Lady Naomi Rouge kam über das Modeln zum bizarren Bereich. Zum Glück für die Sklavenwelt, denn diese Lady sieht nicht nur hinreißend aus, sie hat auch als dominante Herrin viel zu bieten. Naomi Rouge ist in München und Augsburg anzutreffen. Im Interview verrät die charismatische Herrin mehr über sich.
Lady Sas: Liebe Naomi, wie bist Du auf den bizarren Bereich aufmerksam geworden? Wie verlief Deine Entwicklung zur Domina?
Lady Naomi Rouge: Ich arbeite seit 2005 als Model im alternativen Bereich, da war Lack und (Kunst-)Leder ganz normal. Nach einigen Jahren kam ich, durch ein Auftrag von einem Designer, zum ersten Mal in Berührung mit dem Material Latex. Es hat nicht lange gedauert und schon hatte ich die ersten Aufträge für Fetisch-Parties/ Veranstaltungen, an denen ich dann auch teilnehmen durfte. Da war es um mich geschehen. Dieses ganz spezielle Knistern in der Luft werde ich nie vergessen.
Alles Weitere kam dann im privaten Bereich auf. Man probiert im Leben viel aus und das, was ich heute bin, ist wohl das Resultat des Ganzen. Bis Januar 2017 hatte ich alles nur privat erlebt und auch einen „normalen“ Beruf gehabt. Da es mich aber so nicht mehr glücklich gemacht hatte, entschied ich mich dazu meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Siehe da, es war die beste Entscheidung die ich getroffen habe.
Domina Lady Naomi Rouge im Interview
Lady Sas: Du bist aus Leipzig, tourst aber auch durch verschiedene Städte wie Berlin, Augsburg oder München. Was ist der Reiz an so einer Tour?
Lady Naomi Rouge: Ja, tatsächlich bin ich je drei Tage im Monat in Berlin und in München anzutreffen. Abwechslung ist sicher ein großes Thema, aber grundsätzlich bin ich jemand, der gerne reist. Ich habe in allen drei Städten auch Ladies kennengelernt, die ich als Freundinnen bezeichnen darf und das motiviert mich natürlich auch immer wieder zu reisen. Aber man darf natürlich die Gäste nicht vergessen, die mich so besser erreichen können. Also sind meine privaten- und geschäftlichen Interessen sehr gut gemischt, um mich jedes Mal erneut auf die Tour zu begeben. Es macht mir unheimlich Spaß und ich freue mich immer auf neue Begegnungen und Erlebnisse.
Lady Sas: Nimmst Du regionale Unterschiede zwischen den Gästen in Leipzig, Berlin und München wahr?
Lady Naomi Rouge: In Leipzig habe ich Studiobedingt viele Gummiliebhaber. In den beiden anderen Städten gehören viele Geschäftsmänner zu meinem Klientel, die zu Messen oder zu verschiedenen Veranstaltungen in der Stadt sind. Kurz gefasst: Jeder Gast ist anders und das gehört für mich zu den Dingen, die mein Beruf spannend und nie langweilig machen.
Lady Sas: Du scheinst eine Vorliebe für Gummi und Latex zu haben. Kannst Du beschreiben, was Dich an Gummi und Latex fasziniert?
Lady Naomi Rouge: Was uns Damen besonders gefällt ist natürlich, dass Latex unserer Figur schmeichelt. Wenn man erstmal richtig verpackt ist, fühlt man sich verdammt sexy und machtvoll. Dieses einmalige Tragegefühl liebt man oder hasst man. Ich gehöre zu der ersten Kathegorie.
Was kickt Dich?
Lady Sas: Was kickt Dich ganz allgemein an BDSM?
Lady Naomi Rouge: Jedes einzelne Spiel ist etwas Besonderes. Man hat dem Sklaven / Fetischisten gegenüber so viel Macht, dass man nur mit einem kleinen gehauchten Wort, einer kleinen Berührung oder mit einem einzigen Blick den Kick verpassen und sich holen kann.
Lady Sas: Was ist wohl der häufigste Fetisch, den Deine Gäste mit Dir ausleben wollen?
Lady Naomi Rouge: Auch etwas „Selbstverschuldet“ habe ich viele Gummiliebhaber. Von „Schnupperkurs“ bis HeavyRubber, da heißt es einfach nur noch „Gib Gummi, Naomi!“ 😉 Auch NS-Spiele, DirtyGames und Feminisierungen gehören zu den häufig nachgefragten Praktiken. Meine Vorliebenliste ist sehr bunt und ich freue mich natürlich auch immer, wenn Anfragen ausserhalb der „Gummiwelt“ kommt.
Lady Sas: Wie kommt es, dass Du Piercings anbietest? Machst Du das selbst? Was sind das für Piercings?
Lady Naomi Rouge: Hauptsächlich sind es „Playpiercings“, die man nach dem Spiel wieder entfernt. Bei Stammgästen die es verdient haben, setze ich auch mal einen kleinen Ring im Intimbereich. Ansonsten macht es mir auch Spaß mit den Objekten zu einem Piercer zu gehen und dort unter meiner Aufsicht ein Piercing stechen zu lassen.
Lady Sas: Gibt es noch Momente, in denen Du denkst: Wow, das kannte ich noch gar nicht!
Lady Naomi Rouge: Aber Hallo, die Gedankenwelt ist bunt, das merke ich immer wieder. Wenn das Kopfkino ersteinmal an ist, sind die Ideen fast unerschöpflich. Wenn man die Gedanken dann gemeinsam weiterspinnen, dann ist es immer das Größte der Gefühle.
Was inspiriert Dich?
Lady Sas: Wie kommst Du auf neue Ideen für Sessions? Was inspiriert Dich?
Lady Naomi Rouge: Wie eben beschrieben bringen mich auch viele Gäste auf neue Ideen. Ansonsten kann ich nur sagen: Es passiert einfach. Auch in der Session selbst entstehen Momente, die ich dafür einfach ausnutze. In meiner Anfangszeit gehörten natürlich Bücher, Filme und Kurzgeschichten im Internet dazu aber das ist schon lange her.
Lady Sas: Wie bewertest Du das neue Prostitutionsschutzgesetz?
Lady Naomi Rouge: Als absolute Schikane. Was genau schützt uns daran? Der Grundgedanke zu diesem Gesetz habe ich damals noch verstanden, jedoch ist die Umsetzung mehr als fraglich. Hauptsache alle Damen und Herren, die im erotischen Bereich arbeiten, über einem Kamm scheren, katalogisieren, speichern und für diese Frechheit darf man auch noch jährlich zahlen. In Leipzig und Berlin KANN man sich nicht einmal anmelden, obwohl es heißt, man muss sich dort anmelden, wo man hauptsächlich arbeitet. Aber um in München arbeiten zu dürfen muss man den Ausweis besitzen. Ergo meldet man sich in München an und muss die Behörden und die von der Sitte anlügen? Bravo.
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Lady Naomi Rouge: Stillstand kommt für mich nicht in Frage. Ich werde mich immer wieder und weiter inspirieren lassen und wachsen. Wo die Reise hinführt muss ich nicht wissen, erst die kleinen Überraschungen im Leben machen das Ganze doch erst spannend, nicht wahr?
Lady Sas: Liebe Naomi, herzlichen Dank für Deine Zeit und die Einblicke.