Lady Lucine Diaz, Zürich

Lady Lucine Diaz
Lady Lucine Diaz

Domina Lady Lucine Diaz zwingt ihre Sklaven schon rein optisch auf die Knie. Sie ist jung, gnadenlos attraktiv und weiß, was sie will. Die erfahrene und vielseitige Herrin aus Zürich gibt uns einen Einblick in ihre Welt. Ein Gespräch über den Reiz von BDSM und den Kick im Kopf.

Lady Sas: Liebe Lucine, bitte schildere uns Deinen Weg in den bizarren Bereich.

Lady Lucine Diaz: Eigentlich hat mich das Thema SM und dazugehörige Fantasien seit ich Denken kann, begleitet, noch bevor ich wusste, was das überhaupt ist. Als ich älter wurde, beschäftigte ich mich zunehmend damit und lebte und probierte auch Einiges aus. Meine Neigungen und Vorstellungen liessen sich jedoch privat auf Dauer nie kombinieren und erfüllen, daher kam die Idee, dies anders auszuleben, und somit Arbeit und Vergnügen zu verbinden.  

Lady Sas: Hast Du auch mal die devote Seite ausprobiert?

Lady Lucine Diaz: Ja! Lange her, aber als es die ersten Berührungspunkte mit der Materie SM gab, habe ich natürlich auch etwas herumprobiert. Allerdings hat mir von Anfang an die dominante Seite besser gefallen.

Lady Sas: Worin liegt für Dich der Reiz beim BDSM?

Lady Lucine Diaz: Es ist ein Spiel zwischen Macht und Ohnmacht, Fallen lassen und Auffangen, ein Stück weit lernt man sich dadurch auch selbst besser kennen. Sehr faszinierend, was die Bandbreite der menschlichen erotischen Fantasie so hergibt, es wird nie langweilig! Ich bin dominant und habe einen gesunden Sadismus, umso besser, wenn sich das beim Gegenüber ergänzend auswirkt und man sich somit gegenseitig bereichern kann. Es gibt mir einen grossen Kick, wenn ich weiss, ein Sklave tut alles, was ich von ihm verlange. Ich tobe mich auch gern einmal an einem Sklaven aus, wenn mir danach ist, und mich etwas geärgert hat über den Tag hinweg. Ohne diesen „Ausgleich“ würde mir etwas fehlen im Alltag, andere bewältigen das mit Sport, BDSM ist meine Wahl (lacht).

Lucine Diaz

Domina Lady Lucine Diaz im Interview

Lady Sas: Warum hast Du Dich für den Namen „Lucine Diaz“ entschieden? Steckt dahinter eine Philosophie oder Geschichte?

Lady Lucine Diaz: Ich habe lange gesucht. Fest stand: Ich wollte einen Vor- und Nachnamen. Ich habe festgestellt, dass es einige Dominas gibt, die sehr ähnliche Namen haben, oder sogar denselben. Dies wollte ich auf jeden Fall vermeiden. Auch wollte ich keinen unausprechlichen Namen haben. Ich blätterte Namen von Gottheiten der griechischen Mythologie, Kelten, Atzteken, Ägyptern etc. durch, aber nichts sprach mich an. 

Dann stiess ich auf „Lucine“, dies bedeutet „Mond“. Der Name gefiel mir auf Anhieb, er war elegant, einfach, aber auch raffiniert. Die Bedeutung fand ich dann auch zutreffend, der Mond ist sagenumwoben, anbetungswürdig, herrscht über die Gezeiten, (und das Schlafwandeln mancher Menschen), und scheint im Dunkeln (womit SM ja irgendwie assoziiert wird). Diaz war dann die Vervollständigung. Dieser Name hat für mich etwas Erhabenes, Edles. Seine Herkunft (Spanien) wird mir irrtümlicherweise sowieso immer wieder zugesprochen, wenn ich im Sommer einen dunkleren Teint habe, daher fand ich diese Auswahl ebenfalls zutreffend.

Lady Sas: Hattest Du einen Plan B, falls es mit dem Domina-Beruf nicht geklappt hätte?

Lady Lucine Diaz:

Ich habe mir nie gedacht: „Ich werde jetzt Domina!“. Da sich diese Berufung eher nebenher ergeben hat, wäre ein Scheitern sozusagen gar nicht möglich gewesen. Für mich war klar, dass ich diesen Teil meiner Persönlichkeit in irgendeiner Form ausleben will, und so kam es schliesslich dazu, nachdem ich andere Möglichkeiten ausprobiert und ausgeschöpft hatte, es auf diese Weise zu versuchen. Mit Erfolg, ich bin sehr froh darüber.

Domina Zuerich

Was ist Looning, ein Luftballonfetisch?

Lady Sas: Du gehst auf Looning ein, den Luftballonfetisch? Was kann man sich darunter vorstellen?

Lady Lucine Diaz: Dieser Fetisch beinhaltet das Aufblasen von Luftballons (bis zum Platzen) das Spielen mit denselben, z.B. mit den Fingernägeln kratzen, drücken und pieken, bis sie platzen, oder auch das Sitzen auf den aufgeblasenen Luftballons auf dem Körper des Sklaven. Das kann auch mal ganz schön weh tun, wenn dieser dann platzt. Grosser Bestandteil ist die Spannung, man weiss nie, wann wird der Ballon platzen, er wird größer und größer und irgendwann knallt es dann. Es gibt auch wirklich spezielle Luftballons in allen Variationen, Größen und Farben oder mit Löchern in der Mitte. Meist ist auch eine gewisse Freude am Gummimaterieal an sich mit im Spiel, weshalb dieser Fetisch gut mit Latexoutfits kombiniert werden kann.  

Lady Sas: Auch „Waterboarding“ gehört Du den Dingen, die Du berücksichtigst. Wie stellst Du sicher, dass dabei nichts passiert?

Lady Lucine Diaz: Diese Art von Spiel erfordert Vertrauen, solche Folterungen können auch seelische Spuren hinterlassen, wenn man nicht verantwortungsbewusst damit umgeht. Wenn jemand gefesselt, geknebelt oder ansonsten nicht fähig ist, sich zu äussern, bekommt er einen Alarmknopf oder einen Gegenstand in die Hand, den er fallenlassen kann, als Ersatz für das Safeword. 

Lady Sas: Was ist das reizvolle an einer Prostatamassage aus Sicht der Herrin und aus Sicht des Subs?

Lady Lucine Diaz: Es ist schonmal ein Vertrauensbeweis, wenn ein “jungfräulicher” Sklave mir seine Hintertür zur Verfügung stellt. Das gefällt mir. Ich mag das Gefühl, die Enge, die Reaktion, die ich mit der Massage auf meinen Sklaven haben kann. Ich habe ihn sozusagen „in der Hand“, und „wickle ihn um den Finger“. Aus Sklavensicht kann eine Prostatamassage natürlich unheimlich stimulierend sein, wenn auch demütigend für einen anderen. Abmelken durch die Prostatamassage ist natürlich schlichtweg eine „praktische“ Möglichkeit, den Sklaven ohne Orgasmus seine Eier entleeren zu lassen, z.B. bei längerer Keuschhaltung. 

Lady Sas: Hast Du einen Tipp für Anfängerinnen, wenn es um das Thema „Prostatamassage“ geht?

Lady Lucine Diaz: Das Wichtigste ist: Ein zur Entspannung fähiger Sklave, der seiner Herrin vertraut! Und das zweit Wichtigste: Geduld und viel Gleitmittel (lächelt).

Der Rest ist Gefühlssache, bei einigen sticht die Prostata bereits in nicht erregten Zustand hervor, bei anderen nur kurz vor/während des Höhepunktes, das ist individuell unterschiedlich. Das Abmelken ohne Orgasmus funktioniert auch nicht bei jedem Sklaven.

Lady Sas: Worin liegt der Reiz für einen Sklaven, wenn er sich von einem Duo erziehen lässt, wie Du es anbietest? 

Lady Lucine Diaz: Zwei Herrinen versprechen erstmal doppelt Spass, doppelte Action, aber auch doppelten Nervenkitzel! Zwei Herrinen gewachsen zu sein, ist wohl ein inniger Wunsch vieler Sklaven. Eine größere Ungewissheit gesellt sich oft dazu, vor allem, wenn der Sklave beide Herrinen noch nicht kennt: „Was werden sie wohl mit mir anstellen?“ „Wie hart werden sie zu mir sein?“ „Werde ich alles ertragen können?“ Zu zweit muss eine Session nicht unbedingt härter sein, sie kann es aber sein… Natürlich sollten sich die beiden Herrinen verstehen, nicht jede kann mit jeder, ein gutes „Teamwork“ ist essentiell.

Bei einem Duo ist eine völlig andere Dynamik möglich, man kann sich „den Ball zuspielen“, kommt gemeinsam während der Session auf ganz andere Ideen, und kann auch Rollenspiele interessant umsetzen. Der „verbale Dominanz oder Erniedrigungs“- Erotiker kommt auf seine Kosten, da kein Monolog der Domina, sondern ein Dialog zwischen beiden Herrinen stattfinden kann.

Lady Sas: Du bietest auch Keuschhaltung an. Was war die längste Zeit, in der Du einen Sklaven keusch gehalten hast?

Lady Lucine Diaz: Die längste Zeit waren ca. drei Monate!

Lady Lucine Diaz

Natursekt: ein belebendes Machtgefühl

Lady Sas: Beschreibe, was Du fühlst, wenn ein Sklave Deinen Natursekt aufnimmt.

Lady Lucine Diaz: Es ist ein belebendes Machtgefühl, dass ein Sklave unter mir liegt, mit geöffnetem Mund, evtl. fixiert, damit er hilflos ist und nicht weg kann, um meinen Natursekt zu trinken. Ich kann teilweise die Angst in den Sklavenaugen sehen, dass er sich nicht verschluckt und ob er dazu in der Lage ist, alles zu trinken, und dass er keinen Tropfen meines wertvollen NS verschwendet, in Hinblick auf die sonst darauffolgende Strafe. 

Es ist etwas intimes, besonderes, und es macht je nach Art und Weise auch aufgrund der Demütigung des Sklaven Spass. Eine schöne Idee, dass der Sklave alles für seine Herrin tut und auch ihren NS dankbar aufnimmt und verehrt. Und je nachdem, wie dringend es war, kann es natürlich unheimlich erleichternd sein (lacht).

Lady Sas: Wie kommst Du auf Ideen für die Session? Was inspiriert Dich?

Lady Lucine Diaz: Das Vorgespräch liefert sozusagen die Rahmenbedingungen mit den Vorlieben, Tabus und auch bisherigen Erfahrungen des Sklaven, wenn ich ihn noch nicht kenne. Währenddessen kommen mir oft die ersten Ideen, dies wird dann gedanklich ausgebaut. In der Regel stimme ich mich Tage vor der Session auf den Sklaven ein (insofern es kein spontaner Termin ist). 

Durch meine bisherige Erfahrung habe ich natürlich auch ein gewisses Reportoire an Ideen, die ich bereits umgesetzt oder noch ausprobieren will. Bei der Session lasse ich mir auch immer einen Spielraum, in dem ich spontan handeln kann, schliesslich will ich je nach Reaktion meines Sklaven flexibel bleiben.

Im Nachgespräch oder beim Lesen eines Sessionberichtes kommen auch neue Ideen zustande, sowie Möglichkeiten zur Verbesserung oder Variation. Das kann ein sehr wertvoller Austausch sein.

Es gibt Sklaven, die ein ganzes „Drehbuch“ verfassen, gerne spiele ich soetwas durch, aber auch dort lasse ich mir es nicht nehmen, ein paar persönliche Vorstellungen einfliessen zu lassen. Solche Geschichten und Videoclips, können ebenfalls sehr inspirierend sein!

Lady Sas: Gibt es Dinge an Deiner Tätigkeit, die Dich ärgern?

Lady Lucine Diaz: Ja, z.B. wenn mir Sklaven meine Zeit stehlen, mit Unzuverlässigkeit oder unnötigen Fragen. 

Ich habe meine Homepage übersichtlich und meiner Meinung nach leserlich interessant gestaltet, und erwarte von einem Sklaven, dass er sich mit seinen Wünschen und Vorstellungen vorher auseinandersetzt und sich darüber, und über die Herrin seiner Wahl informiert. Offene Fragen beantworte ich gerne, aber teilweise sehe ich, dass offenbar keine einzige Zeile meiner Seite gelesen wurde, das ist ärgerlich, wenn doch bereits alle Informationen zugänglich sind.

Wenn Sklaven wider meiner Vorgabe mir nicht signalisieren, wenn etwas nicht stimmt, Grenzen überschritten werden oder Ähnliches und sie sich im Nachhinein beschweren, das ägert mich auch. Mir liegt viel daran, dass wir beide Spass haben, und ich finde es enttäuschend, wenn eine Session wegen dem „Schweigen an der falschen Stelle“ bei beiden ein unbehagliches Gefühl hinterlässt. Eine Session kann mich beflügeln, mir den Tag versüssen, aber mich auch herunterziehen.

Lady Sas: Welche Pläne hast Du für die Zukunft?

Lady Lucine Diaz: Ich bin sehr neugierig auf den Klinikbereich, und möchte mich vielleicht noch dieses Jahr in diesem Spezialgebiet weiterbilden. 

Für die nächsten Jahre habe ich vor, etwas auf Wanderschaft zu gehen, und auch mal als Gastdomina verschiedene Studios und evtl. andere Ladys kennenzulernen, um meine bisherigen Erfahrungen noch etwas zu erweitern.

Lady Sas: Vielen Dank für Deine Zeit, Lucine.

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