Mistress Tanja liebt ihre Dominanz. Das merkt man ihren Antworten deutlich an. Sie sprüht förmlich vor Esprit und Tatendrang. Ein Gespräch über ihre Anfänge, den Unterschied zwischen Deutschland und Holland, Voraussetzungen für den Domina-Beruf und ihren Blick auf Männer.
Lady Sas: Liebe Tanja, bitte schildere, wie Du Dich zur Herrin entwickelt hast.
Mistress Tanja: Als Herrin wird man nicht geboren, man muss es werden und sich immer weiterentwickeln. Ich besitze von Natur aus eine dominante, sadistische Art und Weise, die es mir einfach gemacht hat, mit meinen Gästen/Sklaven umzugehen und das Glück, die Möglichkeit zu haben, mich immer wieder auszuprobieren. Natürlicher Weise gingen am Anfang die Dinge nicht so ganz perfekt, aber das wussten meine „Versuchskaninchen“, dass sie in dem Moment welche waren und stellten sich auch zur Verfügung für die ganze Bandbreite . Da ich gerne ausführliche Vor- und Nachgespräche führe, wenn ich sie für nötig empfinde, kann ich für mich gut rausfiltern, was meinen Gästen und am Ende auch mir Spaß macht. Eine Herrin in meinen Augen muss nicht alles anbieten, mit der Zeit kommt die Spezialisierung von ganz alleine. Ich mache grundsätzlich nur das, was ich vertreten und mit ruhigem Gewissen anbieten kann. Soziale Kompetenz und eine gute Portion Einfühlungsvermögen an den richtigen Stellen ist auch eine Entwicklungsphase von einem selbst. Das hat auch was mit Reife zu tun, die man haben sollte, um eine erfolgreiche Herrin zu sein. Aber das allerwichtigste ist für mich Spaß am Spielen und zu wissen, dass man seinem Gegenüber am Ende Lebensfreude gegeben hat durch sein speziell auf ihn zugeschnittenes Programm und die dadurch gewonnene neue Energie.
Mistress Tanja im Interview
Lady Sas: Du bist in Holland und in Deutschland tätig. Wo liegen die Unterschiede?
Mistress Tanja: Die Unterschiede liegen in der Sprache, aber auch im Wesen der Gäste. Ich konnte in Holland viel krassere und heftiger Sessions durchführen als in Deutschland. Holländer trauen sich schneller mal einen Schritt weiter zu gehen. Ich denke, die holländische Mentalität ist stärker auf richtige Erlebnisse und Spaß ausgelegt. Mit den Deutschen muss man mehr Überzeugungsarbeit leisten, um das Feuer zu entfachen, aber wenn das geschafft ist, dann macht es auch richtig Spaß. Ich habe auf beiden Seiten ganz tolle und treue Gäste kennengelernt. Einige sind von Anfang an in meinem Radius, wunderbar (lächelt).
Lady Sas: Du bist in verschiedenen Städten und Studios unterwegs. Worin liegt für Dich der Reiz daran?
Mistress Tanja: Der Reiz ist natürlich immer die neue Umgebung, andere Spielvarianten, verschieden große Räumlichkeiten, unterschiedliche Ausstattung. Ich habe mein Equipment immer dabei, so brauche ich mich nicht drauf verlassen, dass die Vermieter eine gute Ausstattung bereitstellen. Kreativität ist alles. Ich kann überall Session machen, ganz egal wie die Räumlichkeit ist. Gib mir einen Stuhl, Tisch, einen Pfosten mitten im Raum. Ich mache meinen Koffer auf und los geht’s. Und da, wo es gut war und alles stimmt, da sieht man mich auch regelmäßig.
Lady Sas: Du bietest auch Outdoor-Erziehung an. Wie darf man sich das vorstellen? Nutzt Du dazu ein Waldstück?
Mistress Tanja: Ich habe es als Angebot, aber es wird nicht gefragt. Sollte es dazu kommen, würde ich dann die Örtlichkeiten nutzen. Es gibt doch schöne Zäune und Bäume (lächelt).
Lady Sas: Was versteht man unter Mumification, was ebenfalls in Deinem Portfolio steht? Worin liegt hier der Reiz für den Sklaven?
Mistress Tanja: Mumifikation ist bei mir die eingepackte Variante des Folienbondage, wo nur noch die Nasenspitze zu sehen ist oder ein Atmungsschlauch. So fest gewickelt, dass die Mumie alleine nicht mehr auskommt. Der Kick ist die absolute Auslieferung. Der Sklave steht unter 100%iger Kontrolle von mir und wird auch nicht aus den Augen gelassen! Sehr geil.
Tipps für angehende Dominas
Lady Sas: Hast Du Tipps für Damen, die als professionelle Domina in einem Studio arbeiten wollen und gerade anfangen?
Mistress Tanja: Es sollten nur die Damen, die aus Überzeugung Dominas sind, in Studio bzw. professionell arbeiten. Aus Liebe zur Berufung. Domina sein oder als Domina arbeiten ist ein sehr großer Unterschied. Das sollte man sich von Anfang an klar machen. Und es ist nichts für schwache Nerven und Eintagsfliegen.
Lady Sas: Wie hat Deine Tätigkeit als Domina den Blick auf Männer verändert?
Mistress Tanja: Wahnsinnig! Ich habe die Männer kennengelernt von innen und von außen und freue mich, dass ich viel mehr Einblick habe als die stocksoliden Frauen die vielleicht nur drei Männer im Leben hatten. Ich nehme die Männer ganz anders wahr, schaue sie mit meinen dominanten Augen an und verstehe, was sie brauchen oder wie sie gestrickt sind. Tolle Sache. Die können mir nichts mehr vormachen.
Lady Sas: Beobachtest Du in den letzten Jahren bestimmte Tendenzen in der Branche? Zum Beispiel der Trend von der klassischen Domina hin zur Bizarrlady, von dem viele sprechen?
Mistress Tanja: Es gibt immer mal wieder Trends zu sehen, der von den Frauen selbst gemacht wird. Nur das, was angeboten wird, wird an Ende auch genutzt. Jede hat da ihren eigenen Geschmack was auf ihrer persönlichen Menükarte steht. Und für jede Domina/Bizarrlady mit ihren individuellen Angeboten gibt es einen Markt.
Lady Sas: Gab es eine Erziehung, die Dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Mistress Tanja: Da gibt es viele die, ich nie mehr vergessen werde, vielleicht sollte ich auch mal mit einem eigenen Blog beginnen?
Lady Sas: Wie sehen Deine Pläne für die Zukunft aus?
Mistress Tanja: Ich werde mich auf die Niederlande und die westliche deutsche Grenzregionen festlegen und irgendwann mir auch ein eigenes Studio einrichten.
Lady Sas: Danke für Deine Zeit, Tanja.