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Lady Circe becirct und dominiert ihre Subs bisher in Berlin, plant nun aber auch andere Städte zu besuchen. Zum Beispiel Düsseldorf. Es könnte also sein, dass die bezaubernd schöne, faszinierende Mistress schon bald ganz in deiner Nähe ist. Im Interview erfahren wir mehr über Lady Circe, ihren Weg zur Dominanz und ihre Ansichten über Erziehung, Mindfuck, Humiliation und andere feine Dinge. Es hat mich außerordentlich gefreut, dass sich die vielbeschäftigte Herrin ausführlich Zeit für meine Fragen genommen hat. Ich bin noch immer sehr begeistert von einigen ihrer Gedanken (und Formulierungen) und lege dir dieses Interview daher besonders ans Herz.
Lady Sas: Liebe Lady Circe, bitte schildere uns Deinen Weg in den bizarren Bereich.
Lady Circe: Wie bei vielen meiner Kolleg/innen, waren gewisse Veranlagungen und ein offenes Verständnis für Sexualität schon vorher gegeben. Aber ich kann nicht sagen, dass ich meine kinky Seite schon in früher Jugend festgestellt hätte. Die Lust am Experimentieren kam tatsächlich erst mit einem sexuellen Reifungsprozess Ender der 20er.
Beruflich habe ich mich erst vor zwei Jahren zu diesem Schritt entschlossen und ich empfinde es als einen der stärksten Emanzipations-Schritte, die ich bisher gegangen bin.
Ich bin überzeugt davon, dass wenn du dich für das, was in dein Leben gehört, entscheidest, sich das Meer vor dir teilen wird, um dorthin zu gelangen. Und genau so fühlt es sich für mich an.
Um die ersten Erfahrungen und Kontakte zu machen, habe ich damals ein paar Herrinnen angefragt, ob sie mich ein wenig anlernen könnten und mir die wichtigsten Aspekte dieses Geschäfts vermitteln. Ich bin letztlich bei Lady Susan gelandet, die ich eine Zeit lang bei ihren Sessions beschatten durfte. Das war letztendlich mein Einstieg in diese Branche.

Lady Circe aus Berlin im Interview
Lady Sas: Wie möchtest Du Circe eigentlich ausgesprochen haben? Zirze? Kirke? Haben Gäste manchmal Probleme mit der Aussprache?
Lady Circe: Hahaha – ja.
Lady Sas: Circe kennt man aus der Odyssee von Homer. Du weißt das sicher am besten. Wer also ist Circe und warum hast Du diesen Namen für Dich ausgesucht?
Lady Circe: Das Heranziehen von mythologischen Figuren ist bestimmt ein bisschen überstrapaziert. Aber ich komme nicht umher, dass die griechisch-antike Zauberin Circe, die auf einer paradiesischen Insel lebt und dort strandende Menschen in Tiere (bzw. Männer in Schweine, entsprechend Homers Odyssee) verwandelt ein passender Alias für mich als Domina ist. Auch bei mir geht es stark um Verwandlung und das Ablegen von Verstand und Vernunft. Wer zu mir kommt, darf vollkommen in seiner Fantasie aufgehen. Ich biete den Freiraum und die magischen Worte dafür.
Ich bin überzeugt davon, dass wenn du dich für das, was in dein Leben gehört, entscheidest, sich das Meer vor dir teilen wird, um dorthin zu gelangen. Und genau so fühlt es sich für mich an.
– Lady Circe
Lady Sas: Ich durfte schon erfahren, dass Dir meine Arbeit nicht ganz unbekannt ist. An welcher Stelle Deiner Entwicklung bist Du darauf gestoßen? Und wie kamst Du damit in Kontakt?
Lady Circe: Ich bin auf deine Seite schon recht früh während meiner damaligen Recherche gestoßen und war unendlich dankbar, dass jemand aus der Branche so fundierten Einblick in ihre Arbeitswelt und die Erfahrungen anderer Dominas gibt. Das war für mich ein riesiger Schatz an Informationen. Ich habe große Achtung vor deinem Wissen und deiner Herangehensweise. Und auch heute noch lese ich gerne deine Veröffentlichungen und lerne immer wieder von dir.
Lady Sas: Vielen Dank, das freut mich. Du hast einen intellektuellen und künstlerischen Zugang zum Thema BDSM und Dominanz gewählt. Man könnte nun denken, dass sich vor allem Menschen mit klassischer Bildung an Dich wenden, die Circe aus dem Lateinunterricht kennen. Ist das ein Vorurteil oder tatsächlich so?
Lady Circe: Ich habe keine Vergleiche zur Gäste-Demographie anderer Kolleg/innen. Deshalb weiß ich nicht, ob der Anteil gebildeter Menschen bei mir größer ist. Aber ich würde sagen, dass einige Gäste den intellektuellen Überbau vielleicht deshalb begrüßen, weil es ihnen damit leichter fällt, ihre „perverse“ Seite zu akzeptieren. Aber bei Sexualität sprechen wir eigentlich von sehr basalen Kräften. Also darf man bei mir auch einfach nur ein dummes, geiles Schwein sein.

In die tiefsten Etagen des sexuellen Bewusstseins.
Lady Sas: Zitat von Deiner Website: „Als Domina – Herrin des Hauses, leite ich dich in die tieferen Etagen deines sexuellen Bewusstseins. Da wo die Lust im Dunkeln liegt, an der Quelle deines Sextriebes, fängt mein Spieltrieb an.“ Wundervoll formuliert. Und ein schönes Bild. Ist das mit den tieferen Etagen gesunder Menschenverstand oder beruflich fundiert, etwa durch ein Psychologiestudium?
Lady Circe: Nein, ich habe Soziologie studiert. Dort geht es um gesellschaftliche Fragen. Als Domina, die spielerisch Konventionen, moralische Instanzen und sexuelle Normen verdreht, bin ich meinem Studium interessanterweise näher als jemals zuvor.
Lady Sas: Noch ein Zitat: „Der Mindfuck, echte Tränen, Überwältigung, Angst, Katharsis – und letzen Endes die sanfte Landung.“ Katharsis, da ist er wieder, der Lateinunterreicht. Wobei das ja Griechisch ist und Reinigung, Läuterung bedeutet. Das klingt nach sehr fortgeschrittenen Kenntnissen als Herrin. Wie eignet man sich so ein Wissen an?
Lady Circe: Menschen, die sich mit BDSM wiederfinden, suchen meistens etwas, das über Intimität und Sexualität hinaus geht. Da geht es eigentlich fast immer um irgendeine Form von Grenzüberschreitung; körperlich oder mental. Ich habe kein spezifisches Fachwissen, nur Einfühlungsvermögen und Erfahrung. Vorgespräche mit neuen Gästen führe ich deshalb recht ausführlich. Nur so kann ich sicherstellen, dass ich in der Session die richtigen Knöpfe drücke. Gerade Aussagen wie „ich möchte ausgeliefert sein“ oder „ich möchte gedemütigt werden“ sind recht diffus formuliert und erfordern genaueres Nachhaken. Man sagt ja: „Kommunikation ist alles, gerade im BDSM.“

Lady Circe über den Mindfuck
Lady Sas: Der Mindfuck, das ist so ein riesiges Wort, ein gewaltiges Versprechen, wie ein Heiliger Gral, dem so viele Subs hinterherjagen, aber den die allerwenigsten je erlebt haben. Was ist ein Mindfuck in Deinen Augen? Kannst Du uns ein anschauliches Beispiel dafür geben? Und wie gehst Du beispielsweise vor, um so einen Mindfuck auszulösen?
Lady Circe: Du hast völlig recht. Das ist ein heiliger Gral für viele. Und auch das ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Aber ich würde sagen Mindfuck ist ein überwältigendes Empfinden, wo Bezüge zur Realität teilweise ausgeblendet werden. Deshalb denke ich, dass für meine Herangehensweise die Konsequenz an sich das A und O ist: Konsequenz in meinem Verhalten, Konsequenz in der Story, Konsequenz in den Erwartungen an die andere Person. Nur so kann dieser Mini-Kosmos zwischen uns entstehen und meine Gäste können in Ihrer Erfahrung schwelgen.
Ansonsten ist ein simpler Handgriff für Jedermann auch einfach der Sinnesentzug. Sobald die andere Person tatsächliche Kontrolle verliert, wird das Kopfkino und das Empfinden größer. Manipulations-Einmaleins. Es gibt auch sichere und unproblematische Hypnosetechniken, aber daran habe ich mich noch nicht herangetastet. Das ganze Mindfuck-Thema ist natürlich ein Spektrum und es gibt in dem Bereich Risiken, vor allem im emotionalen Bereich.
Menschen, die sich mit BDSM wiederfinden, suchen meistens etwas, das über Intimität und Sexualität hinaus geht. Da geht es eigentlich fast immer um irgendeine Form von Grenzüberschreitung; körperlich oder mental.
– Lady Circe
Lady Sas: Was reizt Dich an Humiliation & Degradation? Und: Hast Du die Sorge hier mal zu weit zu gehen? Wie richtest Du das Häuflein Elend am Ende wieder auf?
Lady Circe: Ich liebe das Thema der Erniedrigung. Das Spielfeld hier ist sehr groß und die Art und Weise, wie sich jemand erniedrigt fühlt, ist ebenso unterschiedlich. Für den einen reicht schon das Nackt sein an sich um den sanften Hauch der Erniedrigung zu spüren. Bei anderen müssen richtig harte Register gezogen werden; Die müssen nach allen Regeln der Kunst fertig gemacht werden. Da kann ich wunderbar in Fahrt kommen und habe sehr viel Spaß. Mein Sadismus ist tatsächlich mentaler Art.
Um in der Session in die Vollen gehen zu können, ist es für mich daher wichtig, ausserhalb eine Form von Augenöhe während des Telefongesprächs herzustellen. Man muss dazu sagen, dass ich fast ausschließlich ab Tür spiele. Wenn ich im Vorgespräch feststelle, dass jemand generell ein schwaches Selbstbild hat oder das ganze eine Form der seelischen Selbstverletzung ist, nehme ich sofort Abstand.
Die Nachsorge nach so einer intensiven Session ist auch ein bisschen Abhängig von der Person und dem Thema. Aber auf jeden Fall mit Augenhöhe, viel Lächeln, einem Nachgespräch und manchmal auch einer warmen Umarmung.

Lady Circe über Freizeitgestaltung und Zukunftspläne
Lady Sas: Bei neuen Gästen benötigst Du eine Anzahlung. Schreckt das nicht viele Gäste ab? Die müssen doch dann ihren Klarnamen preisgehen, wenn sie etwas überweisen wollen, oder?
Lady Circe: Ja, bei neuen Gästen nehme ich prinzipiell eine Anzahlung und meine Erfahrung zeigt, dass die meisten dazu bereit sind. Ich denke, dass Kolleg/innen, sofern sie ein professionelles und vertrauenserweckendes Auftreten haben, hier relativ selten auf Grenzen stoßen. Wenn du deine Gäste überzeugen kannst, dass du eine durch und durch professionell arbeitende Geschäftsfrau mit einem Geschäfts-Ethos bist, wirst du auch das Vertrauen deiner Gäste gewinnen. Denn selbstverständlich muss ich die Identität meiner Gäste schützen, wenn ich möchte, dass sie mir ihre Geheimnisse anvertrauen. Sicherheit ist oberstes Prinzip unserer Arbeit.
Lady Sas: Wenn Du nicht als Herrin arbeiten würdest, was würdest Du beruflich sonst machen?
Lady Circe: Domina ist mein absoluter Traumberuf. Es gibt für mich keine vergleichbare Alternative. Ich gehe meinem alten Beruf aber auch weiterhin nach.
Lady Sas: Verrate uns bitte, wie Du Deine Freizeit gestaltest.
Lady Circe: Ich interessiere mich für Fotografie, insbesondere Street-Photography, wofür Berlin natürlich eine spannende Stadt ist. Auch sonst hat Berlin ja viel zu bieten, um sich jeden Tag aufs Neue auszuleben. Ich bin ein urbaner Mensch durch und durch.
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Lady Circe: Ich plane ab diesem Jahr auch in anderen Städten zu gastieren. Bisher ist Düsseldorf im Domizil der Gräfin für den Frühsommer geplant. Darüber hinaus werde ich im Mai auf einem alten Bauernhof in Brandenburg zwei Nächte mit meinen Tieren und Knechten verbringen.
Inhaltlich werde ich mich mehr mit dem Thema Keuschhaltung beschäftigen. Denn das finde ich zunehmend spannend. Hier kann der Mindfuck nochmal auf ganz neue Ebenen gebracht werden.
Lady Sas: Vielen Dank für das Interview.
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