Wie hat sich eine gute Sklavin zu verhalten?

Sklavin
Was hat eine gute Sklavin zu beachten?

In meinem Gastartikel für joyclub.de beschäftige ich mich mit Shades of Grey und der Frage, wie sich devote Frauen dem Thema BDSM nähern können. Hier liest du den ursprünglichen, längeren Text.

„Mein Geschmack ist sehr speziell, das würdest Du nicht verstehen“, sagt Christian Grey (gespielt vom 32jährigen Jamie Dornan) geheimnisvoll im Kinotrailer. „Dann klär’ mich auf“, haucht darauf hin Studentin Anastasia Steele (gespielt von der 24jährigen Dakota Johnson). Wie wunderbar! Müssen neugierige Frauen einfach nur noch in den Film gehen, um endlich Bescheid zu wissen über Lustschmerz, verbotene Fesselspiele, harte Liebe und Hiebe? Leider nein, denn mit realem BDSM hat die Story wenig zu tun. Das ist kein Vorwurf. „50 Shades of Grey“ erzählt eine Liebesgeschichte, die mit SM-Elementen spielt. Wunderbar, das ist gute Unterhaltung – aber keine Lehrveranstaltung. Die Autorin E.L. James hatte keinen authentischen Einblick in das Thema und kann es daher nur oberflächlich wiedergeben. Man darf also nicht erwarten, dass man durch die Geschichte realistisch über BDSM „aufgeklärt“ wird, wie es sich Anastasia wünscht.

Tipps für Sklavinnen – und Frauen, die es werden wollen.

Das ist schade, denn das Buch wäre wohl kaum so ein Megaerfolg geworden, wenn es nicht sehr viele Frauen ansprechen würde. Der Wunsch nach einem starken, dominanten Mann, der weiß was er will und Frau zeigt, wo’s lang geht, ist in vielen Frauenherzen deutlich ausgeprägt. Glück für mich, dass eine starke Herrin hier und da ebenfalls gefragt ist. 

Die Probleme, die dem BDSM-Spaß im Wege stehen, sind oft ähnlich. In meinem Buch „So wirst Du eine gute Sklavin“ nehme ich die Leserin an die Hand, gehe auf die wichtigsten Punkte ein und gebe Tipps. Hier einige Beispiele.

So kommst Du in Deine Rolle

Ich habe Frauen kennengelernt, die im Beruf eher dominant sind (sein müssen), sich aber im Bett gerne devot verhalten. Gerade solchen Frauen fällt es oft schwer, sich zu unterwerfen und fallen zu lassen. 

Mein Tipp: Wenn Du Dich als Sklavin unterwirfst, solltest Du Dir klar machen, dass es nur eine Rolle ist, in die Du für eine bestimmte Zeit schlüpfst. Das wird Dir helfen, Dich hinzugeben. Besprich im Vorfeld mit Deiner Herrschaft, dass es eine Rolle ist, in die Du schlüpfst, Du aber nach dem Spiel wieder auf Augenhöhe sein willst. 

Erschaffe eine Kunstfigur, ein zweites Ich. Gib Dir einen Namen für Deine Rolle als Sklavin. Zum Beispiel „Sklavin 23“. Oder „Sklavin J.“. Überlege Dir, welche Eigenschaften diese Kunstfigur haben soll. Wie verhält sie sich? Für was steht sie? Hat sie bestimmte Phantasien und Vorlieben? Wie spricht sie? Hat sie ein Vorbild? Das Arbeiten mit dieser Rolle hilft Dir dabei, die SM-Welt von der „richtigen“ Welt zu trennen und leichter in Deine Rolle zu finden. 

           
Ein Beispiel: Claudia würde sich niemals vor ihren Mann hinknien und ihn anbetteln, seinen Schwanz lutschen zu dürfen, dazu ist sie einfach zu stolz. Aber für Sklavin C., das versaute, kleine Luder, ist genau das ein echter Kick. Verstehst Du den Unterschied?

BDSM Buecher
Tipps von Lady Sas

So kommunizierst Du als Sklavin

Sorry, Mädels, schlechte Nachrichten: Als Sklavin hat man den Mund zu halten. Du sprichst nur, wenn Du etwas gefragt wirst. Eine Sklavin wird geduzt, ein Herr gesiezt. „Du, Herr, darf ich Dir einen blasen?“ klingt nun mal etwas befremdlich. Diesen Unterschied macht man, um die unterschiedlichen Positionen klar herauszustellen. Aber wenn die Sklavin dann doch mal etwas sagen darf, dann hat sie die Chance, ihrem Dom mit Verbalerotik kräftig einzuheizen. Das Tolle an der Rolle einer Sklavin ist ja auch, dass man Schamgefühle völlig über Bord werfen kann. Männer reagieren auf eine direkte Wortwahl. „Lass uns Liebe machen, mein Herr“ wird sie wohl kaum anmachen. „Bitte ficken Sie mich kräftig durch, Herr!“ dagegen schon. Das Wort „ficken“ kommt manchen Novizinnen erst nach einer gewissen Zeit locker über die Lippen. Übung macht den Meister bzw. die Sklavin. 

Dein Outfit als Sklavin

Frauen, die gerne mal vor ihrem vollen Kleiderschrank stehen und rufen „Oh weh! Ich hab’ ja gar nichts anzuziehen!“ können aufatmen. Als Sklavin bist Du nämlich nackt. Abgesehen von Hand- und Fußmanschetten, an denen Du fixiert werden kannst. Sehr reizvoll wirken halterlose Strümpfe und High-Heels. Bei den Schuhen werden unglaubliche Fehler gemacht. Nein, liebe Damen, High-Heels sind keine Schuhe mit Miniabsätzchen, sondern Schuhe mit 10-Zentimeter-Stilettos. Mindestens. Block-Absätze sind bequem, aber nicht sexy. Ja, die Wahrheit tut manchmal mehr weh als jeder Gertenhieb. Also: Wenn Du Deinem Herrn gefallen willst, dann besorgst Du Dir High-Heels und lernst, darin zu laufen. Einige Tipps zum Lauftraining habe ich in meinem Buch zusammengefasst. 

Muss ich eigentlich erwähnen, dass Sklavinnen im Intimbereich rasiert sind? Ja, ich muss das wohl erwähnen. Wichtig ist es, zu verstehen, dass sich eine Sklavin ihrem Herrn schenkt. Sie richtet sich nach ihm. Nach seinen Wünschen und nach seinen Vorlieben. Ich schätze, 95 Prozent aller Männer stehen auf rasierte Venushügel. Also, tu’ Deinem Herrn den Gefallen und zieh’ auch in dieser Hinsicht blank.

Die Positionen einer Sklavin

Angst entsteht aus Unwissen. Zum Beispiel dem Unwissen, was man denn nun tun soll, wenn der Herr zur Türe hereinkommt. Wohin mit den Händen? Soll man den Herrn ansehen oder soll man züchtig zu Boden blicken? Fragen über Fragen. 

Die Sklavinnen-Grundhaltung: Du kniest auf dem Boden. Dein Gesicht ist der Tür zugewandt, durch die Dein Herr/Deine Herrin eintreten wird. Deine Beine sind leicht gespreizt, so dass Deine Pussy dem Blick preisgegeben ist. 

Schamgefühl? Ist hier völlig fehl am Platz. Dein Oberkörper ist aufrecht und gerade. Deine Hände ruhen auf deinen Oberschenkeln. Und zwar mit den Handinnenflächen nach oben. Dein Kopf ist gerade und aufrecht, aber dein Blick ist devot gesenkt. Du darfst Deinen Herrn/Deine Herrin nur in die Augen sehen, wenn er/sie es erlaubt bzw. Dir den Befehl dazu gibt. 

Keine in Stein gemeißelten Regeln

Von Top zu Top gibt es Unterschiede. Zum Beispiel gibt es auch die Variante, bei der Du die Hände hinter dem Rücken hast. Oder die Variante, bei der Du die Herrschaft ansehen darfst. Ich empfehle, diese Fragen vor einer Session zu klären. Im Übrigen gibt es beim BDSM keine Regeln, die irgendwo in Stein gemeißelt sind und universelle Gültigkeit haben. Jeder kann sich seine eigenen Regeln machen. Aber: Es gibt Normen, die sich in der Praxis durchgesetzt haben. Am Anfang ist es erstens sinnvoll, diese Normen zu kennen, um eine Vorstellung zu bekommen. Und zweitens, sich in aller Ruhe und mit aller Vorsicht einen erfahrenen Dom zu suchen, dem man sich anvertrauen will. Du musst nicht wissen, wie man eine Sklavin fesselt oder wie man eine Gerte führt. Das muss Dein Dom wissen. Umso wichtiger ist es, einen erfahrenen Herrn zu finden, der Wert auf Sicherheit beim Spielen legt. Wer weiß, vielleicht findest Du ihn ja hier im Joyclub. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Suchen, Versuchen und Verführen. 

Lady Sas

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