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Domina Madame Charlotte – mit diesem Namen verbindet man intuitiv die Vorstellungen von strenger, klassischer Dominanz und dem virtuosen Einsatz von Rohrstock und Peitsche. Nicht zuletzt durch ihre Filme als Sublime Lady of the OWK, Other World Kingdom. Das war zumindest das, was ich im Kopf hatte. Im Interview lernt man die charismatische Lady aus Hannover nun auch von einer anderen Seite kennen: Als geistreiche, offene Gesprächspartnerin mit intelligentem Charme und frischem Humor.
Kein Zweifel: In einer Branche, in der es durchaus einige Blenderinnen und Möchtegern-Herrinen gibt, verfügt Madame Charlotte über das Wesentlich: echte Begeisterung für das Spiel.
Kein Wunder, dass sie gleich an mehreren Stelle in Erscheinung tritt. Zum Beispiel als Betreiberin des Pi32, der hybriden Erotik- und Fetish-Lifestyle-Location in Langenhagen/Hannover. Der Name ist übrigens geschickt gewählt und soll wie die mathematische Kreiskonstante Pi nach dem Komma unzählige Möglichkeiten der Nutzung symbolisieren.
Darüber hinaus verfügt die Lady über internationale Praxiserfahrung – etwa in der Schweiz, Österreich, England, Niederlande und Amerika. Eine beeindruckende Bilanz. Aber das ist längst noch nicht alles! Ein Gespräch über die BDSM-Szene, Hinterhof-Schwulenclubs, Befriedigung im Kopf, Callboys und den Swimmingpool im OKW.

Madame Charotte, anzutreffen im Raum Hannover
Widerstand zwecklos.

Domina Madame Charlotte im Interview
Lady Sas: Liebe Charlotte, wie sadistisch Du veranlagt bist, musste ich selbst schon erleben: Die Schrift auf Deiner Website ist teilweise sehr schwer zu lesen, wie gemein von Dir. Aber Spaß bei Seite: Wie bist Du eigentlich auf Deine Neigung aufmerksam geworden?
Madame Charlotte: Jaja, die Weiten des www kurz nach dem Millenium trieben so ihren bunten Blüten, und so landete man in entsprechenden Chatrooms und las sich einiges an, probierte sich hier und da aus und entschloss sich irgendwann professionell zu agieren. Neigung und Profi-SM schließen sich ja nicht aus, obwohl viele noch so denken.

Lady Sas: Wenn Du Dir die heutige SM-Szene ansiehst: Was fällt Dir besonders auf?
Madame Charlotte: Die Beliebigkeit und Oberflächlichkeit der Szene. Anstatt auf den Menschen zu achten wird das Hauptaugenmerk auf Neigungen abgestimmt, die auf den ersten Blick zusammen passen. Viele wundern sich dann, warum die Dauer dieser Spielbeziehung, Liebesbeziehung oder wie man es auch immer nennen mag so verdammt kurz ist.
Lady Sas: Gibt es eine Kollegin oder ganz allgemein eine Persönlichkeit, die Dich als Domina inspiriert?
Madame Charlotte: Mit Damen, die mich inspirieren, bin ich gerne auch gemeinsam tätig. Mir fallen da Lady Pascal oder Mistress Irene Boss ein. Ansonsten schaue ich mich im Netz eher selten nach anderen Damen um.

Domina Madame Charlotte, Raum Hannover
„Bist du am Training im schwarzen Kabinett, Latexerziehungen, Keuschhaltung oder Untersuchungen in der Klinik interessiert können wir gerne ins Gespräch kommen, in diesen Bereichen sind fast alle Spielarten mit der umfänglichen Spektrumsweite möglich und ich könnte demzufolge Deine Komplizin werden.“
Über Unterschiede bei Subs und Sklavinnen
Lady Sas: Wenn Du einen Tag lang ein Mann wärst, was würdest Du tun?
Madame Charlotte: In einen Hinterhof-Schwulenclub gehen, ausprobieren, wie sich ein männlicher Orgasmus anfühlt, einen Termin beim Urologen wahrnehmen, auf pragmatische Weise Probleme lösen.
Lady Sas: Mir fällt auf, dass männliche Doms ihre Sklavinnen sexuell benutzen, Dominas das aber meistens nicht tun. Wie ist das bei Dir? Und: Warum ist es so?
Madame Charlotte: Das ist wohl der große Unterschied zwischen Mann und Frau. Männer setzen gerne ihre Geschlechtsteile ein, Frauen lieber ihren Kopf! 🙂 In einer Session erlange ich meine Befriedigung im Kopf, möchte die Distanz wahren. Auf sexueller Ebene habe ich natürlich einen anderen Fokus.
Lady Sas: Gehörst Du zu den Frauen, die sich einfach nehmen, was sie wollen? Würdest Du Dir zum Beispiel einen Callboy bestellen, wenn Du gerade Lust auf Sex hast?
Madame Charlotte: Klar würde mir ich einen Callboy bestellen, warum nicht? Kein langes Gebalze, auf den Punkt gebracht sagen, was ich will, ohne dass der Mann vor Schreck keinen mehr hoch kriegt – einfach toll! Aber hast du schon mal einen richtig attraktiven Hetero Callboy über 30 gesehen? Die Webpages spiegeln da eher das Kabinett der Grausamkeiten wieder!

Madame Charlotte über das OWK
Lady Sas: Tja, da hast Du wohl Recht. Hier noch ein anderes Thema, das mich interessiert. Du hast das Other World Kingdom (OWK) in Tschechien besucht und bist sogar in OWK-Filmen zu bewundern. Was meinst Du: Warum hat sich das OWK finanziell nicht gelohnt, warum ist das Konzept vom Reich der dominanten Frauen gescheitert?
Madame Charlotte: Ich denke, das Konzept ist am Zeitgeist und an der Lage gescheitert. Die wenigsten Subs sind heute in der Lage richtig zu leiden und agieren eher nach dem Prinzip: wasch mich, aber mach mich nicht nass. Zudem erfordert es ein Vielfaches mehr ein wirklich OWK-affiner Sklave zu sein. Die Betreiber hätten es modernisieren sollen im Bereich der Zimmer und dem gastronomischen Angebot. Und allen, denen erzählt wurde, der Pool könne nicht genutzt werden, weil Madame Charlotte mit High Heels schwimmen war: Das ist totaler Blödsinn!
Lady Sas: Hättest Du Lust, selbst einmal so ein FemDom-Paradies auf die Beine zu stellen?
Madame Charlotte: Nein. Ich habe meine eigene Partyreihe Akzente Zirkel , das reicht mir als Aktivismus in diesem Bereich.
Lady Sas: Ich habe OWK-Filme gesehen und rätsele immer noch: Sind diese hübschen, jungen Frauen Models, die ihre Dominanz nur vorspielen? Ist das wirklich echt oder nur gespielt und inszeniert? Ich hoffe, Du kannst etwas Licht ins Dunkel bringen.
Madame Charlotte: Dazu kann ich dir nichts sagen, da ich bei diesen Filmaufnahmen nie zugeschaut habe, sondern lieber nackt im Pool geschwommen bin oder mich auf meinen eigenen Dreh vorbereitet habe. 🙂
Tipp von Lady Sas an alle OWK-Fans, die es hart lieben: Entdecke meinen Bericht „Anonyme Zucht“ über eine Langzeiterziehung mit mehreren Herrinnen.
Lady Sas: Charlotte, wie sehen Deine beruflichen Pläne für die Zukunft aus?
Madame Charlotte: Ich bin so zufrieden, wie es derzeit ist und habe Freude an meiner Berufung. Sollte dies nicht mehr der Fall sein, werde ich mich neu erfinden. Dieses Selbstbewusstsein sollte eigentlich jeder haben. Ich denke, ich habe als Domina eigentlich alles erreicht, was ich erreichen wollte.
Lady Sas: Liebe Charlotte, ich bedanke mich für das Gespräch!
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FAQs
Wie hat Domina Madame Charlotte ihre Neigung zur Dominanz entdeckt?
Madame Charlotte erzählt, dass sie kurz nach dem Millennium über Chatrooms und Online-Communities zum BDSM fand. Dort sammelte sie erste Erfahrungen und stellte fest, dass ihre Neigung und der professionelle Weg sich nicht ausschließen. Mit der Zeit entschied sie sich bewusst dafür, als Domina zu arbeiten und ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Wie beschreibt Madame Charlotte die heutige BDSM- und SM-Szene?
Ihr fällt besonders die zunehmende Oberflächlichkeit auf. Viele Menschen achten weniger auf den individuellen Menschen und mehr auf vermeintlich passende Vorlieben. Dadurch wirken Spielbeziehungen oft kurzlebig, da die Basis fehlt: echtes Verständnis und authentische Verbindung.
Welche Persönlichkeiten inspirieren Madame Charlotte als Domina?
Sie arbeitet gern mit Kolleginnen zusammen, die sie inspirieren – darunter Lady Pascal oder Mistress Irene Boss. Im Internet schaut sie sich allerdings nur selten nach anderen Dominas um, da sie ihren eigenen Stil lebt.
Was würde Madame Charlotte tun, wenn sie für einen Tag ein Mann wäre?
Sie würde einen Hinterhof-Schwulenclub besuchen, erleben wollen, wie sich ein männlicher Orgasmus anfühlt, einen pragmatischen Arztbesuch beim Urologen machen und allgemein testen, wie Männer Probleme anders lösen.
Warum benutzen viele Dominas ihre Subs nicht sexuell? Wie ist das bei Madame Charlotte?
Für Charlotte liegt der Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Art der Befriedigung: Männer nutzen oft ihren Körper, Frauen eher ihren Kopf. Sie bevorzugt mentale Dominanz, Distanz und den psychologischen Aspekt des Spiels. Ihre Befriedigung findet im Kopf statt, nicht im sexuellen Akt.
Würde sich Madame Charlotte einen Callboy bestellen?
Ja – und sie sagt offen, warum: klare Kommunikation ohne Spielchen, direkte Wünsche und keine Unsicherheiten. Allerdings scherzt sie darüber, wie selten wirklich attraktive heterosexuelle Callboys über 30 seien.
Warum ist das Konzept des Other World Kingdom (OWK) gescheitert?
Madame Charlotte sieht Gründe im Zeitgeist, in steigender Anspruchslosigkeit vieler Subs und in fehlender Modernisierung. Zudem sei das Bild falsch, dass der Pool wegen ihrer High-Heels nicht nutzbar gewesen sei – ein Mythos, wie sie betont.
Hat Madame Charlotte Interesse, selbst ein FemDom-Reich wie das OWK aufzubauen?
Nein. Sie organisiert bereits eigene Veranstaltungsreihen wie den Akzente Zirkel und empfindet das als ausreichend. Ein eigenes FemDom-Paradies zu leiten, wäre für sie nicht erstrebenswert.
Wie denkt Madame Charlotte über die Darstellerinnen in OWK-Filmen?
Sie kann dazu wenig sagen, weil sie bei den Aufnahmen anderer nie zugeschaut hat – sie war entweder selbst beim Dreh oder schwamm lieber nackt im Pool. Die Frage, ob alles echt oder inszeniert ist, lässt sie offen.
Wie sieht Madame Charlotte ihre berufliche Zukunft?
Sie ist zufrieden und erfüllt in ihrer Berufung. Sollte das irgendwann nicht mehr so sein, würde sie sich neu erfinden. Für sie ist klar: Als Domina hat sie bereits alles erreicht, was sie erreichen wollte.




