Als ich meinem Sklaven toytoy erzählte, dass ich in meiner Interviewreihe Lady Cheyenne de Muriel aus Stuttgart bzw. Karlsruhe zu Gast habe, war er ganz aufgeregt. Es stellte sich heraus, dass er ein Verehrer der Dame ist und zwei ihrer Videos besitzt. Ich habe mir die Videos angesehen und muss sagen: toytoy hat Geschmack. Lady Cheyenne de Muriel ist eine Herrin, der man in jeder Sekunde anmerkt, wieviel Freude sie am SM-Spiel hat. Virtuos beherrscht sie das Geschehen und lässt den Sklaven mit gekonnter Verbalerotik in eine ganz eigene Welt eintauchen. Ihre konsequente Dominanz und elegante Schönheit gehen eine Verbindung ein, der man sich als Sklave kaum entziehen kann. Wer ebenso wie toytoy von Lady Cheyenne fasziniert ist, erfährt nun endlich mehr über sie.
Lady Sas: Liebe Cheyenne, berichte zunächst bitte etwas über Deinen Werdegang: Wie wurdest Du auf den SM-Bereich aufmerksam, wie wurdest Du zur Domina?
Lady Cheyenne de Muriel: Ich habe in der Pubertät schon gemerkt, dass meine sexuellen Interessen anders als bei meinen Gleichaltrigen sind. Da ich aus einem konservativen Elternhaus stamme, habe ich mich nicht unbedingt darum bemüht, das herauszufinden, ob das normal oder vergleichbar mit anderen ist. Ich habe jedoch schon früh nur bizarre und SM-Begegnungen gehabt, die mich immer mehr geprägt und mir zu verstehen gegeben haben, dass ich nur diese Art der Sexualität ausleben möchte. Erst später, Anfang 20, habe ich per Zufall im Internet herausgefunden, dass es spezielle Etablissements gibt, wie SM-Studios, in denen Menschen ähnliche Phantasien, wie meine, ungezwungen ausleben können.
Die Mistress ist in Stuttgart anzutreffen.
Lady Cheyenne de Muriel im Interview
Lady Sas: Hattest Du noch andere berufliche Pläne?
Lady Cheyenne de Muriel: Selbstverständlich. Ich habe studiert und meinen Domina-Beruf sehe ich als Nebenbeschäftigung oder Möglichkeit, meine Neigungen auszuleben. In meinem anderen Beruf bin ich zum Glück auch selbstständig und so kann ich mir meine Zeit frei einteilen.
Lady Sas: Was reizt Dich besonders daran, Sklaven und Sklavinnen zu erziehen?
Lady Cheyenne de Muriel: Es ist etwas Besonderes, für einen Moment jemandem so nah zu sein – ein Teil seiner Phantasie sein zu dürfen. In nur wenigen Berufen ist es möglich, sich dem Gegenüber so zu „nähern“, ihn zu beherrschen und zu kontrollieren. Jede Session ist für mich wie eine Einladung zu einem Film, um eine wichtige Rolle zu übernehmen und den Verlauf und dessen Inhalt zu beeinflussen. Das ist jedes Mal ein wundervolles Erlebnis für mich. Das bereichert nicht nur meinen Spielpartner, auch meine Horizonte werden dadurch jedes Mal aufs Neue erweitert.
Lady Sas: In Deinem Blog schreibst Du, dass Du auch Frauen erziehst. Bist Du zufrieden damit, wie dieses Angebot angenommen wird?
Lady Cheyenne de Muriel: Die gute Resonanz hat mich nicht überrascht. Weil: Wenn es um das sexuelle Verlangen geht, sind wir alle gleich. Nun, leider propagieren die Medien oft ein verkehrtes Bild der Frau, das den Frauen ihr Selbstbewusstsein auf raffinierte Art und Weise nimmt. Durch diesen medialen Einfluss fällt es der Frau deswegen schwer, über ihr eigenes Sexualleben frei zu entscheiden. Ich beobachte deswegen die heutige „sexuelle Revolution“ sehr kritisch, die nur scheinbar beide Geschlechter miteinbezieht. Das liegt in meiner Natur, auch wenn ich streng und konservativ erzogen worden bin, wurden mir diese liberalen Werte im Bezug auf beide Geschlechter immer vermittelt.
Auch Outdoorerziehung ist möglich.
Kontrollverlust: der Schlüssel für das Erleben
Lady Sas: Mir fällt auf, dass Sklaven häufig mit dem Thema Keuschhaltung konfrontiert werden, Sklavinnen dagegen werden gern von ihrer Herrschaft sexuell benutzt. Wie ist Deine Beobachtung dazu und wie denkst Du darüber?
Lady Cheyenne de Muriel: Da stimme ich Dir nicht ganz zu. Ich denke, hier gibt es keine Unterschiede zwischen Frauen und Männern . Beide Geschlechter wollen gegenüber der Domina in erster Linie den Kontrollverlust erleben. Das ist der Schlüssel für das Erleben – egal welcher Phantasien.
Lady Sas: Hier ein kleines Gedankenexperiment: Was würdest Du tun, wenn Du einen Tag ein Mann wärst?
Lady Cheyenne de Muriel: Ich glaube, ich würde den ganzen Tag zu Hause bleiben und warten, bis der Tag vorbei ist. Ich bin gerne eine Frau. Ich fühle mich sehr wohl in meinem Geschlecht, deswegen wäre so ein Experiment für mich kaum zu ertragen.
Lady Sas: Interessant. Na, zum Glück war es ja nur ein theoretischer Gedanke… Sag mal, wie lebt es sich in Stuttgart und Karlsruhe? Warum arbeitest Du nicht in einer Großstadt wie Berlin oder Hamburg?
Lady Cheyenne de Muriel: Ich bin aus beruflichen und familiären Gründen nach Stuttgart gezogen. Die Stadt und das Land Baden-Württemberg haben mich verzaubert. Dessen kulturelles Angebot und die Menschen haben mich ganz schnell in ihren Bahn gezogen. Ich lebe gerne hier.
Lady Sas: Was inspiriert Dich? Wie kommst Du auf Deine Ideen für die Sessions?
Lady Cheyenne de Muriel: Mein Gegenüber inspiriert mich. Dadurch bekomme ich neue Ideen. Ich schöpfe aus dem Erlebten neue Gedanken über die Fortsetzung jeder Session. Ich habe noch nie einen SM-Film gesehen, auch wenn ich selber ein paar Videos gedreht habe. Ich versuche immer meine eigene Phantasie zu aktivieren. Alles andere würde mich unnötig beeinflussen und unbewusst bewegen, jemanden anderen zu kopieren. Ich möchte immer ICH selbst sein und so in jeder Session agieren.
„Ich arbeite ständig an neuen Ideen.“
Lady Sas: Hast Du aktuelle Projekte, an denen Du zur Zeit arbeitest?
Lady Cheyenne de Muriel: Ich arbeite ständig an neuen Ideen. Dazu gehört das ästhetische Spiel mit dem Medium Film. Mit meinen Video-Clips versuche ich visuell und niveauvoll auf bestimmte Praktiken und Fetische aufmerksam zu machen. Außerdem bin ich immer darum bemüht, mein eigenes Equipment für meine Gäste zu erweitern. Ob es das neue Stromgerät „Erostek ET-312B“ ist oder besondere Leder- und Gummi-Masken oder ob es viele interessante und originelle Spielzeuge sind – ich lege immer großen Wert darauf, meine Gäste zu überraschen um ihnen das Beste zu bieten.
Lady Sas: Fragst Du Dich manchmal, warum Sklaven so sind, wie sie sind? Was dahinter steckt? Was der Grund für ihr Verhalten ist? Warum ein Sklave zum Beispiel die Erniedrigung liebt?
Lady Cheyenne de Muriel: Selbstverständlich weiß ich oder ahne ich oft den psychologischen Hintergrund, aber in dem Moment wenn ich meinen Gegenüber auf diese Art und Weise analysieren würde, hätte ich nicht den nötigen Abstand, um das „Hier und Jetzt“ zu beherrschen. Für mich steht das Gegenwärtige im Vordergrund. Ich bin auch der Meinung, dass wir nicht zwanghaft nach Antworten suchen sollten, warum wir bestimmte Fetische oder Vorlieben haben. Wir sollten es akzeptieren und dessen Essenz bewusst erleben. Im Übrigen sollten wir nicht unbedingt immer die früheren Erlebnisse für gegenwärtige Vorlieben oder Fetische verantwortlich machen. Aus Erfahrung weiß ich, dass nur ein Teil aus der Vergangenheit kommt. Das Pauschalisieren ist oft eine einfache Art, eine Antwort auf eine schwierige Frage zu finden. In Wirklichkeit gibt es andere Faktoren, die unser Kopfkino beeinflussen, aber dafür müsste man ein extra Interview machen oder einen separaten Blog gründen.
Lady Sas: Einen separaten Blog gründen? Nun, das ginge vielleicht ein kleines bisschen zu weit… Hier meine letzte Frage: Wie schaltest Du ab? Wie findest Du den Ausgleich zu Deiner Arbeit im Studio?
Lady Cheyenne de Muriel: In erster Linie gibt mir mein anderer Beruf die Balance zu meiner Arbeit im Studio. Auch meine Interessen, wie Musik, Kunst jeglicher Art (Film und Fotografie) und Literatur ist eine Welt, in die ich abtauchen kann. So wie ich intensiv in meinen Sessions die Tiefe suche, so vertiefe ich mich auch in andere Bereiche. Außerdem ist mir der Kontakt mit der Natur sehr wichtig. Das Reiten beruhigt mich und bringt mein Innenleben in den ursprünglichen Zustand, aus dem ich wieder neue Energie schöpfen kann. Des Weiteren finde ich auch den Ausgleich bei vielen sportlichen Aktivitäten.
Lady Sas: Liebe Cheyenne, vielen Dank für das Interview.
Verehrte Lady Cheyenne de Muriel,
Ich habe einige Session mit Ihrer ehemaligen Kollegin Lady Vicky erleben dürfen die mich als Sklave eingeführt und weiter auf dem Weg begleitet hat. Ich sehe in Ihnen die gleiche Vorgehensweise wie es meine Lady hatte. Ich wünsche Ihnen noch viele schöne Session mit den Sklaven die zu Ihnen verehrte Lady kommen