Sklavenvertrag: 10 Dinge, die Du wissen musst

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Femdomart by mondevos

Heute möchte ich 10 Punkte vorstellen, die Du beim Thema Sklavenvertrag wissen musst. Ganz gleich, ob Du auf der Seite der Herrinnen oder auf der Seite der Sklaven stehst bzw. kniest. Ich persönlich habe seit dem 29. Mai 2016 einen Sklavenvertrag mit meinem Sklaven Toytoy. Das ist relativ spät, denn meinen Sub habe ich bereits seit Februar 2011. Warum hat es so lange gedauert? Schwer zu sagen. Vielleicht liegt es auch daran, dass so ein Vertrag meine Macht mehr begrenzt, als Du vielleicht denkst. Mehr dazu weiter unten. Grundsätzlich kann ich jedoch sagen: Ein durchdachter, fairer Vertrag ist eine tolle Sache. Warum? Da sind wir schon beim ersten Punkt:

1. Ein Sklavenvertrag sorgt für Klarheit.

Der Hauptgrund für mich, einen Sklavenvertrag zu schließen war, dass dadurch glasklar geregelt ist, wer welche Pflichten und Rechte hat. So kann man sich als Sklave nicht dadurch herausreden, „nichts gewusst zu haben“. Oder behaupten, die Verhältnisse wären „nicht so klar gewesen“. Das ist das Tolle an einem Vertrag: Hier steht schwarz auf weiß und klipp und klar, wie die Beziehung bzw. das Verhältnis zwischen der Herrin und dem Sklaven geregelt ist.

2. Ein Sklavenvertrag ist rechtlich nicht bindend, aber gefühlt schon.

Sicher: Man muss kein Jurist sein, um zu wissen, dass ein Sklavenvertrag rechtlich nicht wirksam ist. Wenn also zum Beispiel im Vertrag steht, dass der Sklave nicht ohne Erlaubnis zum Höhepunkt kommen darf und er dagegen verstößt, dann kannst Du nicht zum Gericht gehen und ihn verklagen. Das ist lächerlich. Rein rechtlich ist ein Sklavenvertrag also nichts wert und man kann damit seinen Willen nicht durchsetzen.

Rein emotional muss ich aber sagen, ist der Sklavenvertrag trotzdem wirksam. Auch von meinem Sklaven habe ich gehört, dass er sich durch den Vertrag deutlich gebundener fühlt als ohne Vertrag – mit Betonung auf „fühlt“. Es ist eben eine emotionale, gefühlte Verpflichtung, die man eingeht. Mit anderen Worten: Ein Sklavenvertrag hilft dem Sklaven, sich an seine Aufgaben und Pflichten zu halten. Er fühlt sich verpflichtet. 

Grundsätzlich bleibt natürlich festzuhalten, dass es sich beim BDSM um ein Spiel zwischen Erwachsenen handelt, das beide Seiten in völligem Einvernehmen und ohne Zwang spielen. Diese Feststellung ist sozusagen die Basis für alles.

3. Ein Sklavenvertrag fühlt sich durch Zeugen noch bindender an.

Meinen Sklavenvertrag mit Toytoy haben wir beide feierlich in Anwesenheit einer Zeugin unterschrieben (Lady Cornelitas). Es lohnt sich, den Vertragsabschluss zu etwas Besonderem zu machen und ihm einen feierlichen Rahmen zu geben. Das muss man nicht übertreiben, aber zwischen Tür und Angel sollte man einen Sklavenvertrag wirklich nicht unterzeichnen. Durch das festliche Ambiente und Zeugen wertet man den Sklavenvertrag auf und verleiht ihm zusätzlich Gewicht. Ich empfehle zum Beispiel klassische Musik, Kerzenschein, ein tolles Essen für die Herrin und ihre Zeugen und eine saftige Session für den Sklaven.

4. Ein Vertrag lebt von einer klaren Struktur.

Auch ein Sklavenvertrag ist ein Vertrag, der klar verständlich und auf den Punkt sein muss. Überflüssiges Blabla kann man sich schenken. Eine gute Struktur halte ich für hilfreich, wenn Du einen solchen Vertrag aufsetzen möchtest. So habe ich den Vertrag strukturiert:

  • Zweck und Gegenstand des Vertrags
  • Rechte der Herrin
  • Pflichten der Herrin
  • Rechte des Sklaven
  • Pflichten des Sklaven
  • Besondere Punkte
  • Exklusivität
  • Keuschhaltung des Sklaven
  • Verführung und Verleih des Sklaven
  • Verschwiegenheit
  • Diskretion in der Öffentlichkeit
  • Arbeiten im Haushalt
  • Körperpflege des Sklaven
  • Kleidung
  • Tabus
  • Fotos und Videos
  • Finanzielle Interessen

Inhaltlich sind dem Vertrag kaum Grenzen gesetzt. Frage Dich einfach, was Dir wichtig ist und wie Du das Zusammenspiel/Zusammenleben regeln möchtest.

5. Ein Sklavenvertrag führt auch Pflichten der Herrin auf.

Ja, meine Damen, eine Herrin zu sein bedeutet auch, die Verantwortung für den Sklaven zu übernehmen. Deshalb stehen in einem guten Sklavenvertrag auch die Pflichten, die eine Herrin eingeht. So ein Sklavenvertrag ist schließlich keine Einbahnstraße, sondern ein Geben und Nehmen. Bei meinen Pflichten steht zum Beispiel im Vertrag:

<<Die Herrin hat darauf zu achten, dass der Sklave im Rahmen der Erziehung keine dauerhaften Spuren erhält und muss sicherstellen, dass seine Gesundheit und Anonymität in der Öffentlichkeit zu jeder Zeit sichergestellt ist. Schaden von dritter Seite hat Lady Sas gewissenhaft abzuwehren. Sie ist für die Gesundheit und Schadloshaltung des Sklaven verantwortlich. Die Herrin hat zudem die Verantwortung dafür, den Sklaven vor sich selbst zu schützen, wenn er übereifrig ist und sich zuviel zumutet. >>

Entsprechend gespiegelt werden diese Pflichten im Punkt „Rechte des Sklaven“:

<<Der Sklave hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit und Gesundheit. Erziehungsspuren hat er zu erdulden, aber dauerhafte Spuren sind unzulässig und tabu. Der Sklave hat das Recht, Befehle abzulehnen, wenn er dadurch gefährdet werden würde. Auch wenn ein Outing droht, darf er den Befehl verweigern. Er darf sich ebenfalls wehren, wenn seine Tabus verletzt werden sollen. Für Weigerungen dieser Art darf der Sklave nicht bestraft werden. Der Sklave hat jederzeit das Recht, die Herrin zu fragen, ob er auf die Toilette gehen darf. Die Herrin sichert dem Sklaven zu, dass er seinen Beruf und sein öffentliches soziales Leben frei und ungestört ausüben kann.>>

6. Ein guter Sklavenvertrag schützt den Sklaven.

Vielleicht hat es Dich bei Punkt 5 überrascht zu lesen, dass der Sklavenvertrag den Sklaven von der Herrin schützt. Ich halte das für einen wesentlichen Punkt, der einen gerechten und fairen Sklavenvertrag ausmacht. Auch die Herrin hat sich an Vereinbarungen, Tabus und Grenzen zu halten. Der Vertrag zeigt ihr diese Grenzen klar auf und schützt den Sklaven: „Er darf sich ebenfalls wehren, wenn seine Tabus verletzt werden sollen. Für Weigerungen dieser Art darf der Sklave nicht bestraft werden.“ Ich halte es für klug, wenn die Herrin im Vertrag etwas Macht abgibt.

7. Eine guter Sklavenvertrag begrenzt die Macht der Herrin.

Wer eine allmächtige Herrin will, die alles darf, der braucht keinen Sklavenvertrag. Im Gegenteil: Ein Sklavenvertrag ist auch dazu da, die schwache Stellung des Sklaven gegenüber der Herrin zu festigen und zu sichern. Denn der Vertrag zeigt der Herrin ihre Grenzen auf. So ist es mir nicht erlaubt, Tabus des Sklaven zu verletzen oder ihn zu bestrafen, wenn er sich gegen Tabubrüche wehrt. Die Folge ist, dass sich der Sklave noch sicherer fühlen kann. Er hat das gute Gefühl, dass seine Grenzen respektiert werden. Nun kann man einwenden, dass man dafür keinen Vertrag bräuchte. Klar, das kann man so sehen. Aber Toytoy hat mir versichert, dass er sich trotz Vertrauen zu mir durch den Vertrag nun noch besser aufgehoben fühlt. 

8. Ein Vertrag nützt nichts, wenn er nicht durchgesetzt wird.

Einen Vertrag schließen ist die eine Sache. Aber ihn zu leben ist etwas ganz anderes. Was bringt der beste Sklavenvertrag, wenn sich niemand an ihn hält? Die eigentliche Arbeit damit beginnt erst nach der Unterzeichnung. Nun muss die Herrin dafür sorgen, dass er exakt eingehalten wird. Ich empfehle, das SOFORT in Angriff zu nehmen und nicht zu sagen: Na ja, er muss sich eben erst daran gewöhnen. Wenn man als Herrin nicht sofort durchgreift, wird alles nur noch schlimmer. Ich empfehle also, SOFORT ohne Kompromisse auf die präzise Einhaltung des Vertrags in allen Punkten zu bestehen. Ohne Ausnahme. 

9. Ein Vertrag nützt nichts, wenn er nicht regelmäßig gelesen wird.

Außerdem empfehle ich, dafür zu sorgen, dass sich beide Seiten regelmäßig mit dem Sklavenvertrag auseinandersetzen. Man kann ihn zum Beispiel im Spielraum gerahmt aufhängen und es sich zur Gewohnheit machen, vor jeder Session draufzuschauen und die Punkte durchzugehen. Strenge Herrinnen machen sich einen Spaß daraus, dem Sklaven zu befehlen, den Sklavenvertrag auswendig zu lernen. Bei langen Sklavenverträgen äußerst schwierig – und umso unterhaltsamer.

10. Ein Sklavenvertrag sollte nicht zu früh erfolgen.

Ich halte einen Sklavenvertrag für etwas Besonderes und erst dann angebracht, wenn es bereits seit einiger Zeit eine Herrin-Sklave-Beziehung gibt. Schon nach 14 Tagen einen Sklavenvertrag abzuschließen, halte ich nicht für sinnvoll. Noch weiß man ja gar nicht, ob die Beziehung hält. Auf der anderen Seite: So lange wie bei mir muss man nun auch wieder nicht warten… An dieser Stelle möchte ich keine bestimmte Zeit empfehlen, das ist individuell sehr verschieden. Aber ich denke, einige Monate sollte man schon zusammen spielen, bevor man sich zu diesem Schritt entscheidet. Schließlich ist der Sklavenvertrag auch ein Zeichen dafür, dass man langfristig zusammen spielen will. 

Nun wünsche ich Euch viel Spaß dabei, Euer Verhältnis in einem Sklavenvertrag zu regeln. Hinterlasst gerne einen Kommentar, wie Ihr zu dem Thema steht.

Herzlich
Lady Sas

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8 Kommentare

  1. Erhabenste Herrin Lady SAS !
    Ich bin begeistert von ihrer Erklärung von Sklavenverträge. Für mich ist
    es ein Herzenswunsch, einen Sklavenvertrag mit Ihnen ab zu schliessen.

  2. Woher weiß ich, ob der Herr die richtigen Absichten hat?
    Ich meine damit, dass im Internet viele „Herren“ rumschwirren, die vielleicht Herr sein wollen, aber es nur behaupten und anderes vor haben. Gibt es einen Trick um das auszuprobieren, inwiefern der Herr mit dem Thema vertraut ist?

  3. Hallo Lady Sas,

    Woher weiß ich, ob der Herr die richtigen Absichten hat?
    Ich meine damit, dass im Internet viele „Herren“ rumschwirren, die vielleicht Herr sein wollen, aber es nur behaupten und anderes vor haben. Gibt es einen Trick um das auszuprobieren, inwiefern der Herr mit dem Thema vertraut ist?

  4. @Betzi
    Mein erster Gedanke: Du könntest Fragen stellen, die man nur beantworten kann, wenn man tief in der Materie steckt. Dann dachte ich: Hm, leider kann man heute ja fast alles ergoogeln und dann die entsprechende Antwort geben. Ich fürchte also, es gibt keinen sicheren Trick. Ich würde mich auf mein Gefühl verlassen. Einen Hinweis gibt es aber wohl doch: Wenn der Herr es sehr eilig hat, dann ist er vielleicht doch nur auf eine schnelle Nummer aus. Das ist sicher kein gutes Zeichen. Ansonsten hilft nur: Persönlich treffen, an einem öffentlichen, sicheren Ort und ein Gefühl für den Menschen bekommen. Langsam vorgehen. Wenn es ihm nicht schnell genug geht, ist er wohl kaum der Richtige.
    Herzlich
    Lady Sas

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