Domina Satanica Panthera

Domina Satanica Panthera
Domina Satanica Panthera

Fetischdiva Satanica Panthera ist eine vielschichtige Persönlichkeit, deren Interessen breit aufgestellt sind. Mit einem Interview allein wird man ihr kaum gerecht. Einen interessanten Einblick bekommt man aber trotzdem. Lest selbst.

Lady Sas: Liebe Satanica, Du führst das Augsburger Studio Atelier Blanc Noir. Wie kam es dazu? Wie bist Du auf den BDSM Bereich aufmerksam geworden und wie verlief Deine Entwicklung?

Fetischdiva Satanica Panthera: In jungen Jahren der Gothic Szene angehörend, war es fast wie ein Automatismus mit der einen oder anderen Variante dieser bizarren Art der Sexualität in Kontakt zu kommen. Vom anfänglichen Beobachten, weiter zum Lesen einschlägiger Lektüre, bis zu den ersten privaten Spielen war es kein weiter Weg. Nach Abschluss meines Studiums, meinem Umzug nach Belgien sowie meiner Berufsaufnahme als Rechtsberaterin sowie meine damalige Heirat schlief das Ganze dann allerdings wieder ein, da mein Mann nicht für diese besondere Form der Erotik zu begeistern war. 

Doch je länger ich darauf verzichten mußte um so präsenter wurde das Ganze in meinem Kopf. Es war längst zu einer Facette meiner Persönlichkeit geworden, welche unterdrückt worden war. Nach Beendigung meines Vertrages und der Rückkehr nach Deutschland , hatte ich die Option einer weitere Ausbildung, da ich noch 2 Jahre einen Teil meines NATO-Gehalts bezog. Ich wagte den Sprung ins kalte Wasser, habe den Rechtswissenschaften den Rücken gekehrt, meine Ehe beendet und eine zusätzliche Ausbildung begonnen. Und zusätzlich als Lerndomina in einem Studio mein Wissen erweitert. 

Mein klinisches Know how habe ich durch einen Dozenten der medizinischen Fakultät , welcher selbst als Arzt tätig ist, erhalten, welcher mich bis zur Gnadenlosigkeit hat üben lassen. Ebenso besitze ich ein Piercing-Diplom. Für mich ist nichts schlimmer als Halbwissen oder ­ Dilettantismus. Nach zwei Jahren war ich der Meinung bereit zu sein. Heute ist mir bewußt, dass ich nach dieser Zeit ein Zehntel an Wissen besaß, gemessen an dem, was ich heute kann und weiß.

Satanica Panthera
Satanica Panthera

Interview mit Fetischdiva Satanica Panthera

Lady Sas: Lass uns über Namen sprechen. Warum hast Du das Studio „Atelier Blanc Noir“ genannt? Und wieso nennst Du Dich „Fetischdiva Satanica Panthera“? Was steckt hinter diesen Namen und Bezeichnungen?

Fetischdiva Satanica Panthera: Nun, der Name des Studios ist leicht erklärt: Die einfache Aufteilung zwischen dem klassischen schwarzen Bereichen und dem Klinikum. Der Name sollte unverfänglich sein, so das Gäste unbekümmert eintreten können, aber für Kenner verständlich. Amüsanterweise war mein erstes Studio, wenn auch Atelier genannt, ein ganzes Haus (lächel).

Bei dieser Frage mußte ich ein wenig schmunzeln. Tatsächlich habe ich einen ausgeprägten Fetisch für Latex und Nylons. Und dann und wann treten Divchen Allüren zum Vorschein ;O) Nun, der Name Satanica war mir noch durch ein Album einer Band in Erinnerung. „Die Teuflische“. Ich habe aber keine Affinität zu satanischen Riten oder Kulten. Ich mag bei bizarren Spielen einfach kleine „Teufeleien“. Panthera ist von Panther abgeleitet. Viele Menschen behaupten, ich hätte etwas Raubkatzenhaftes. Ich habe aber nie hinterfragt, ob sich diese Aussage auf die Art meiner Bewegung oder auf mein Wesen bezieht. Aber keine Angst, ich kratze oder fauche nur sehr selten ;O)

Lady Sas: Was reizt Dich am BDSM?

Fetischdiva Satanica Panthera: In erster Linie finde ich es interessant in die Tiefen eines Menschen vorzudringen. Sei Innersten nach aussen zu kehren. Meinem Gegenüber neue Ideen einzupflanzen. Sich zusammen weiter entwickeln und vielleicht das eine oder andere Tabu zu überwinden. Sekundär reize ich gerne aus, ob ich mein Gegenüber mit subtilen Verlockungen aus der Reserve locken oder durch kleine laszive Blicke zu mehr animieren kann. Mein Credo: „et Dieu créa la femme“ (und immer lockt das Weib). Ich liebe es Szenarien zu kreieren, in verschiedene Rollen zu schlüpfen, und trotzdem authentisch zu bleiben. BDSM ist ein unerschöpflicher Reichtum an menschlicher Phantasie. Wenn ich Einstein zitieren darf: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ Es ist eine spannende eigene kleine Welt. Und ich bin ein Teil dessen. Für mich ist BDSM Sex mit Intellekt. 

Satanica Panthera
Satanica Panthera

BDSM ist Sex mit Intellekt.

Lady Sas: Eine Frage an die Fetischdiva in Dir, welche Fetische werden von Deinen Gästen am häufigsten nachgefragt?

Fetischdiva Satanica Panthera: Nun, natürlich Klinik, Fuß- und Schuherotik, Latex, Bullwhip, japanisches Bondage, z.B. Hängebondage, da es doch offensichtlich nur einige wenige Ladys gibt, die dieses wirklich beherrschen. Ironischerwiese habe ich auch viele Anfrage von Lederliebhabern. Leider ist das mit meinen moralischen Grundsätzen als Tieraktivist absolut nicht zu vereinbaren. 

Lady Sas: Hast Du in den letzten Jahren Beobachtungen gemacht, was sich in der BDSM-Szene verändert hat? Kommen andere Gäste ins Studio als früher? Gibt es andere Phantasien und Wünsche?

Fetischdiva Satanica Panthera: Ja, in der Tat hat sich einiges verändert. Ich denke durch die Medien hat sich das zu einer Art Mainstream entwickelt, was leider auch den einen oder anderen Besucher in ein Studio führt mit einer idealisierten Filmvorstellung vor Augen, die sich so nicht verwirklichen läßt. 

Lady Sas: Du führst ein Studio und hast ein großes Team. Vor welchen Herausforderungen stehst Du als Studiochefin? 

Fetischdiva Satanica Panthera: Das ist so nicht richtig. Ein großer Teil meines Teams kommt nur nach Absprache. Das eigentliche, an festen Tagen anwesende Team ist eher klein, denn ich ziehe es vor entspannt zu agieren. Sprich nicht ständig darauf achten zu müssen, wer sich wo befindet, um die Diskretion meiner Gäste zu wahren. Ich mußte abwägen zwischen Einnahmen der Miete, oder freies arbeiten ohne zusätzlich mein Nervenkostüm zu belasten.

Neben den üblichen Kleinigkeiten wie Animation in Punkto Ordnung, hat man es manchmal mit Damen zu tun, die entweder dem Alkohol zusprechen oder für die Zuverlässigkeit ebenso wie Ehrlichkeit Fremdwörter sind. Dieses galt es auszumerzen, was manchmal schwer fiel, wenn man eine Verbindung zu Menschen hat, die über die berufliche Ebene hinausgeht. Man erlebt dann und wann herbe menschliche Enttäuschungen. Mir fehlt dazu oft die Distanz. Ich versuche daran zu arbeiten. Das sind mitunter die Schattenseiten – oder sollte man sie als Herausforderung bezeichnen? 

Das Team wie es jetzt besteht, ist mir allerdings sehr ans Herz gewachsen, und hinter diesen Menschen stehe ich auch. Ich könnte jetzt natürlich eine Laudatio halten, Studiobesitzerin zu sein wäre immer atemberaubend, aber ich zähle eher zu den Verfechtern der ungeschönten Wahrheit.

Domina Panthera
Domina Lady Panthera

Eine Domina sollte alles selbst einmal ausprobieren. – Satanica Panthera

Lady Sas: Welche Tipps würdest Du einer jungen Herrin geben, die sich ganz neu in einem SM-Studio etablieren will? 

Fetischdiva Satanica Panthera: (Auch wenn man mich jetzt steinigen möchte ;O) Ich habe immer nach der Maxime gelebt, dass eine Domina alles selbst einmal ausprobiert haben sollte, um zu wissen wie sich einzelne Praktiken anfühlen. Auch wenn ich keine devote Ader habe und somit nicht völlig in die Tiefe fühlen kann. Ich bin sicher, dass diese Personen mit wesentlich mehr Feingefühl ans Werk gehen, da sie sich der Wirkung sehr viel bewußter sind. Natürlich ist Schmerzempfinden subjektiv, aber man hat eine ungefähre Ahnung. Der Rest besteht aus Empathie, Menschenkenntnis und Wissen um die menschliche Psyche. Praktiken kann man leichter erlernen, als ein empathischer Mensch zu werden. Nur, wenn der Kopf inspiriert , die Lust geweckt ist, ist ein Mensch auf freiwilliger Basis leidensfähig.

Lady Sas: Worauf achtest Du bei dominanten Bewerberinnen? Worauf kommt es Dir an?

Fetischdiva Satanica Panthera: Auf Authentizität, Idealismus und Charisma, Niveau und ein gesundes Selbstbewusstsein. Laute und wüste Beschimpfungen sind in meinem Studio unerwünscht. Ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass jemand alles mag, was im SM Bereich angeboten wird. Ist das der Fall, regt sich mein Misstrauen. Die meisten meiner im Studio tätigen Damen haben sich auf einige Bereiche spezialisiert. Ich stelle auch nicht in Frage , dass manche Menschen beide Seiten in sich vereinen. Allerdings bin ich kein Fan von Ladys, die die klassische Erotik mit der Bizarrerotik mischen und sich Domina nennen. Denn es führt dazu, dass sich Dominas mit eher klassischen Idealen immer öfter rechtfertigen müssen, warum sie keinen GV oder ähnliches anbieten. Ich finde die Bezeichnung Bizarrlady passender. Und darauf lege ich auch Wert. 

Nur Praktiken anbieten, die einem selbst Spaß machen.

Lady Sas: Was sind klassische Anfängerfehler bei jungen Dominas?

Fetischdiva Satanica Panthera: Ein arrogantes, herrisches Auftreten. Sicher gibt es den einen oder anderen Gast der auch dieses Gebaren mag, aber ich kann nach langen Jahren das Fazit ziehen, dass die Begegnung auf Augenhöhe wesentlich mehr Anklang findet. Ich glaube nicht, dass sich ein distinguierter Geschäftsmann mit 55 Jahren Lebenserfahrung und einem entsprechenden Background von ein wenig imponierlicher Affektiertheit beeindrucken läßt. 

Grundsätzlich ist mein Rat: Nur wirklich Praktiken anbieten, die einem selbst Spaß machen, welche man versteht und nachvollziehen kann. Ist man dem SM Bereich nicht wirklich zugetan, betrügt man sich nur selbst. Dann lieber über einen Berufswechsel nachdenken, denn Geld alleine wird auf Dauer nicht genug Anreiz sein. Etwas anzubieten, was Ekel oder Abscheu hervorruft, dient nur einem Zweck…. seine Seele zu verkaufen.

Lady Sas: Was inspiriert Dich und wie kommst Du auf frische Ideen?

Fetischdiva Satanica Panthera: Die Inspiration ziehe ich aus der Traumwelt meines Gastes (Vorgespräche, Nachgespräche) Die Gabe mich in die Welt meines Gegenübers zu versetzen und einzufühlen, die ja wie wir wissen, so individuell ist wie Menschen selbst. Das zusammen mit der Verknüpfung meiner breit gefächerten Phantasie und Erfahrung versetzen mich in die Lage, ein individuelles Szenario für den Gast zu generieren. Was ihm das Gefühl gibt eine Ausnahmestellung und einzigartige Behandlung zu erfahren. Mitunter sind es phänomenale Ideen, die ich selbst vorher noch nie zelebrieren durfte, welche mir einen neuen Space eröffnen. Ich lerne auch mit und durch meine Gäste und fühle mich mitunter durch sie inspiriert.

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Heute helfe ich Menschen ihre Leidenschaft sicher auszuleben.

Lady Sas: Persönlich habe ich kaum Zugang zum Klinikbereich. Du bist ja auch Frau Doktor Satanica Panthera. Wie hast Du Deine Leidenschaft für den Klinikbereich entdeckt?

Fetischdiva Satanica Panthera: Durch meine Tätigkeit im Rahmen der NATO, war ich unter anderem 4 Monate zur Zeit des Jugoslawienkrieges für die IFOR dort stationiert. Dort gab es ein Lazarett für Mienenkinder. Neben blankem Entsetzen zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind, hat die Chance dort Hilfe leisten zu können eine tiefe Liebe zu den Möglichkeiten des medizinischen Bereiches entfacht. Um Missverständnisse vorzubeugen. Ich war zu diesem Zeitpunkt dem judikativen Berufszweig angehörig. Vermutlich nicht unbedingt die Geschichte, die man in einem Blog wie diesen lesen möchte, aber das Leben treibt ja oft seltsame Blüten. Diese Leidenschaft ist geblieben, nur die Umsetzung hat sich verändert. Heute helfe ich Menschen ihre Leidenschaften sicher auszuleben, den Klinik setzt fundiertes Wissen voraus. 

Lady Sas: Letzte Frage: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?

Fetischdiva Satanica Panthera: In absehbarer Zeit, werde ich mein lang gehegtes Pläsier „Bizarr Art“ verwirklichen. Ein glücklicher Umstand versetzt mich in die Lage, dieses Projekt umzusetzen.

Diese künstlerische Facette und freies Schaffen wird für mich ein Ausgleich mit Synergieeffekten sein. Es handelt sich um einen tiefgreifenden, auf einem anderen Level befindlichen Fetisch, ohne sexuellen Hintergrund. Denn diese Art von Kunst, welche mir durch ein androgynes Medium ermöglicht wird, ist Balsam für meinen Spirit. Aus der ich Kraft schöpfe kann. Die Herausforderung ist, diesen „Spiritfetish“, der spannend und aufregend ist, in gewisser Weise für den Betrachter sichtbar zu machen. Für den Außenstehenden wird es Mediales und Peformances geben. 

Für die ferne Zukunft ist mein Fokus auf Afrika gerichtet. Ich bin wie sicher viele wissen, ein aktiver Tierschützer, möchte aber dann mein Augenmerk anders als momentan auf Nutz- und Haustiere, dann auf wilde bedrohte Tierarten richten. 

Lady Sas: Danke für das Interview.


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