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Domina Lady Lou aus München erzieht ihre Sklaven nur einmal in der Woche. Eine interessante Besonderheit, die sie uns im Interview erklärt. Doch damit hören die interessanten Besonderheiten nicht auf, sie fangen erst an. Viel Spaß mit diesem außergewöhnlich spannenden und vielschichtigen Beitrag.
Lady Sas: Liebe Lou, bitte beschreibe uns deinen Weg zur Domina.
Domina Lady Lou: Gern, liebe Saskia. Über viele Umwege fand ich Lou in mir. Es war eine lange Suche, nach dem richtigen Platz für mich, der mich erfüllt, ich meine Fähigkeiten ausleben kann und noch viel besser – der Platz „schlecht hin“, an dem ich mich nicht verändern muss, sondern genau so sein kann, wie ich bin.
In einer Zeit, in der mein Leben auf sämtlichen Ebenen total den Bach runter ging, las ich eine kleine Anzeige in einem Klatschbatt – welche normalerweise immer ungelesen im Altpapier landet – „suche bizarr interessierte Frauen“. Ich konnte mir nicht viel darunter vorstellen, war allerdings so neugierig, dass ich anrief. Ich traf eine der besten Dominas Münchens. Heute weilt sie zum Bedauern vieler nicht mehr unter uns, doch sie war es, die beim Treffen meinte „Du gehörst hierher“. Was soll ich sagen.. sie hatte recht. Ich bin ihr unendlich dankbar dafür.

Domina Lady Lou aus München im Interview
Lady Sas: Was reizt Dich an BDSM?
Domina Lady Lou: Die endlose Weite der Möglichkeiten. Ebenso wie, dass nichts – also kein Tag, kein Treffen – dem anderen gleicht. Träume, Sehnsüchte und Gelüste zum Leben zu erwecken ist in meinen Augen wie ein Kurzurlaub in der Extase – also genau die „Auspause“ zwischendurch, die neue Energien weckt bzw. verbrauchte auftankt.
Lady Sas: Du bist im Münchner Studio Avantgarde de Sade nur an einem einzigen Wochentag erreichbar. Wie kommt das?
Domina Lady Lou: Das ist seit 2012 so 😉 als ich nach meiner ersten Babypause zurückkam, hat sich mein Leben verändert, doch auf den einen Tag in der Woche wollte ich nicht verzichten. Das ist mein Tag :)) bis vor etwa 2 Jahren war Sonntag mein Tag. Meine 2 Kinder wurden mit der Zeit immer trauriger, dass ich an einem Wochenendtag nicht da war. Also wechselte ich auf den Mittwoch zurück, an dem ich vor meinen Kindern auch bereits im Studio anzutreffen war.
Lady Sas: Stehst du ganz offen dazu, als Domina tätig zu sein? Keine Sorge, dass sich etwa deine Kinder deswegen einen dummen Spruch anhören müssen?
Domina Lady Lou: Sie wissen es zwar indirekt, dass ich jeden Mittwoch im „Fasching“ bin. Sie kennen auch das ein oder andere Bild 😉 allerdings werde ich sie noch einige Zeit vor der Außenwelt schützen, bis sie selbst wissen, dass es nicht immer leicht ist, mit der ganzen Wahrheit ins Haus zu fallen.
Lady Sas: Gibt es Gäste, die sich viel zutauen und die dann aber nur einen Bruchteil davon aushalten? Und wenn ja: Wie gehst du damit um?
Domina Lady Lou: Ja die gibt es. Kopfkino ist teils weiter davon entfernt, von dem was in der Realität für gut bzw. erträglich empfunden wird, als gedacht. Genau dafür bin ich unter anderem ebenso da! Dies zu erkennen, aufzufangen und ohne Abbruch den Moment, der vielleicht doch zu weit ging, in das zu verwandeln, wie es sein darf und soll. Hier und da gibt es Ausnahmen, die es noch nicht wissen, dass ihr Kopfkino absolut richtig ist. Diese jene führe ich gern an und über ihre Grenzen hinaus.
Tipp von Lady Sas: Falls du auch gerne an den Grenzen unterwegs bist oder dich dafür interessiert, dann tauche tiefer ins Thema ein und entdecke meine besonders intensiven, authentischen Femdom-Berichte: Anonyme Zucht und 48 Stunden BDSM.
Lady Sas: Welches BDSM-Gerät müsste unbedingt mal erfunden werden?
Domina Lady Lou: Oh da hätte ich ein richtig geniales Fixierungsgerät im Sinn: der größte Teil des Körpers bleibt frei – also alle intimen Stellen vorne, hinten, oben und unten – die restliche Haut ist kaum bedeckt.. gerade so, dass das Fesselstück ordentlich fixiert ist. Die Fixierung erfolgt durch Schellen die aus Metall sind, überzogen mit Schaumstoff und Leder. Bestehend aus 2-3 Gliedern, damit sich jede Fixierung so gut wie jedem Körper anpassen kann.
Es ist beliebig erweiterbar durch Steck-Anbauten, damit auch der Kopf so richtig festgeschnallt, die Finger einzeln gefesselt, die Zehen fixiert sind.. auch hier beliebig erweiterbar durch Gurte/Schellen für Zwischenbereiche (wie Waden und noch mehr Bewegungslosigkeit an Armen und Körper) bzw. Löcher um Seile oder Ketten zu verwenden.
So und das beste an dem Gerät ist nicht nur die Erreichbarkeit, sondern dass das Fesselstück in jede x-beliebige Position gebracht werden kann: stehend, auf dem Kopf, waagerecht nach oben/unten, ausgeliefert wie auf einem Bock. Jetzt fehlen nur noch Rollen mit Bremse unten dran und ich wäre wunschlos glücklich ;))

Domina Lady Lou – „One-way-Ticket in den Wahnsinn“
Lady Sas: Du hast dir den Slogan „One-way-Ticket in den Wahnsinn“ zugelegt. Wie bist du darauf gekommen und was soll der Slogan ausdrücken?
Lady Lou: Der Slogan fiel mir ein, weil es einige Menschen waren/sind, die mir einen süchtig machenden Charakter und eine unter die Haut fahrende Stimme nachsag(t)en. So entstand das one-way-Ticket. Der Wahnsinn ist nur einen Katzensprung davon entfernt. Die Bedeutung darin ist, dass es in meinen Augen nur eine Richtung im BDSM gibt => die Suche und Hoffnung auf Erfüllung der Sehnsüchte, was einem in dem Moment, in dem es passiert, positiv wahnsinnig macht.
Lady Sas: Ich habe dich vorab um einige Infos gebeten. Besonders interessant fand ich, dass du dich mit weißer Magie beschäftigst. Wie kam das? Und welche Rolle spielt weiße Magie bei deiner Tätigkeit als Domina? Was bedeutet das für deine Spielpartner?
Lady Lou: Vorweg will ich anmerken, dass ich dieses Thema kaum jemandem verrate, da es sich an dieser Stelle ebenso verhält, als würde ich in der Vorstellungsrunde einer Gruppe frigider bzw. verschlossener und voreingenommener Menschen sagen „Guten Tag, mein Name ist Lou, ich bin Domina“ *lach*
Die Magie begleitet mich seit ich denken kann. Danach gesucht habe ich nie, sie begegnete mir an vielen Stellen und tut es noch. So habe ich mit der Zeit angefangen, mich eingehender damit zu beschäftigen.
Was es bei Lou bewirkt.. kann ich nicht sagen, da ich ein Leben ohne Magie nicht kenne. Fakt ist: Magie muss ungezwungen entstehen, dann wird es magisch 😉 alles andere führt zu nichts.

„Magie muss ungezwungen entstehen.“
Lady Sas: Das hat jetzt nichts direkt mit BDSM zu tun, aber es ist interessant: Was ist der Unterschied zwischen weißer und schwarzer Magie? Wer nutzt typischer Weise weiße und wer schwarze Magie?
Lady Lou: Magie an sich ist weder schwarz noch weiß. Die Färbung wird durch die ausführende Person festgelegt. Will sie eine positive Beeinflussung erwirken, spricht man von „weißer“ Magie. Will eine Person einer anderen schaden, so trifft dies auf die Anwendung von „schwarzer“ Magie zu.
Lady Sas: Eine große Frage, aber ich bitte dich um eine überschaubare Antwort: Welches Weltbild hast du, wenn du an Magie glaubst bzw. diese sogar einsetzt?
Lady Lou: Danke für diese schöne Frage in dem Zusammenhang.
Meiner Meinung nach existiert eine Art Matrix – nicht so direkt wie in dem gleichnamigen Film – viel mehr für jeden selbst. Die eigene Sichtweise definiert diese Matrix. Als Beispiel: für mich gibt es das Wort „Stress“ nicht, zumindest nicht in negativem Sinne. Wenn ich der Welt zuhöre, versinken all zu viele im Stress – doch hier tatsächlich im negativen Sinne.
Zu meinem Weltbild: würde jeder Mensch bewusster zu leben, zu fühlen und zu genießen lernen, als auch sich zu trauen, zur eigenen Meinung zu stehen, Dinge anzusprechen, wenn etwas stört, Probleme nicht vor sich herzuschieben, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und auszuleben, im Einklang mit Natur und Mitmenschen, Toleranz in Bezug auf Individualität zeigen, wären wir einen riesigen Schritt weiter, gesünder und glücklicher.
Wie ist es, in München Domina zu sein?
Lady Sas: Wie ist es, in München Domina zu sein? Wie sind die Gäste, wie verhalten sich die Behörden, wie die Studio-Betreiber?
Lady Lou: Nun, Lou rief ich am 18.03.2010 in München ins Leben. Als echtes Münch‘ner Kindl mag ich München natürlich – ganz klar. Viel gereist bin ich nicht. In Nürnberg und Augsburg hab ich mir Studios angesehen. Es war nett, doch zog es mich mehr nach München. Ich mag die Gäste, nur das Wort „Gast“ an sich nicht. Es klingt so unpassend, darum habe ich ein eigenes Wort erfunden – Desima(s).
Soweit mir bekannt ist, ging es in München schon immer etwas strenger zu – also was nun mit dem ProstSchG z. B. in punkto „offizielle Anmeldung“ schon sehr lange in München gilt, ist nun Deutschland weit so. Gut, dass es nun einen extra Ausweis gibt, der alle 1-2 Jahre erneuert werden muss.. als auch eine Gesundheitsunterweisung, die ebenso erneuert werden muss.. ist in meinen Augen eher Papier, Zeit und Geldverschwendung – zumindest was die Damen betrifft, die längst aufgeklärt sind. Wer eine längere Pause macht oder neu anfängt und eben nicht gesundheitlich geschult ist, da macht das dann Sinn.
Die Betreiber waren teils ganz schön damit beschäftigt Veränderungen nach den neuen Vorschriften umzusetzen.
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Lady Lou: Evtl. ins Filmbiz einzutauchen, meine Gedanken in einem Buch festhalten (darin erkläre ich dann auch mein Wort Desima) oder vielleicht sogar eine Art Podcast ins Leben rufen, ein neues Lied schreiben und noch viele sündige Gedanken erfahren, als auch zum Leben zu erwecken 😉 Mal sehen, was sich 2020 alles verwirklichen lässt
Lady Sas: Danke für das Interview.
Update: Die Website von Lady Lou ist zur Zeit nicht erreichbar.
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FAQs
Wie wurde Lady Lou zur Domina?
Lady Lou fand über Umwege und eine persönliche Krise in ihren Beruf. Eine kleine Anzeige „suche bizarr interessierte Frauen“ führte sie in ein Dominastudio. Dort traf sie eine erfahrene Herrin, die sofort erkannte, dass Lou „hierher gehört“. Durch diese Begegnung, viel Praxis und Selbsterfahrung entwickelte sie sich Schritt für Schritt zur Domina.
Was reizt Lady Lou besonders an BDSM?
Sie liebt die endlose Vielfalt und dass kein Tag und kein Treffen dem anderen gleicht. Für sie ist BDSM ein „Kurzurlaub in der Ekstase“, bei dem Träume, Sehnsüchte und Gelüste zum Leben erweckt werden und neue Energie schenken.
Warum ist Lady Lou nur einmal pro Woche im Studio anzutreffen?
Seit ihrer ersten Babypause ist sie bewusst nur noch an einem festen Wochentag als Domina aktiv. So kann sie Familie und Beruf verbinden. Früher war es der Sonntag, doch als ihre Kinder diesen Tag mehr mit ihr verbringen wollten, verlegte sie ihren Domina-Tag auf den Mittwoch.
Wie offen geht sie mit ihrer Tätigkeit als Domina gegenüber ihren Kindern um?
Ihre Kinder wissen, dass sie mittwochs arbeitet und kennen auch das eine oder andere Bild. Gleichzeitig schützt sie sie bewusst vor der vollen Wahrheit, solange sie noch nicht alt genug sind, um mit möglichen Reaktionen der Außenwelt umgehen zu können.
Wie geht Lady Lou mit Gästen um, deren Kopfkino größer ist als ihre Schmerz- oder Belastungsgrenze?
Sie kennt solche Fälle sehr gut. Wenn jemand sich zu viel zutraut, ist sie da, um das zu erkennen, den Moment abzufangen und die Szene in etwas zu verwandeln, das sich gut und richtig anfühlt. Gleichzeitig gibt es auch Gäste, deren Fantasien genau passen – diese führt sie gern an ihre Grenzen und darüber hinaus.
Welches BDSM-Gerät würde sie gern erfinden?
In ihrer Fantasie gibt es ein hoch variables Fixierungsgerät, bei dem der Körper weitgehend frei zugänglich bleibt, während Schellen und Fesselstücke aus Metall, Schaumstoff und Leder den Sklaven in nahezu jede Position bringen. Kopf, Finger, Zehen und Zwischenbereiche können individuell fixiert werden – inklusive Rollen mit Bremsen, um den Körper wie auf einem Präsentierteller zu bewegen.
Was bedeutet ihr Slogan „One-way-Ticket in den Wahnsinn“?
Der Slogan entstand, weil ihr immer wieder nachgesagt wurde, sie sei „süchtig machend“ und ihre Stimme gehe unter die Haut. Für sie steht der Wahnsinn für den Moment, in dem sich Sehnsüchte erfüllen und man sich im positiven Sinn verliert – ein Weg ohne Rückfahrschein in intensive, emotionale Erlebnisse.
Welche Rolle spielt weiße Magie im Leben von Lady Lou?
Magie begleitet sie, seit sie denken kann. Sie hat nie aktiv danach gesucht, sondern sie „fand“ sie immer wieder. Lou beschäftigt sich intensiv damit, spricht aber nur selten darüber, weil viele Menschen voreingenommen reagieren. Für sie entsteht echte Magie nur ungezwungen – alles, was erzwungen ist, funktioniert nicht.
Was ist der Unterschied zwischen weißer und schwarzer Magie aus ihrer Sicht?
Magie an sich ist neutral. Die „Farbe“ entsteht durch die Absicht der handelnden Person: Wer positive Beeinflussung oder Heilung anstrebt, arbeitet in ihren Augen mit weißer Magie. Wer anderen bewusst schaden will, bewegt sich im Bereich schwarzer Magie.
Welches Weltbild hat Lady Lou, wenn sie an Magie glaubt?
Sie geht von einer Art individuellen Matrix aus, die durch die eigene Sichtweise geformt wird. Wer bewusster lebt, fühlt, genießt, Probleme anspricht, Fähigkeiten auslebt, im Einklang mit Natur und Mitmenschen ist und Individualität akzeptiert, kann ihrer Meinung nach gesünder und glücklicher leben.
Wie erlebt Lady Lou ihre Tätigkeit als Domina in München?
Als echtes „Münchner Kindl“ fühlt sie sich mit der Stadt verbunden. Sie mag die Menschen, auch wenn sie den Begriff „Gast“ lieber durch ihr eigenes Wort „Desima“ ersetzt. Die Vorgaben der Behörden sind eher streng, und das Prostituiertenschutzgesetz bringt viel Bürokratie. Für erfahrene und aufgeklärte Dominas empfindet sie manche Pflichttermine als Papier- und Zeitverschwendung, für Neueinsteigerinnen sieht sie aber auch Sinn darin.
Welche Pläne hat Lady Lou für die Zukunft?
Sie denkt darüber nach, ins Filmbusiness einzusteigen, ein Buch zu schreiben, in dem sie unter anderem ihren Begriff „Desima“ erklärt, einen Podcast zu starten oder ein neues Lied zu veröffentlichen. Außerdem möchte sie noch viele sündige Gedanken entdecken und in Sessions Wirklichkeit werden lassen.




