ich wieder revidiert. Mir macht Sex einfach zu viel Spaß! (lacht) Für mich ist aber, wie gerade erwähnt, wichtig, dass ich das selbst entscheiden kann und nicht das Gefühl habe, es steht auf meiner Liste an To-dos für die Session. Das zerstört die Lust. Das ist einer der Funde dieses Prozesses.

Der andere ist, dass ich diesen Job mache, weil ich es wirklich mag, Menschen kennenzulernen und ihnen ganz nah zu kommen, körperlich, aber auch emotional. Und das braucht Zeit. Ich biete daher sowas wie eine dominant girlfriend experience an, bei der es eine vereinbarte Anzahl an Stunden gibt, die aber eher als Richtwert genommen wird und man sich aufeinander und nicht die Uhr konzentrieren muss. Ich bin dabei sehr privat; Gäste, die mich auf diese Art kennenlernen, bekommen meine private Nummer und Klarnamen, genauso wie ich auch von ihnen.

Der Nervenkitzel liegt für mich darin, dass man sich wirklich aufeinander einlässt, evtl. sogar verliebt und dann gemeinsam BDSM-Praktiken ausprobiert, aber auch zärtlich miteinander ist und die ganzen anderen schönen Dinge des Lebens erlebt. Sowas wie als Dolce Vita auf Zeit. Aktuell klingt das für mich super, aber der nächste Findungsprozess kommt bestimmt (lacht).

Domina Khaleesi Electra

Khaleesi Electra


Größe: 1,78m
Augenfarbe: grün-braun
Haarfarbe: dunkelbraun mit karamellfarbenen Akzenten
Hauttyp: Tief herbstlich, neutral-warmer Unterton
Körbchengröße: 85B

Wie steht Khaleesi Electra zum Thema Macht?

Lady Sas: Du hast es gerade ja schon angeschnitten: Welche Rolle spielt Macht in einer Session für dich?

Khaleesi Electra: Es fängt ja schon bei der Begrüßung an der Tür an: Ich empfange den Gast. Da gibt es erstmal eine große Informationsasymmetrie. Ich kenne mich im Studio aus, der Gast nicht. In der Regel habe ich die Session geplant, der Gast ist noch unwissend darüber, was (mit ihm) geschieht. Ich habe so eine Session schon zig mal gemacht, für ihn ist es vielleicht das erste, fünfte oder zehnte Mal. Das ist für mich der erste Machtaspekt.

Und das macht was mit dem Gast, denke ich. Ich versuche mich, in diese Rolle zu versetzen und frage mich, wie ich dieses Gefälle aufbrechen kann; es ist ja schließlich eine gemeinsame Session, ich bediene keine Maschine und es hängt auch immer von der Tagesform ab, ob heute vielleicht etwas mehr weh tut oder man besonders oder gar nicht auf etwas steht.  Wie stelle ich als „Leiterin“ sicher, dass der Gast sich traut, zu sagen, wenn ihm etwas nicht gefällt? Na, klar, es gibt die klassische Ampel, grün Like, orange hm , rot Stop. Aber funktioniert das auch? Das könnte man eigentlich mal erforschen!

Ich sage übrigens bewusst er/ihn, weil ich bisher nur Männer, in der Regel auch als solche geborene, in Sessions hatte.

Und dann gibt es natürlich noch das gewollte Spiel mit Macht in der Session. Manche Gäste wollen zu etwas gezwungen werden. Auch wenn es ihnen in dem Moment nicht gefällt, gehen sie hinterher darauf ab. Das ist für mich nicht immer einfach, da zu unterscheiden, gefällt es ihm gerade wirklich nicht oder gehört es zum Spiel? Besonders bei Zwang oder Gästen, die z.B. beim Auspeitschen richtig leiden wollen, rede ich im Vorhinein ausführlich mit dem Gast. Mir ist es lieber, der Gast meldet mir hinterher zurück: war voll geil, beim nächsten Mal gerne noch mehr!, als dass er ein potenziell traumatisches Erlebnis durch mich hatte. Macht bedeutet für mich im Sessionkontext, dass die dominierende Person entscheiden kann, ob sie im Sinne oder entgegen der (abgesprochenen) Wünsche der dominierten Person handelt. Letzteres wäre Machtmissbrauch, das wissen wir alle, aber in einer Session, in der Sadismus ein Wunsch ist, ist das eine Gratwanderung.

Diese Entscheidung treffen zu können, erfordert einmal viel Kommunikation mit dem Gast, Reflexion über das eigene Handeln und nicht zuletzt Vertrauen darein, dass die dominierte Person/der Gast sich mitteilt. Diese beiden Aspekte sind mir, wenn ich die dominante Rolle einnehme, sehr wichtig: die empfangende Person soll sich ganz fallen lassen können (das merke ich schnell, wenn sie das nicht kann, und gehe dann darauf ein) und ich will auf keinen Fall etwas Ungewolltes mit ihr machen. Wenn ich merke, dass es meinem Spielpartner nicht gefällt, habe ich keinen Spaß daran. Das bedeutet nicht, dass ich nicht Spaß am Schmerzenzufügen habe… aber es sollen Schmerzen sein, die der Gast auch will!

Domina Khaleesi Electra
Khaleesi Electra

Privat eher devot oder dominant?

Lady Sas: Und wie sieht es privat aus: Bist du da eher devot oder dominant?

Khaleesi Electra: Das weiß ich selbst noch nicht (lacht). Ich habe mich erst sehr spät getraut, meine dominante Neigung auszuleben, und zwar vor zweieinhalb Jahren, als ich mit der Sexarbeit begann. Ich wusste schon als Pre-Teen, dass ich es z.B. toll finde, größenmäßig kleinere Jungs hochzuheben, konnte das aber natürlich noch nicht einordnen. Als Erwachsene ist mir das in Hetero-Beziehungen erneut begegnet; bis auf ein, zwei Male für ein paar Sekunden und unter dem Deckmantel,  „nur mal kurz etwas auszuprobieren“, habe ich mich aber einfach nicht getraut, dem mehr Raum zu geben. Insofern hat meine Arbeit mir sehr geholfen, das zu entdecken. Bisher war ich privat ausschließlich devot oder maximal auf Augenhöhe, und jetzt lebe ich auch meine dominanten Vorlieben aus. Mal sehen, wo diese Reise mich hinführt…

Lady Sas: Wann ist eine Session besonders erfüllend für dich?

Khaleesi Electra: Ich muss gestehen, es kommt ab und zu vor, dass ich mich in einen Gast schockverliebe. Das kann sprichwörtlichen auf den ersten Blick an der Tür sein oder nach einem Jahr gemeinsamer Sessions, wenn ich auf einmal etwas total Liebenswertes in dem Gast entdecke. Ich habe das Glück, Menschen in meiner Arbeit sehr nah zu kommen und sie auch sehr nah an mich ran zu lassen. Und wenn es dann Klick macht und man auch noch ähnliche Vorlieben hat, ist das schon krass. 

Lady Sas: Verrate uns bitte, wie Du Deine Freizeit gestaltest.

Khaleesi Electra: Freizeit ist für mich mein normaler Alltag (lacht). Ich arbeite nicht so viel, weil ich viel Zeit zum Nachdenken und Fantasieren brauche. Vor Kurzem habe ich ein zweites Studium, Informatik, begonnen. Und ich schaue gerne meinem Hund zu, wie er die Welt erkundet.

Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?

Khaleesi Electra: Ich spiele seit ca. anderthalb Jahren mit dem Gedanken, Pornos bzw. erotische Videos zu drehen. Das könnte ich mir gut für die Zukunft vorstellen, aber ich suche noch den perfekten Drehpartner, mit dem die Chemie beim Sex stimmt und der auch noch vor die Kamera will. Gar nicht so leicht…

Lady Sas: Vielen Dank für das Interview.

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