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Domina Louiza aus Berlin zeigt sich Lady-like und elegant auf Schwarzweißfotos. Das hat Stil und weist auf eine Dame mit Niveau hin. Im Interview bestätigt sich dieser Eindruck. Schön, wenn eine Domina sich artikulieren kann und reflektiert, was sie tut. Aber lest selbst.
Lady Sas: Liebe Louiza, schildere uns bitte kurz Deinen Werdegang zur Domina.
Domina Louiza: Ich hatte recht früh Interesse an Macht- und Unterwerfungsspielen, habe mich jedoch zunächst mehr theoretisch damit befasst. Es war keine Frage auf welcher Seite ich stand. Georges Bataille fand ich inspirierend, de Sade weniger, zu technisch was die Erotik betraf. Irgendwann fand ich, alt genug zu sein, um Domina zu werden. Es erschien mir nicht glaubwürdig, wenn man in diesem Beruf noch sehr jung ist. Meine Ansprüche an mich selber waren sehr hoch, und die an meine Partner auch. Ich merkte, was mir gefällt und was ich ablehnte. Diese Grenzen habe ich immer beachtet und oft Gäste abgewiesen, deren Neigung oder Art ich nicht begleiten wollte. Über die Jahre erweiterten sich meine Interessen, wenn mich eine Geschichte neugierig gemacht hat oder ich ein Szenario oder einen Fetisch spannend fand. Die Begeisterung meines Gegenübers war meistens ansteckend und forderte meinen Spieltrieb heraus.

Domina Louiza im Interview
Lady Sas: Wie würdest Du jemandem SM erklären?
Domina Louiza: Ähnlich wie ich es auf meiner Webseite geschrieben habe: S/M ist ein inszeniertes Spiel von Macht und Ohnmacht, welches kreativ innere Räume öffnen kann, die Zeit und Ort außer Kraft setzen. Voraussetzung dafür ist, Kontrolle abzugeben und sich dem Gegenüber anzuvertrauen, die Bereitschaft, in einer anderen Rolle, oder gar keiner, völlig aufzugehen, um so eine neue Realität entstehen zu lassen. Ein Spiel kann eine Reise durch die Gefühle des Körpers und des seelischen Empfindens sein.
Lady Sas: Was reizt Dich an FemDom-Spielen?
Domina Louiza: Jemanden zu sehen wie er/sie den Verstand verliert, damit meine ich, zu sehen, wie alles Rationale nach und nach abfällt, die gewohnte Persönlichkeit keine Entsprechung mehr findet, wenn jemand aus dem Schutz der Gewohnheit tritt, um Kontrolle kämpft, sich entäußert. Jemanden langsam zu quälen und dabei die Reaktionen an Gesicht oder Körper abzulesen. An den Grenzen zu kitzeln. Gewisse Höher-Schneller-Weiter-Spiele mag ich dagegen nicht. Masochisten, die ich schon lange kenne, werden oft mit der Zeit sensibler. Aber es gefällt mir sehr, wenn jemand nur für mich Dinge tut und erträgt.
Lady Sas: Du spielst auch mit Sklavinnen. Worin siehst Du die zentralen Unterschiede beim Spiel mit einer Sklavin im Vergleich zu einem Sklaven?
Domina Louiza: Nun ja, der weibliche Körper ist sehr reizvoll, so oft hat man nicht die Gelegenheit damit zu spielen. Ich hatte auch professionell ein paar Mal das Vergnügen, dass Frauen zu mir kamen, die nicht von ihrem Partner geschickt wurden und einfach durch mich eine Erfahrung machen wollten, obwohl sie heterosexuell waren. Frauen können natürlich genauso hingebungsvoll sein und Sehnsucht nach Schmerz, Erniedrigung bzw. Grenzerfahrung haben wie Männer. Vielleicht sind manche Fetische bei Männern mehr verbreitet, wie Adultbaby, Heavy Rubber, spezielle Inszenierungen. Diese kreisen entweder um ein Schlüsselerlebnis, welches in der Pupertät oder davor stattfand, oder es sind Phantasien, welche auch ihre Ursachen haben. Ich kann mir vorstellen, dass bei den meisten Frauen eine andere Fokussierung auf Fetische stattfindet als bei Männern.

Über die SM-Szene in Berlin
Lady Sas: Du lebst in Berlin. Was kannst Du uns über die SM-Szene Berlins sagen?
Domina Louiza: Nicht viel. Ich treffe mich gern mit gleichgesinnten Freunden oder gehe manchmal auf eine Party. Aufregend finde ich auch das Spiel an ganz ’normalen‘ Orten. Berlin hat ein größeres Angebot an SM-Orten als früher, aber wirklich prickelnd erlebe ich nicht so viele Events. Vor allem, wenn manchmal die Atmosphäre ähnlich der von Schrebergärtnern ist.
Lady Sas: Was meinst Du, wird die Anhängerschaft von SM-Spielen immer größer oder immer kleiner?
Domina Louiza: Mit der Möglichkeit sich im Internet anonym und bequem alles anschauen zu können, wird die Zahl der Interessierten größer geworden sein. Ich denke, dass durch diese Art der Annäherung Menschen differenzierter in ihren Vorlieben sind und sich eher entschliessen können, SM auch wirklich erleben zu wollen. Dabei kommt mir jemand in Erinnerung, der nach seinem ersten Spiel vor Freude weinte, er wusste schon seit Jahrzehnten um seine Leidenschaft und hat sich diesen Schritt nie getraut.Dann gibt es natürlich noch die vielen reinen Netz’genießer‘ und Forenschreiber, was mich persönlich nicht sehr interessiert.
Lady Sas: Gibt es ein SM-Spielzeug oder Gerät, das es noch nicht gibt, man aber unbedingt erfinden müsste?
Domina Louiza: Gute Frage, aber ich bin keine Technikfanatikerin. Hin und wieder habe ich ein, zwei Hände zu wenig. Es macht jedoch viel Spass manchmal Situationen aus dem Moment heraus zu entwickeln, einschließlich dem Erfinden der Fesselung und der Instrumente.
Lady Sas: Letzte Frage: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Domina Louiza: Es kann so weiter gehen.
Lady Sas: Danke für das Interview.
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FAQs
Wie fand Domina Louiza ihren Weg zur Dominanz?
Domina Louiza interessierte sich schon früh für Macht- und Unterwerfungsdynamiken, befasste sich zunächst theoretisch mit SM und entschied erst später, dass sie alt genug sei, um glaubwürdig als Domina zu arbeiten. Sie setzte sich selbst hohe Ansprüche, definierte klare Grenzen und lehnte Gäste ab, deren Wünsche nicht zu ihr passten. Über die Jahre erweiterten sich ihre Interessen durch inspirierende Geschichten und Szenarien.
Wie erklärt Domina Louiza den Begriff SM?
Für sie ist SM ein inszeniertes Spiel von Macht und Ohnmacht, das innere Räume öffnen kann und Zeit sowie Ort außer Kraft setzt. Voraussetzung ist die Bereitschaft, Kontrolle abzugeben und sich völlig auf eine Rolle oder eine neue Realität einzulassen. Ein SM-Spiel kann dabei zu einer emotionalen Reise zwischen Körperempfinden und seelischen Prozessen werden.
Was reizt Domina Louiza besonders an FemDom-Spielen?
Sie fasziniert der Moment, in dem die rationale Ebene ihres Gegenübers abfällt und jemand aus seiner gewohnten Persönlichkeit heraustritt. Besonders mag sie es, Reaktionen beim Quälen zu beobachten, mit Grenzen zu spielen und zu erleben, wenn jemand ausschließlich für sie Dinge tut und erträgt. Reine “Höher-Schneller-Weiter”-Dynamiken reizen sie dagegen weniger.
Wie unterscheidet sich das Spiel mit einer Sklavin vom Spiel mit einem Sklaven?
Für Louiza ist der weibliche Körper besonders reizvoll, da sie seltener die Gelegenheit hat, mit Frauen zu spielen. Sie betont, dass Frauen ebenso hingebungsvoll sein können wie Männer und den Wunsch nach Schmerz oder Grenzerfahrung teilen. Unterschiede sieht sie eher darin, dass bestimmte Fetische bei Männern häufiger auftreten, während Frauen oft andere Schwerpunkte setzen.
Wie erlebt Domina Louiza die SM-Szene in Berlin?
Sie beschreibt Berlin als Stadt mit größerem SM-Angebot als früher, findet jedoch nur wenige Events wirklich prickelnd. Sie genießt Begegnungen mit Gleichgesinnten oder das Spiel an ungewöhnlichen Orten. Allerdings empfindet sie manche Partys atmosphärisch eher wie Treffen von Schrebergärtnern.
Wird die Zahl der Menschen, die SM ausprobieren wollen, größer?
Louiza geht davon aus, dass das Interesse aufgrund der anonymen und einfachen Informationen im Internet gestiegen ist. Dadurch lernen Menschen ihre Vorlieben besser kennen und trauen sich eher, SM praktisch auszuprobieren. Sie erinnert sich besonders an einen Gast, der nach dem ersten Spiel vor Freude weinte, weil er sich Jahrzehnte zuvor nicht getraut hatte.
Welches SM-Gerät müsste aus ihrer Sicht noch erfunden werden?
Sie sieht sich selbst nicht als Technikfanatikerin und empfindet vor allem manchmal „zwei Hände zu wenig“. Sie betont, dass viele spannende Situationen spontan entstehen und improvisierte Instrumente und Fesselungen oft den größten Reiz ausmachen.
Welche Pläne hat Domina Louiza für die Zukunft?
Ihre Antwort ist bewusst knapp: Es darf für sie genauso weitergehen wie bisher.




